Para-Dressur bei den Weltreiterspielen
Para-Reiter sammeln vier Bronzemedaillen in Tryon
Seit 2006 ist der Reitsport für Menschen mit Behinderung achte Disziplin unter dem Dach des Weltreiterverbandes FEI. Und 2010 bei den Weltreiterspielen in Lexington/Kentucky wurden gleich zwei Premieren gefeiert: Erstmals fanden die Weltreiterspiele nicht in Europa statt, und zum ersten Mal waren die Dressurwettbewerbe der Reiter mit Handicap, die sogenannte Para-Dressur, integriert. Seitdem sind sie selbstverständlicher Teil des Gesamtprogramms.
Bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon/USA gab es gleich vier Mal Bronze für die deutschen Para-Dressurreiter. Nach Bronze in der Einzelwertung für Regine Mispelkamp und Look At Me Now (Grade V) und Elke Philipp mit Fürst Sinclair (Grade I) und Bronze für das deutsche Team sicherte sich zum Abschluss auch noch Grade III-Reiterin Dr. Angelika Trabert mit Diamond’s Shine Bronze in der Kür.
Wettkampfmodus Para-Dressur in Tryon 2018
Insgesamt elf Medaillensätze werden bei den Para-Reitern vergeben, in Team und Einzelwertung und in der Kür. Das klingt viel, erklärt sich aber aus der Einteilung in fünf Wettkampfklassen. Die sogenannten „Grades“ sind abhängig vom Grad der Behinderung der Reiter. Die am schwersten gehandicapten Reiter starten in Grade I und absolvieren Prüfungen im Schritt und teilweise im Trab, während ab Grade III auch Galoppsequenzen gefordert werden und vor allem die Kür in Grade IV in der Regel auch viele Lektionen der schweren Klasse des Regelsports beinhaltet.
Austragungsort der Para-Wettbewerbe ist die frühere Hauptarena des Tryon International Equestrian Centre. Sie bietet 6.000 Zuschauern Platz. Die ganz sicher als Anerkennung toller Leistungen nicht klatschen, sondern winken werden. Der „stille Applaus“ ist ein Gebot der Fairness. Die Pferde sollen nicht erschrecken, damit die Reiter nicht in Not kommen. In Deutschland wird der Pferdesport für Menschen mit Behinderung vom Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten betreut, ein Anschlussverband der FN. Allerdings geht es nicht um therapeutische Heileffekte, sondern um Leistung im Sattel.