Deutsche Reiterliche Vereinigung
08.07.2023 | 17:45 Uhr | Uta Helkenberg

DJM Luhmühlen: Smilla Maline Philipp weiter auf Goldkurs

Neue Führende bei denJungen Reitern ist Hedda Vogler

Smilla Maline Philipp und Sir Boggles . Foto (c) Jan Frohne

Im Ziel: Smilla Maline Philipp und Sir Boggles bleiben bei den DJM Vielseitigkeit in Luhmühlen auf Goldkurs. Foto (c) Jan Frohne

Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Vielseitigkeit in Luhmühlen liegt Smilla Maline Philipp bei den Junioren nach Dressur und Gelände weiter auf Goldkurs. Bei den Jungen Reitern wurden die Karten hingegen neu gemischt. Hier ist es die Vorjahres-Juniorenmeisterin Hedda Vogler, die am Sonntag mit dem besten Zwischenergebnis ins abschließende Springen startet.

Nach der Dressur rangierte Hedda Vogler mit Niagara de Champenotte noch auf Platz zehn. Auf der 4.500 Meter lange Geländestrecke der internationalen Drei-Sterne-Prüfung (CCI3*-L) gehörten die 19-Jährige aus Verden und ihre zehnjährige belgische Stute zu den Schnellsten. Nur sieben Sekunden fehlten ihr zur Nullrunde. Sie nimmt 30,4 Minuspunkte mit ins Springen. Schneller als Hedda Vogler waren in dieser Geländeprüfung nur Jana Schoupal und Carla Hanser. Schoupal, die ursprünglich aus Mannheim kommt und nach ihrer Ausbildung zur Pferdewirtin in Warendorf inzwischen in Verden lebt und trainiert, rückte mit Donnacelli und nur 0,8 Strafpunkten auf den zweiten Platz vor (32,0 Minuspunkte). Carla Hanser aus Wasserburg war mit Castagnola die Einzige, die komplett strafpunktfrei blieb und damit ihr Dressurergebnis von 32,4 Minuspunkten beibehalten konnte. Beide Reiterinnen trennt kein Abwurf von der Führenden, so dass das Springen noch einmal spannend zu werden verspricht.

Von den drei Führenden nach Dressur sind noch Isabella von Roeder (Frankfurt) mit Bob und Ben Philipp Knaak (Norderstedt) mit Cocolares im Rennen. Sie kamen ohne Hindernisfehler ins Ziel, verbrauchten nur etwas zu viel Zeit. Von Roeder, Zweite nach Dressur, rangiert nun auf Platz sechs (35,8 Minuspunkte), Ben Knaak rutschte von Rang drei auf sieben zurück (40,5 Minuspunkte). Die Preis-der-Besten-Siegerin Greta Busacker aus Münster, die mit nur 23,1 Minuspunkten den Ton in der Dressur angegeben hatte, verzichtete dagegen mit ihrer Schimmelstute Weiße Düne nach einem Vorbeiläufer an Hindernis zwölf aufs Weiterreiten. „Weniger wegen der Deutschen Meisterschaft als wegen eines Qualifikationsergebnisses für die Europameisterschaften, das uns noch fehlt“, sagte sie. So habe sie die Chance, es gegebenenfalls in zwei Wochen noch einmal zu versuchen.

Greta Busacker war nicht die Einzige, die Hindernisfehler in Kauf nehmen musste. Auch die ebenfalls zum Favoritenkreis zählende Vizeeuropameisterin Paula Reinstorf kassierte an einer Oxer-Ecken-Kombination (Hindernis 6a/b) zusätzliche 20 Strafpunkte und brachte sich damit um die Chance, um eine Medaille mitzureiten. Insgesamt kamen neun der 19 Junge-Reiter-Paare ohne Hindernisfehler ins Ziel. 

Junioren: Smilla Philipps mit Abstand führend
Bei den Junioren wurde die Vorjahres-Vizemeisterin Smilla Maline Philipp aus Elsdorf mit Sir Boggles ihrer Favoritenrolle gerecht. Aufgrund ihres Vorsprungs konnte sie sich sogar etwas Zeit lassen, ohne ihre Spitzenposition zu gefährden (Zwischenstand 23,1 Minuspunkte). "Tatsächlich lief alles sehr gut. Ich hatte nicht wirklich einen Moment, wo es schwierig wurde. Aber ich hatte schon Respekt vor dem Gelände, weil es sehr anspruchsvoll und technisch war. Aber es war eine sehr schöne Runde", sagte Smilla Philipp direkt nach ihrem Ritt. Auch Tom Meier gelang nicht ganz eine Punktlandung. Dennoch rückte Lokalmatador aus Salzhausen mit Homme d’Hotot M um einen Platz vor und ist vor dem Springen Zweiter. Mit einem Zwischenstand von 29,9 Minuspunkten trennt ihn jedoch kein Abwurf von den folgenden fünf Paaren, allen voran Emilia Vogel (Ratingen) mit Dike Runner. Von den 35 Paaren bei den Junioren gaben 13 auf oder schieden aus unterschiedlichen Gründen auch. Dem gegenüber standen 14 Paare, die ohne Hindernisfehler ins Ziel galoppierten, davon zehn in der erlaubten Zeit.

„Es gab im Gelände nicht eine einzelne große Klippe, vielmehr haben sich die Fehler über den ganzen Kurs verteilt – sowohl bei den Jungen Reitern wie auch den Junioren“, sagte Nachwuchs-Bundestrainer Frank Ostholt. „Die Kurse waren schon sehr anspruchsvoll. Es gab genug zu springen, aber auch schmale und schräge Sprünge, bei denen man das Pferd sicher an Hilfen haben musste. Aber es handelt sich eben auch um eine Deutsche Meisterschaft, also Jugendspitzensport. Man merkt natürlich, dass die Starterfelder hier nicht so homogen sind wie beim Preis der Besten. Es sind immer auch Paare am Start, die gerade eben die Qualifikation haben und weniger Routine besitzen. Sicherlich wird der ein oder andere enttäuscht sein, wenn es heute nicht so funktioniert hat, aber ein Fehler kann jedem einmal passieren. Wichtig ist, sich davon nicht frustrieren zu lassen, sondern es als Motivation zu verstehen, besser zu werden und daraus zu lernen.“ fn-press/Hb

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Stand: 08.07.2023