Deutsche Reiterliche Vereinigung
29.08.2015 | 18:45 Uhr | Uta Helkenberg

EM Strzegom: Deutsche Mannschaft bleibt auf Medaillenkurs

Junge Reiter rangieren nach Dressur und Gelände auf Platz zwei / Flora Reemtsma auf dem Bronzerang

Strzegom/POL (fn-press). Bei den Vielseitigkeits-Europameisterschaften der Jungen Reiter in Strzegom liegt die deutsche Mannschaft nach zwei Teilprüfungen weiter gut im Rennen. Allerdings ließen auch die britischen Reiter beim Geländeritt nichts anbrennen. Mit einem Zwischenstand von nur 121,9 Minuspunkten rangieren sie weiter vor dem deutschen Team auf Goldkurs.

„Wir sind weiter im Spiel“, zog Equipechef Hans Melzer sein Fazit vom Geländetag. Der hatte aus deutscher Sicht zunächst weniger gut begonnen. Das Pferd Abke’s Boy der ersten Teamreiterin, Sportsoldatin Pauline Knorr, „zog“ von Beginn an nicht richtig, verweigerte vor einem Trakehner-Sprung und stoppte ein weiteres Mal am Aussprung einer S-förmig aufgebauten Kombination aus schmalen Elementen. Dabei löste die Airbagweste der Reiterin aus - ein Grund mehr, aufs Weiterreiten zu verzichten. „Das hatte ich hier auch schon einmal, dass mein Pferde einfach nicht von den anderen wegwollte. Da hat man dann wenig Chancen“, tröstete Co-Trainerin Julia Krajewski. Auch für die deutsche Nummer zwei lief nicht alles rund. Lisa-Marie Förster (Ahlen) wurde nach einem schnellen Start mit ihrem Holsteiner Schimmel Columbo bereits an Hindernis zehn angehalten, da die Reiterin vor ihr gefallen war. Nach einer kurzen Unterbrechung durfte sie wieder starten und beendete den Kurs – als ob nichts gewesen wäre – fehlerfrei und innerhalb der erlaubten Zeit. „Lisa ist ganz ruhig geblieben, hat die Nerven bewahrt“, lobte Equipechef Hans Melzer. Försters Nullrunde brach das Eis und es folgten zwei weitere: Christoph Wahler (Bad Bevensen) und sein Ire Green Mount Flight flogen förmlich über die Geländestrecke und auch Flora Reemtsma (Groß Walmstorf), wenngleich die Jüngste im deutschen Team, bewies Nervenstärke und brachte ihr Dressurergebnis mit Ikarosz sicher nach Hause. "Ich freue mich einfach. Alles lief genauso, wie wir es uns vorher überlegt hatte“, sagte die Deutsche Meisterin im Ziel. Mit ihrem Zwischenstand von 40,6 Minuspunkten sicherte sie dem deutschen Team den vorerst zweiten Platz. Zusammen mit den Ergebnissen von Christoph Wahler (42,0/Platz 5) und Lisa-Marie Förster (49,3/Platz 14) kommt die deutsche Mannschaft vor dem abschließenden Springen auf 132,4 Zähler.

Mit drei schnellen Nullrunden rückten die irischen Teamreiter im Gelände von Strzegom auf den dritten Platz in der Mannschaftswertung vor (150,8). Ihr erster Teamreiter Tony Kennedy zählte sogar zu der Handvoll Reiter, der die als besonders knifflig angesehene Kombination aus zwei schräg versetzten Hecken problemlos ohne Fehler überwand. Die meisten Paare wählten hier die längere Alternative. Wie die Deutschen beendeten allerdings auch die Iren die Geländeprüfung mit nur drei Paaren in Wertung.

Die wahren Pechvögel des Tages waren jedoch die Franzosen. Nach Dressur noch auf Bronzekurs, mussten bis auf Schlussreiter Thibault Fournier nacheinander alle aussscheiden. Darunter auch die Dressur-Dritte Constance Lucie Copestake mit Aprobanta. Sie machte damit den Weg frei für Flora Reemtsma, die nun auch in der Einzelwertung auf Medaillenkurs liegt. Besser als sie sind aktuell nur die beiden Briten, Will Furlong mit Livingstone (34,7) und seine Landsfrau Sophie Beaty mit Stanly (39,1) platziert. Beide verbrauchten zwar auf der Geländestrecke ein paar Sekunden zu viel, behielten jedoch ihre Toppositionen eins und zwei bei.

Ihre gute Ausgangsbasis nach Dressur nicht weiter ausbauen konnten dagegen die deutschen Einzelreiterinnen Julia Füntmann (Recklinghausen) und Marie-Sophie Arnold (Fürfeld). Julia Füntmann erlaubte sich mit Contina zwar keine Hindernisfehler, der Blick auf die Uhr zeigte allerdings eine Zeitüberschreitung von mehr als 20 Sekunden. Mit 52,0 Minuspunkten rangiert sie auf Platz 17 im Zwischenstand. Im Gegensatz dazu war Marie-Sophie Arnold mit Remember Me äußerst schnell unterwegs. So erreichte sie trotz eines Vorbeiläufers am ersten Wasserhindernis bis auf eine Sekunde genau die erlaubte Zeit. 20,4 zusätzliche Strafpunkte bedeuten für ihre EM-Premiere zunächst Platz 32 (64,6). 

Ergebnisse unter www.rechenstelle.de.

Stand: 29.08.2015