Deutsche Reiterliche Vereinigung

Wussten Sie schon...?

Tipps und Wissenswertes für Ausbilder und Trainer im Pferdesport

Der Trainer als "Equiment- Berater"
Zusätzlich zur Unterstützung in Sachen Reitlehre gehört die Überprüfung der Ausrüstung auf fachgerechte Anwendung und korrekte Verschnallung und Anpassung in den Verantwortungsbereich des Trainers. Unpassende Ausrüstung sorgt beim Pferd für Unwohlsein und kann auch gesundheitliche Folgen mit sich ziehen, wie beispielsweise Druckstellen am Rücken oder Scheuerstellen am Kopf. Es kann die Fortentwicklung der Ausbildung stören oder in manchen Fällen auch zur Widersetzlichkeit des Pferdes führen, wenn das Equipment dem Pferd nicht richtig passt.

Das Gebiss muss passen, der Sattel gut liegen und das Vorderzeug mit Martingal zweckdienlich eingestellt sein. Dabei muss der Trainer alles im Blick haben, denn nicht immer erwähnen die Schüler den Einsatz von neuen Ausrüstungsgegenständen und nicht immer ist ein gut gedachter Austausch oder eine Ergänzung der Ausrüstung nötig oder sinnvoll.

Ein Sattel muss in jeder Disziplin folgende zwei Ansprüche erfüllen:

  1. Er muss der Rückenform des Pferdes entsprechen, um eine optimale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten und
  2. dem Reiter zu einem losgelassenen und beweglichen Sitz verhelfen.

Eine Trense darf nirgends klemmen und muss so verschnallt sein, dass die Atmung nicht eingeschränkt und die Kaubewegung des Pferdes gut möglich ist. Hier gilt es, besonders aufmerksam bei der Gebisswahl zu sein, denn das Gebiss muss zuerst an das Maul und die Anatomie des Kopfes angepasst sein bevor es in zweiter Linie möglicherweise einem bestimmten Zweck dienen kann.

Zwar lernt ein Reiter in der Vorbereitung für ein Reitabzeichen viel Grundsätzliches zur Passform und korrekten Verschnallung der Ausrüstung, aber dennoch bleibt ein wacher Blick des Trainers wichtig. Dabei hilft es allen Beteiligten, wenn der Trainer nicht müde wird, den Sinn und Zweck der passenden Ausrüstung zu erklären und seinen Schülern immer wieder Tipps zur richtigen Anwendung gibt.

Vorderzeug beim Pferd korrekt verschnallenDies gilt beispielsweise für die Verschnallung des Vorderzeuges. Ein falsch angepasstes Vorderzeug kann zu eng anliegend die Bewegungsfreiheit des Pferdes einschränken. Zu weit weg vom Pferdekörper fußt das Pferd beim Springen möglicherweise ein.

Wie kann man schon beim Vorbereiten prüfen, ob es gut sitzt ohne die Bewegung zu begrenzen? Ein praktisches Mittel ist, ein Vorderbein des Pferdes so weit nach vorne anzuheben, bis es in einer ähnlichen Position ist wie über dem Sprung. Wenn dann der Riemen zwischen den Vorderbeinen leicht an der Brust des Pferdes anliegt, dann wird ein Einfußen am Sprung unwahrscheinlich. Gleichzeitig kann der Reiter prüfen, ob die Bewegungsfreiheit der Schulter eingeschränkt ist.

Eine weitere mögliche Frage gibt es im Bereich Beinschutz: Das Pferd streift sich in einem Bereich, wo es nicht durch Gamaschen, Bandagen oder Springglocken geschützt ist. Zuerst muss natürlich geklärt werden, mit welchem Ausrüstungsgegenstand das Pferd vor Verletzungen geschützt werden kann. Im nächsten Schritt gilt es dann herauszufinden, was der Grund für dieses Streifen ist. Auch da ist die Erfahrung des Trainers mit einem geschulten Blick ein wichtiges Werkzeug.

Diese Auflistung lässt sich beliebig für alle Ausrüstungsgegenstände fortsetzen. Körperliche Veränderungen bspw. durch Muskelgewinn im Laufe der Ausbildung oder Muskelreduzierung nach einer längeren (verletzungsbedingten) Trainingspause können den optimalen Sitz beeinträchtigen. Doch auch das harmonische Einfinden des Reiters in die Bewegung des Pferdes kann durch die Ausrüstung mit beeinflusst werden. Dabei ist immer das wachsame Auge des Trainers gefragt.

Häufig reicht es, vor oder nach der Reitstunde das Equipment direkt am Pferd ohne Reiter in Augenschein zu nehmen und die optimale Lage und Anwendung mit dem Schüler zu besprechen. Dieser Routinecheck kann ebenso wie die Erinnerung an das mögliche Nachgurten im Stundenablauf ritualisiert werden. Viele Informationen und gute Denkanstöße für die Zusammenhänge zwischen Bewegung des Pferdes und Ausrüstung bietet das Buch „Biomechanik und Physiotherapie für Pferde“ von Helle Katrine Kleven aus dem FNverlag.

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Stand: 02.09.2020