Deutsche Reiterliche Vereinigung
13.09.2016 | 22:00 Uhr | Uta Helkenberg

Liveticker Rio 2016: Para-Dressur Tag 3

Steffen Zeibig bringt deutsches Team auf Silberkurs

Rio de Janeiro/BRA (fn-press). In Rio de Janeiro wurden heute die ersten Medaillen vergeben. In Grade III (ohne deutsche Beteiligung) siegte wie schon im Teamtest die Norwegerin Ann Cathrin Lübbe mit Donatello vor der Dänin Susanne Sunesen mit Que Faire. Komplettiert wurde der Triumph der Nordlichter durch eine Bronzemedaille für die  Schwedin Louise Etzner Jacobsson mit Zernard. Aber auch die deutschen Reiter waren heute erfolgreich. Im letzten der fünf Teamtests - in Grade II - konnte sich Steffen Zeibig (Arnsdorf) mit Feel Good den dritten Platz sichern und mit seinem Ergebnis vom 71,529 Prozent das deutsche Team auf Silberkurs bringen. Auch Claudia Schmidt (Darmstadt) war mit ihrem Einstand bei Paralympics zufrieden. Sie belegte mit 69,206 Prozent Platz acht. Den Verlauf des Tages gibt es  hier noch einmal zum Nachlesen im Liveticker.

21.39 Uhr
Große Überraschung zum Schluss. Zwar bleibt es an der Spitze unverändert - Ann Cathrin Lübbe gewinnt mit Donatello Gold vor der Dänin Susanne Sunsen mit Que Faire - , doch gelingt es der letzten Starterin, der 56-jährigen Louise Etzner Jacobsson aus Schweden mit ihrem Fuchswallach Zernard, Sanne Voets noch aus den Medaillenplätzen zu verdrängen. Im Teamtest war sie noch Elfte, heute egab es für ihre Vorstellung 70,366 Prozent: Bronze.

21.20 Uhr
Jetzt noch drei Reiter, der erste davon ist der Franzose Jose Letatre. Er gehört zu den drei Teilnehmern in Rio, die schon 1996 bei der Premiere dabei waren. Zu diesen gehört übrigens auch die deutsche Reiterin Dr. Angelika Trabert, für deren Nachwuchspferd der Start in Rio etwas zu früh kam. 

21.18 Uhr
Ann Cathrin Lübbe bleibt weiter in Führung. Die 45-jährige Lehrerin aus Norwegen begann bereits als Sechsjährige zu reiten, fünf Jahre später erkrankte sie an Arthritis. Ihre ersten Paralympics bestritt sie 2000 in Sydney, vier Jahre später in Athen gewann sie zwei Goldmedaillen in der Einzelwertung. Die Reiter sind übrigens seit 1996 bei Paralympics dabei, bis 2000 wurde auf Leihpferden angetreten). Den neunjährigen in Dänemark gezogenen Donatello reitet Lübbe seit 2014 im internationalen Para-Sport, im vergangenen Jahr in Deauville wurde sie allerdings "nur" Fünfte und Sechste in der Einzelwertung, ebenso in diesem Jahr beim CPEDI in Mannheim,

20.56 Uhr
Es sieht so aus, als könnte Ann Cathrin Lübbe die erste Goldmedaillengewinnerin dieser Paralympics werden. Mit 72,878 übernimmt die Norwegerin die Führung, Und auch Susanne Sunesen aus Dänemark kann sich mit Que Faire (71,854) noch vor Sanne Voets platzieren. 

20.14 Uhr
Sanne Voets, Kürweltmeisterin von Caen 2014, hat mit 70,122 Prozent die vorläufige Führung übernommen. Ist das bereits eine Medaille? Im Teamtest in Rio musste sie nur der Norwegerin Ann Cathrin Lubbe mit Donatello den Vortritt lassen. Aktuell Zweite ist die Dänin Annika Lykke Dalskov Risum mit Aros a Fenris, die ebenfalls 70,122 Prozent erzielte. 

