Deutsche Reiterliche Vereinigung
29.04.2016 | 12:20 Uhr | Uta Helkenberg

Hochkarätiger Sport in Badminton und Marbach

Am zweiten Mai-Wochenende werden die ersten Weichen für die Saison gestellt

Marbach/Badminton/GBR (fn-press). Das Wochenende vom 5. bis 8. Mai steht ganz im Zeichen der Vielseitigkeit. Auf der Schwäbischen Alb eröffnet traditionell das CIC3* mit dem Berufsreiterchampionat Vielseitigkeit die Drei-Sterne-Saison in Deutschland. Gleichzeitig lockt der Vier-Sterne-Klassiker Badminton viele Topreiter nach Großbritannien, darunter auch den Württemberger Lokalmatador und Seriensieger von Marbach, Michael Jung.

„Üblicherweise reiten im Olympiajahr keine oder nur vereinzelte Reiter in Badminton“, erklärt Bundestrainer Hans Melzer. „Allerdings sind wir im Moment mehr als gut aufgestellt. So können die Reiter hier ihre ‚Zweitpferde‘ an den Start bringen oder die Chance nutzen, sich über Badminton für Rio zu empfehlen. Badminton ist eben für jeden Vielseitigkeitsreiter ein absoluter Höhepunkt. Hier treffen sich die Besten der Welt.“ Für Michael Jung (Horb), der im vergangenen Jahr seine Premiere beim CCI4* Burghley direkt in einen Sieg verwandelte, ist es der zweite Versuch in Badminton nach 2013. Damals wurde er Zweiter. Bereits auf zwei zweite Plätze kann Andreas Dibowski (Döhle) zurückblicken, der mit dem Hannoveraner FRH Butts Avedon die Reise über den Kanal antritt. Der Mannschaftsolympiasieger von 2008 gab 2002 sein Badminton-Debüt mit der Schimmelstute Ginger (Platz vier) und verpasste sowohl 2007 mit FRH Serve Well als auch 2010 mit FRH Butts Leon knapp einen historischen Sieg. Denn bislang konnte sich noch kein deutsches Paar in die bis 1949 zurückreichende Siegerliste von Badminton eintragen. Die längste Erfahrung mit der Strecke durch die typisch englische Parklandschaft hat Bettina Hoy (Rheine) und das nicht nur, weil sie lange Zeit in England lebte und heute noch häufig dort trainiert. Als eine von wenigen Deutschen traute sie sich bereits vor mehr als 30 Jahren den Start in England zu und beendete 1985 die Prüfung mit ihrem Olympiapferd Peacetime – ein Achtungserfolg. Mittlerweile war sie fünf Mal am Start, jedes Mal mit einem anderen Pferd. Zuletzt im vergangenen Jahr, wo sie mit dem Westfalen Designer Platz fünf belegte und sich damit auch für den Start bei den Europameisterschaften in Blair Castle empfahl. Andreas Ostholt (Warendorf) wartet hingegen noch auf seine erste Platzierung. Die soll nun bei seinem dritten Versuch klappen, für den er sein WM-Pferd von 2014, So is et, satteln wird.

Rekordverdächtige Nennungszahlen in Marbach
Auch wenn Marbach somit auf einige der nationalen Stars verzichten muss, erfreut sich der Veranstalter über große Nachfrage. „Wir sind mit Nennungen beinahe überrannt worden. Insgesamt haben sich Teilnehmer aus zwölf Nationen angekündigt, erstmals auch eine Reiterin aus Irland“, sagt Turnierleiter Wolfgang Leiss. 63 Nennungen liegen alleine für die Drei-Sterne-Prüfung vor, darunter die Mannschaftsweltmeister und -olympiasieger Peter Thomsen (Lindewitt) und Dirk Schrade, aber auch aufstrebende Championatskandidaten wie Julia Krajewski (Warendorf), Claas Herrmann Romeike (Nübbel) oder Anna-Maria Rieke (Hamburg). Spannend ist die Prüfung auch wieder für alle U25-Reiter, die hier Punkte für den U25-Förderpreis Vielseitigkeit sammeln können. Aber auch das CIC1* mit 79 Nennungen oder das erstmals ausgetragene CCI1* mit 46 Nennungen erfreuen sich großer Beliebtheit. „Gerade die lange Ein-Stern-Prüfung wurde sehr gut angenommen, offensichtlich besteht hier echter Bedarf“, sagt Leiss. Ausgebucht ist auch die internationale Pony-Vielseitigkeit CCIP2 mit 60 Nennungen aus acht Nationen, die sowohl für die deutschen, wie auch französischen und italienischen Teilnehmer eine Europameisterschaftssichtung ist. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen. „Zum Glück gab es bei uns nicht so viel Schnee wie anderswo. Der Boden ist immer noch ideal, er ist sogar besser, wenn es vorher nass war“, so Leiss.

Stand: 29.04.2016