Deutsche Reiterliche Vereinigung
08.08.2016 | 20:44 Uhr | Uta Helkenberg/Janet Mlynarski

Liveticker Rio 2016: Vielseitigkeit Geländeritt

Australien führt / Jung auf Platz zwei

Rio de Janeiro/BRA (fn-press). Ein Geländetag mit Höhen und Tiefen geht zu Ende. Michael Jung wird bei den Olympischen Spielen in Rio seiner Favoritenrolle gerecht und steht am Ende des Tages auf Platz zwei in der Einzelwertung. Weniger gut läuft es für die deutschen Damen. Sowohl Sandra Auffarth und Ingrid Klimke müssen sich einen Vorbeiläufer ankreiden lassen, Olympia-Debütantin Julia Krajewski scheidet nach drei Verweigerungen sogar aus. 

20.38 Uhr
„Der Kurs hat die Pferde nicht nur konditionell, sondern auch mental gefordert. Die Pferde mussten schnell denken und reagieren“, sagt Ingrid Klimke nach ihrem Ritt. Am letzten Wasser habe sie einfach nicht realisiert, dass der ‚Frosch‘ noch kommt, sie sei im Kopf schon weiter gewesen, begründet sie, wie es zu dem Vorbeiläufer am letzten Wasserhindernis kommen konnte. Die Alternative hatte sie vorab nicht eingeplant. „Ich hatte die Botschaft von Chris, immer positiv nach vorne zu reiten“, sagt Klimke und gibt sich kämpferisch: „Wir haben drei gute Springer, jetzt müssen wir morgen das Feld von hinten aufrollen.“

„Es ist natürlich eine Enttäuschung. Wir sind durch die Erfolge der letzten Jahre natürlich auch verwöhnt. Es war klar, dass es schwierig werden würde. Es wurden generell viele Fehler gemacht, gab viele Aufs und Abs“, zieht Bundestrainer Hans Melzer sein Fazit. „Michael hat hier wieder einmal seine Weltklasse gezeigt. Dass ‚Wolle‘ so stark und übermotiviert ist, damit hat keiner gerechnet. Wir hatten viele tolle Tage, jetzt einmal einen schlechten. Aber immerhin ist Michael immer noch auf Medaillenkurs.“

20.14 Uhr
Und jetzt noch eine kurze Übersicht über die Einzelwertung vor dem abschließenden Gelände morgen. 

1. Christopher Burton/AUS mit Santano II; 37,6
2. Michael Jung/GER mit Sam FBW; 40,9
3. Astier Nicolas/FRA mit Piaf d B’Neville, 42,0
4. Mark Todd/NZL mit Leonidas II; 46,0 
5. Philipp Dutton/USA mit Mighty Nice; 46,8
6. Boyd Martin/USA mit Blackfoot Mystery; 50,9
7. Carlos Parro/BRA mit Summon up the Blood; 51,3
8. Clark Johnstone/NZL mit Balmoral Sensation; 51,3
9. Sam Griffith/AUS mit Paulank Brockagh; 53,1
10. Mathieu Lemoine/FRA mit Bart L, 53,6
...
19. Ingrid Klimke/GER mit Hale-Bob OLD, 65,5
20. Sandra Auffarth/GER mit Opgun Louvo; 66,4

20.04 Uhr
Der Geländetag ist zu Ende - mit einem etwas anderen Ausgang als erhofft. Vor dem Springen sieht der Zwischenstand bei den Teams nun wie folgt aus: 

1. Australien; 150,3
2. Neuseeland; 154,8
3. Frankreich; 161,0
4. Deutschland; 172.8
5. Niederlande; 238,6
6. Schweden; 243,1
7. Großbritannien; 252,1
8. Irland; 278,4
9. Italien; 296,0
10. Brasilien; 311,7
11. Kanada; 331,1

19.45 Uhr 
Was für eine Achterbahnfahrt. Ingrid Klimke und ihr Oldenburger Hale-Bob OLD lassen den Geländekurs zunächst aussehen wie einen Pony-Kurs und dann... der Vorbeiläufer am letzten Wasserhindernis. Sie reagiert schnell, der längere Weg kostet aber Zeit. 65,5 Minuspunkte - vorläufig Platz 18. Deutschland mit 172,8 Minuspunkte auf Platz vier im Teamranking. Australien führt mit 150,3 Minuspunkten vor Neuseeland 154,8 und Frankreich 161,0.