19.38 Uhr
Der Kampf um die ersten Medaillen hat begonnen. Erster Starter war der in Folge einer Meningitis beinamputierte Brasilianer Rodolpho Riskalla. In einem Filmporträt der FEI sagt er, dass er bei den Paralympics nicht nur "dabei sein" will. Mit 68,366 Prozent übernehmen er und sein Hannoveraner Warenne (v. Weltmeyer) zunächst die Führung vor Katie-Maree Umback (Australien) mit Marquis (67,902), Roberta Sheffield (Kanada) mit Double Agent (67,146) und Karolina Karwowska mit Emol (61,683).

18.20 Uhr
Ab 19 Uhr beginnt der Championship Test für die Grade III-Reiter, wie schon gesagt, leider ohne deutsche Beteiligung. Hannelore Brenner, die zweifache Goldmedaillengewinnerin von London, musste ihren Start wegen Verletzung ihres Pferdes kurzfristig absagen. 

18.18 Uhr
Hier nochmal der Zwischenstand in der Teamwertung: 
1. Großbritannien; 225,884
2. Deutschland; 218,602
3. Niederlande; 215,558
4. Belgien; 212,936
5. Dänemark; 211,970
6. Norwegen, 211,280
7. Österreich; 209,116
8. Brasilien; 208,840
9. Italien; 208,500
10. USA; 206,923
11. Singapur; 206,568
12. Australien; 206,231
13. Frankreich; 206,015
14. Kanada; 203,991

18.16 Uhr
Für die deutschen Reiter ist heute Schluss. Heute abend geht es für sie zusammen mit der gesamten deutschen Mannschaft ins Deutsche Haus zum parlamentarischen Abend. Der Abend wird ausgerichtet vom Bundestag und dem Generalkonsulat hier in Rio. Für morgen hat sich übrigens das ZDF angekündigt, weiß Equipechefin Britta Bando zu berichten. Dann stehen ja auch die ersten Medaillenentscheidungen in Grade IV und Ib an, bei denen die Deutschen ein Wörtchen mitreden können. 

18.11 Uhr 
"Sie war schon ganz schön heiß, das hatte ich mir nicht so vorgestellt. Zum Glück kennen wir uns gut und vertrauen uns sehr, sonst hätte der Schuss auch nach hinten losgehen können", sagt Steffen Zeibig zu seiner Vorstellung mit Feel Good. "Aber nun weiß ich ja, wie sie auf die Atmosphäre reagiert und kann mich noch besser darauf einstellen. Jedenfalls war es toll, dass sie dann trotzdem so gut zu ihrem Schritt fand und so losgelassen ging. In dieser Situation war es ein tolles Ergebnis." "Ein tolles Pferd, das aber super gehandelt werden muss. Sie will beim Abreiten gefordert werden, muss dann aber wieder zur Ruhe kommen", bestätigte der Bundestrainer und lobt seinen Schlussreiter: "Steffen stand natürlich unter Riesendruck. Er wusste, dass er über 70 Prozent reiten muss, wenn wir vorne mithalten wollen. Aber er war Profi genug, um das hinzubekommen." 

18.02 Uhr
"Ich bin super zufrieden. Die Lektionen lief er alle sauber durch, es war eine schöne Trabtour. Insgesamt ließ er sich super aufnehmen, war artig und entspannt. Nur im Schritt fing er leider wieder etwas an zu 'paradieren'. Möglicherweise habe ich zehn Minuten zu wenig abgeritten", sagte Claudia Schmidt über ihre Championatspremiere. In der Trabtour lagen die Newcomer noch bei 72 Prozent, fielen dann aber 69,208 Prozent zurück - Platz acht. "Oberstes Ziel ist es jetzt, dass sie im Championship Test unter die ersten Sieben kommt und in der Kür starten darf", sagt Bundestrainer Bernhard Fliegel. 

