Deutsche Reiterliche Vereinigung
03.03.2024 | 16:30 Uhr | Uta Helkenberg

Ornago: Guter Saisonstart für deutsche Para-Dressurreiter

Deutsches Team gewinnt in Italien

Deutsches Para-Team gewinnt in Ornago 2024. Foto FN/privat

Gelungener Auftakt für deutsche Para-Dressurreiter: Das deutsche Team gewinnt Mannschaftwertung im italienischen Ornago. Foto FN/privat

Gelungener Saisonstart für die deutschen Para-Dressurreiter: Beim ersten Sichtungsturnier für die Paralympics in Paris (28. August bis zum 8. September) im italienischen Ornago konnten die deutschen Reiterinnen – Heidemarie Dresing mit Poesie, Martina Benzinger mit Nautika, Regine Mispelkamp mit Highlander Delight’s sowie Isabell Nowak mit Siracusa OLD – die Teamwertung vor Gastgeber Italien und der belgischen Mannschaft gewinnen. „Toll, so ein Sieg zu Beginn einer so wichtigen Saison – und das gegen durchaus namhafte Konkurrenz. Das gibt den nötigen Schwung, um motiviert weiter in Richtung Paris zu arbeiten“, sagte Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer.

Das beste Ergebnis für die deutsche Mannschaft erzielte Grade II-Reiterin Heidemarie Dresing (Rheda-Wiedenbrück). Sie sattelte in Italien allerdings nicht ihr EM-Goldpferd Horse24 Dooloop, sondern ging mit der erst neunjährigen Oldenburger Stute Poesie (v. Fürstenball) an den Start. Mit 74,770 Prozent im Para Grand Prix A und 71,333 Prozent im Para Grand Prix B konnte Dresing beide Prüfungen für sich entscheiden und trug damit 146,103 Punkte zur Teamwertung bei. In der Kür lief es allerdings noch nicht ganz rund, das neue Paar kam nicht über Platz fünf hinaus. „Nicht schlimm“, sagte die Bundestrainerin. „Die beiden haben enormes Potenzial, aber kennen sich eben erst wenige Monate und sind noch in der ‚Findungsphase‘. Da kann es manchmal noch zu Missverständnissen in der Kommunikation und Feinabstimmung kommen.“

Platz zwei in der Kür des Grade II konnte sich dafür Gianna Regenbrecht aus Telgte sichern. Auch die WM-Teilnehmerin von Herning ist mit einem neuen Pferd im Sport unterwegs. Mit dem Oldenburger Tomahawk-Sohn Tomorrowland konnte sie im Para Grand Prix A bereits die 70er Marke überschreiten und kam in der Kür auf 73,678 Prozent. „Die Entwicklung der beiden geht absolut in die richtige Richtung und sie hatten hier auch schon kleine Höhepunkte in der Trabarbeit“, sagte Fütterer-Sommer.

Als sichere Bank fürs Team erwies sich einmal mehr Martina Benzinger (Rudolstadt) mit ihrer Lipizzanerstute Nautika mit 71,667 beziehungsweise 73,974 Prozent in Para Grand Prix A und Para Grand Prix B. Den Sieg sowie Platz zwei innerhalb von Grade I musste sie allerdings Italiens stärkster Para-Dressurreiterin Sara Morganti mit ihren Pferden Royal Delight und Mariebelle überlassen. Das setzte sich auch in der Kür fort, in der Benzinger und Nautika mit 76,544 Prozent das Viereck verließen.

Mit gleich zwei Reiterinnen war Deutschland in Grade V in vorderer Reihe vertreten, wenngleich es kein Vorbeikommen an der belgischen Doppelwelt- und -europameisterin Michèle George mit Best of 8 gab. Regine Mispelkamp aus Geldern wurde mit ihrem Championatspferd Highlander Delight’s Zweite im Para Grand Prix A (73,974 Prozent) und Dritte im Para Grand Prix B (71,754 Prozent), bei Isabell Nowak aus Apelern und Sircusa OLD war es umgekehrt (69,060 bzw. 72,456 Prozent). In der Kür verzichtete Mispelkamp dann auf den Start mit dem Dunkelfuchs und präsentierte stattdessen ihr Zweitpferd, Pramwaldhof’s Bayala. „Die Stute ist hier ihre erste Kür gegangen und hat diesen Test sehr gut bestanden“, sagte die Bundestrainerin. Für die Vorstellung zur Musik starker Frauen wie Tina Turner, Diana Ross und Mariah Carrie erzielte Mispelkamp 76,817 Prozent und landete damit erneut auf Platz zwei hinter George. Isabell Nowak und Siracusa OLD beendeten das Turnier mit 73,442 Prozent in der Kür auf Platz vier. „Die beiden hatten ebenfalls sehr viele Höhepunkte und das Ergebnis wäre sicher auch noch besser ausgefallen, wenn sich Siracusa nicht hier und da von der nicht ganz einfachen Atmosphäre in der Halle hätte ablenken lassen“, sagte Fütterer-Sommer.

In guter Frühform zeigte sich in Ornago auch der erst 21-jährige Noah Kuhlmann aus Rielasingen-Worblingen. In Grade IV konnte der Baden-Württemberger mit seinem Rheinländer Wallach Staatslegende sowohl den Para Grand Prix B mit 73,874 Prozent als auch die abschließende Kür mit 74,667 Prozent für sich entscheiden. „Schön, dass wir so einen vielversprechenden Nachwuchs haben. Auch Noah hat eine tolle Entwicklung gemacht“, so die Bundestrainerin.

Lobende Worte fand Silke Fütterer-Sommer zudem für den Routinier im deutschen Aufgebot, Steffen Zeibig aus Arnsdorf. Der sächsische Grade III-Reiter, der bereits bei fünf Paralympics für Deutschland am Start war, sitzt seit der Verabschiedung seines letzten Championatspferdes Feel Good im Sattel des Trakehner Wallachs Patamon. Das Paar beendete seinen Saisonauftakt in Italien mit 71,222 Prozent in der Kür. „Die Vorstellung der beiden ist in jüngster Zeit immer beständiger und harmonischer geworden, auch wenn sie in Ornago etwas vom Pech verfolgt schienen und sich hier und da noch kleine Fehler in die Vorstellung eingeschlichen haben“, so das Fazit der Bundestrainerin. fn-press/Hb

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Stand: 04.03.2024