19.21 Uhr
Die BILD hat es als erste gemerkt und getwittert: Sandra Auffarth wurde die zweite Verweigerung im Wasser gestrichen!!!! Das heißt 66,4 Minuspunkte, Platz 17 in der Einzelwertung und gut fürs deutsche Team!

19.17 Uhr 
Uups, was aussah, wie ein Vorbeiläufer war doch keiner. Allerdings wählt der Franzose Mathieu Lemoine am letzten Wasser die lange Route und kassiert insgesamt 14,4 Zeitstrafpunkte. Zwischenstand damit 53,6, Platz neun. Michael Jung damit auf jeden Fall unter den Top drei. Noch 15 Minuten bis Ingrid. 

19.06 Uhr
„Ich bin unheimlich enttäuscht", sagt Julia Krajewski nach ihrem Geländeritt, der nach drei Verweigerungen vorzeitig endet. "Sam war heute mit dem Kopf nicht im Gelände. Normalerweise ist das seine stärkste Disziplin." Dennoch ist sie davon überzeigt, dass sie und ihr Pferd Samourai du Thot den Anforderungen gewachsen waren. "Es sind alles Aufgaben, die wir schon geritten sind. Es war aber von Anfang an klar, dass das Gelände anspruchsvoll ist. Die Aufgaben kommen unheimlich gehäuft, was das Terrain nicht einfacher macht", sagt. Kleiner Trost. Sie ist nicht die Einzige, die das Ziel heute nicht gesehen hat. Nach drei Viertel der 65 Starters sind zwölf Paare ausgeschieden, zwei gaben auf, eine Russin trat gar nicht erst an. 

18.28 Uhr
Oh nein! Julia Krajwski hat einen Stopp beim Einsprung ins erste Wasser, der zweite Vorbeiläufer folgt am Hinderniskomplex 8, dem „Zuckerhut“ – am Hindernis 17 ist ihre Olympiapremiere zu Ende. Damit zählt das Ergebnis von Sandra Auffarth fürs Team. Die Hoffnungen ruhen nun auf Ingrid Klimke. 

18.11 Uhr
Die Australier weiter auf Erfolgskurs. Auch der dritte Teamreiter, Stuart Tinney, kommt mit dem 18-jährigen Pluto Mio knapp über der Zeit ins Ziel. Australien liegt damit bei einem Zwischenstand von 150,3 Minuspunkten auf Platz eins. Jetzt gleich Julia Krajewski.

17.56 Uhr
„Der Kurs hat sich so reiten lassen, wie gedacht", sagt Michael Jung. "Schwierig war es nur auf dem Vorbereitungsplatz, weil es da so laut war, mit den Lautsprechern, den Zuschauern und den Pferden, die auf dem Kurs daran vorbeigaloppieren." Im Gelände habe Sam alles gut gelöst. "Man musste allerdings zu jedem Zeitpunkt voll konzentriert sein. Die Zeit war aber leichter zu erreichen als gedacht." Nach dem Pech von Sandra Auffarth liegt es nun an Julia Krajeweski und Ingrid Klimke, das deutsche Team auf Kurs zu halten. "Das mit Sandra war bitter. Ich habe aber nicht lange darüber nachgedacht, und mich auf meine Sache konzentriert", so Jung. "Jetzt heißt es Daumen drücken für Julia und Ingrid."