17.16 Uhr
Auch für Claudia ein toller Auftakt. Sie bleibt mit 69,235 Prozent knapp unterhalb der 70er Marke. 

17.05 Uhr
Und jetzt Claudia Schmidt mit Romeo Royal. In ihrer Familie gab es in diesem Jahr bereits einen Champion: Nichte Viktoria Schmidt gewann bei den Europameisterschaften Springen der Children Doppel-Gold. 

17.04 Uhr
Ups, da ist Steffen Zeibig auch schon Dritter. Noch etwas besser als er schneidet die vierte niederländische Teamreiterin Demi Vermeulen mit Burberry ab - 71,824, es bleibt allerdings beim Silberkurs für Deutschland. Die Niederländer sind mit 215,558 Punkten vorläufig Dritte. Großbritannien führt weiterhin, sowohl mit Natasha Baker in der laufenden Prüfung, als auch in der Teamwertung. 

Die mexikanische Einzelreiterin Erika Baitenmann Haakh erzielt mit ihrer Oldenburger Stute Leonora 66,235 Prozent.

16.36 Uhr
Super Ergebnis für Steffen Zeibig: Mit 71,529 Prozent belegt er den vorläufigen Platz zwei und hievt darüber hinaus das deutsche Team auf den Silberrang!!

16.29 Uhr
Erste Starterin nach der Pause ist die US-Amerikanerin Rebecca Hart mit Romani - sie erzielt 69,941 Prozent und ist damit vorläufig Dritte. Und dann wird es auch schon ernst für Steffen Zeibig. Für den 39-Jährigen, dem von Geburt an der rechte Unterarm, der linke Fuß und der rechte Unterschenkel fehlen, sind es bereits die dritten Paralympics. In Hongkong und London ging er mit Waldemar an den Start, wurde jeweils Zweiter mit dem Team. Seit 2014 reitet er die Hannoveraner Stute Feel Good, eine Tochter des Fürst Heinrich. Bei den EM in Deauville im vergangenen Jahr sicherte er sich neben Team-Bronze auch die Bronzemedaille in Einzelwertung und Kür, so dass Rio für ihn unter neuen Vorzeichen steht: „Es ist ein ganz neues Gefühl, seine Leistungen halten und immer wieder bringen zu müssen. Bisher war ich der Jäger, jetzt bin ich der Gejagte.“

16.11 Uhr
Die beiden letzten Starter bringen ihre Teams nicht weiter nach vorne. Belgien hat 212,936 Punkte im Zwischenstand, Österreich 209,116. Beide Mannschaft profitieren vor allem von den Stars in ihren Reihen, Michèle George (Belgien) und Pepo Puch. 

15.57 Uhr
Vor der Pause jetzt noch die letzte belgische Teamreiterin Barbara Minneci mit Barilla und dann der 51-jährige Thomas Haller mit Puschkin als letzter Starter für Österreich, das erstmals ein Team zu den Paralympics entsandt hat. 

15.51 Uhr
Natasha Baker übernimmt wie erwartet die Führung. Mit 71,882 Prozent fällt ihr Vorsprung auf Rixt van der Horst allerdings nicht üppig aus. Sie ist damit auch vorerst das "Streichergebnis" des britischen Teams, das dennoch mit 225,884 das Feld im Zwischenstand anführt. 

15.40 Uhr
Nun aber wird es richtig spannend, denn die "Titelverteidigerin" und Vizeweltmeisterin Natasha Baker aus Großbritannien ist mit Cabral am Start. 

15.37 Uhr
Die Kanadierin Lauren Barwick bekommt mit Onyx 69,265 Prozent, womit Kanada 203,932 Punkte im Zwischenstand aufweist. Für Italien gibt es 69,147 Prozent, namentlich durch Francesca Salavde und dem Holsteiner Muggel (v. Carabas). Die Italiener sind nur noch zu dritt, nachdem deren stärkste Reiterin, Sara Morganti mit ihrem Pferd Royal Delight nicht durch die Verfassungsprüfung kam. 