17.25 Uhr
Vor dem nächsten Teamblock ein kurzer Zwischenstand.  Australien mit Abstand vorne (90,7), danach Deutschland (127,3), Frankreich (135,8), Brasilien (152,90), Großbritannien (204,2) und Italien (227,8). 

17.07 Uhr
Und nochmal Wow! Michael Jung und Sam FBW spielen ihre ganze Erfahrung aus und kommen ohne Zeitfehler und wie an der Schnur gezogen ins Ziel. Es bleibt für die Titelverteidiger bei 40,9 Minuspunkten – Platz zwei hinter Christopher Burton. Dieses Ergebnis können nur noch Mathieu Lemoine aus Frankreich und Teamkollegin Ingrid Klimke mit einer Nullrunde unterbieten. 

16.53 Uhr
Wow! Der nächste Null-Fehlerritt, dieses Mal für den Australier Christopher Burton. Mit dem Hannoveraner Sandro Hit-Sohn Santano II kommt er ohne Probleme und in der Zeit ins Ziel. Mit 37,6 Minuspunkten ist er erstmal an der Spitze, es kommt nun auf William Fox-Pitt an. Auch er ist mit Chilli Morning erst gut unterwegs, kassiert dann aber eine Verweigerung an der Hinderniskombination 21. Das heißt 67,4 Minuspunkte und Platz fünf. Sandra jetzt auf Rang sechs. Burton ist die Nummer eins nach Gelände, das steht jetzt schon fest. 

16.34 Uhr
„Er war sehr übermotiviert. Das ist er am Anfang immer mal, aber dieses Mal hat es sich bis zum Ende durchgezogen", sagt Sandra Auffarth, die mit 86,4 Minuspunkten noch immer auf Platz vier liegt." Am ersten Wasser hat er sich ein bisschen festgemacht, ich konnte nicht mehr wenden. Ich wollte ihn nochmal aufnehmen, aber es ging zu schnell, da waren wir schon vorbei. So ist das Leben", so Auffarth.  Am letzten Wasser gab es ein Problem mit der Distanz. „Wolle hat bis zum Schluss gekämpft und ich bin stolz, dass er so fit ist“, sagt sie. „Es ist nur schade fürs Team.“ Respekt nötigt der Ritt des chilenischen Olympiadebütanten Carlos Lobos Munoz mit Ranco ab. Er sammelt 42,8 Zeitfehler, kommt aber ohne Hindernisfehler ins Ziel. Mit 92,1 Minuspunkten ist er erstmal Fünfter. Der zweite Teamreiter für Frankreich, Karim Laghouag mit Entebbe, kassiert eine Verweigerung. 

16.02 Uhr
Mäßige Bilanz nach dem ersten Teamblock. Sandra Auffarth hat sowohl im ersten wie auch im letzten Wasserhindernis einen Vorbeiläufer, kassiert dafür 44,8 Minuspunkte, ist aber mit einem Zwischenstand von 86,4 Minuspunkten immer noch auf Platz vier. Drei Reiter sind bereits ausgeschieden. Der Ire Padraig MacCarthy nach Sturz, ebenso der Neuseeländer Tim Price, dessen Ringwood Sky Boy am Malmesbury Cottage in der Kurve ausrutscht und der Niederländer Theo Van de Vendel. An der Spitze der Franzose Astier Nicolas, der mit Piaf de B’Neville eine Nullrunde vorlegt hat. Es bleibt bei 42,0 Minuspunkten. Nur mit Zeitfehlern kommt auch der Australier Sam Griffith ins Ziel, 53,2 Minuspunkte. Etwas schneller ist der US-Amerikaner Boyd Martin. Mit nur 3,2 Zeitstrafpunkten komtm er auf 50,9 Minuspunkte. 

15.34 Uhr
Der erste Australier Sam Griffith kommt mit seinem Badminton-Sieger Paulank Brockagh ohne Probleme im Ziel allerdings mit 6,8 Zeitfehlern. Astier Nicolas weiter in Führung. 

15.23 Uhr
Jessica Phoenix kommt mit einer Verweigerung ins Ziel, dafür macht der Franzose Astier Nicolas mit Piaf de B'Neville eine Punktlandung. Es bleibt bei 42,0 Minuspunkten für ihn. Für den Iren Padraig MacCarthy endet die Reise vorzeitig nach einem Sturz an Hindernis 17b. Er verlässt mit seinem Pferd Simon Porloe den Kurs zu Fuß. Die Russin Evgeniya Ovchinnikova hat vor dem Start zurückgezogen. 

15.00 Uhr
Jessica Phoenix ist heute mit der Trakehner Stute A little Romance als "Pathfinder", sprich als erste Reiterin auf der Strecke. Bislang hat noch keine Frau den Einzeltitel in einer olympischen Vielseitigkeit gewonnen. Die Chancen der Kanadierin dafür sind allerdings eher mittelprächtig, denn mit 52,0 Minuspunkten belegt sie gerade einmal Platz 50 nach Dressur. Ihr Team liegt auf Platz 12 von 13. Good Luck!

14.45 Uhr 
Der Kurs ist schwer, „der schwerste seit Los Angeles 1984“, sagt Sir Mark Todd. Und der Neuseeländer muss es wissen, denn er war damals nicht nur zum ersten Mal Olympiasieger, sondern bestreitet in Rio seine siebten Olympischen Spiele. Zu absolvieren sind eine 5.840 Meter lange Strecke, 33 Hindernissen und insgesamt 45 Sprüngen. Den Kurs in Bildern gibt es hier.

Eben kommt außerdem die Info, dass die ARD heute zwischen 15.20 und 15.48 Uhr und nochmal zwischen 16.48 und 17.04 Uhr live aus Deodoro im Fernsehen berichten will. Aber alles ohne Gewähr.

14.30 Uhr
Der Blick auf den Zwischenstand nach Dressur beweist, an der Spitze geht es im Grunde wieder bei Null los: 1. Deutschland (122,0), 2. Frankreich (122,2), 3. Australien (126,4), 4. Großbritannien (127,7), 5. Irland (135,6), 6. Neuseeland (137,5), 7. USA (137,5), 8. Italien (140,9), 9. Brasilien (144,1), 10. Schweden (144,2), 11. Niederlande (146,6), 12. Kanada (150,8), 13. Russland (174,8). Ebenso eng sieht es in der Einzelwertung aus: Hier führt der Brite William Fox-Pitt mit Chilli Morning mit 37,0 Minuspunkten vor dem Australier Christopher Burton mit Santano II (37,6) und dem Franzosen Mathieu Lemoine mit Bart L (39,2). Ingrid Klimke und Hale-Bob OLD (39,5) und Michael Jung mit Sam FBW (40,9) folgen auf den Plätzen vier und fünf, Sandra Auffarth mit Ogpun Louvo (41,6) auf Platz acht. Olympia-Debütantin Julia Krajewski ordnete sich mit 44,8 Minuspunkten auf dem vorläufigen Platz 18 ein.

Wichtig: Das ZDF bietet heute unter https://rio.zdf.de/live einen Livestream zum Geländeritt an. 

14.15 Uhr
Der Countdown für den Geländeritt läuft. Noch eine Stunde bis zum Start. Geritten wird in derselben Reihenfolge wie in der Dressur, den Auftakt machen die jeweils ersten Teamreiter. Zwischen den vier Teamblöcken starten dann die Einzelreiter. Die Startzeiten unserer deutschen Reiter sind: Sandra Auffarth um 15.36 Uhr, Michael Jung um 16.53 Uhr, Krajewski 18.18 Uhr und Ingrid Klimke um 19.35 Uhr.

Stand: 08.08.2016