15.22 Uhr
Rixt van der Horst erzielt mit 71,353 Prozent für das niederländische Team, für das heute auch noch Demi Vermeulen antritt. Für fünf der insgesamt 14 Teams haben bereits alle Teammitglieder gepunktet. Im Zwischenstand bringen sie folgende Punkte mit: Norwegen; 211,280, Brasilien; 208,840, Singapur: 206,568, Australien; 206,231 und Frankreich; 206,015. 

15.14 Uhr
64,824 Prozent gab es zum Auftakt für Emma Booth, so dass die Australier nach der ersten "Runde" 206,231 Punkte auf dem Konto haben. Nun aber Rixt van der Horst, die Zwölfte der Weltrangliste und im Vorjahr Doppel-Europameisterin in Deauville mit Uniek N.O.P.. Sie startet in Rio mit ihrem neunjährigen Nachwuchspferd Caraat, mit dem sie in diesem Jahr die Kür beim CPEDIO in Mannheim gewonnen hat. 

15.01 Uhr 
Emma Booth (24) wollte schon als Kind reiten. Ihr erstes Pony verdankte sie einer bekannten australischen Fernseh-Show ‘The Saddle Club’, dort gewann sie 2002 ein Pony inklusive allem, Reitstunden, Ausrüstung, Tierarzt usw. Der Anfang ihrer reiterlichen Karriere als Vielseitigkeitsreiterin, bis ein schwerer Autounfall 2013 ihr Leben komplett veränderte. Die Liebe zu den Pferden blieb, schon wenige Monate später saß sie trotz Querschnittslähmung wieder im Sattel. Rio ist ihr erstes Championat. Sie reitet Zidane, einen 14-jährigen dänischen Wallach.

15.57 Uhr
Noch drei Minuten bis zum ersten Start. Den Anfang macht die vierte und letzte Teamreiterin für Australien, Emma Booth mit Zidane. Gleich danach folgt eine der Favoritinnen im Starterfeld, die Niederländerin Rixt van der Horst mit Caraat. Die Niederländer und Italienier sind die beiden einzigen Nationen, die gleich zwei Teamreiter in Grade II am Start haben. Insgesamt treten 14 Paare aus elf Nationen an.

14.42 Uhr
Geritten wird bei allen Championaten, aber auch den internationalen Para-Turnieren, der sogenannte „FEI Team Test“ zu Beginn, danach reiten alle den „FEI Championship Test“, in dem auch die Medaillen in der Einzelwertung vergeben werden. Die besten Sieben bzw. acht in Ia aus beiden Prüfungen dürfen dann am Freitag in der Kür starten, wo noch einmal Medaillen in jedem Grade vergeben werden. Außerdem zählen die jeweils drei besten Paare pro Team für die Mannschaftswertung. Die Team-Medaillen gibt es also ebenfalls am Donnerstag.

14.33 Uhr
In einer halben Stunde geht es los. Für alle diejenigen, die sich bislang noch nicht mit dem Thema befasst haben, hier nochmal eine kurze Erklärung. Im Para-Dressursport wird in fünf verschiedenen Grades gestartet – Ia, Ib, II, II und IV – die sich nach dem Grad der Behinderung des Reiters richten. In Grade II beispielsweise starten oft Rollstuhlbenutzer mit starken Einschränkungen der Beinfunktionen und/oder der Rumpfbalance, aber mit guten bis leicht behinderten Armfunktionen. Ebenfalls startberechtigt sind Reiter ohne Bewegungsfunktionen eines Armes und eines Beines. Die Anforderungen in den Dressuraufgaben bestehen entsprechend aus Schritt- und Trabsequenzen und wahlweise in der Kür auch aus Galopplektionen. Wie die heute zu reitende Aufgabe für die Grade II-Reiter aussieht, ist hier nachzulesen. In den Grades I und II wird übrigens auf einem 20 x 40 Meter großen Viereck geritten, in den beiden höheren Grades auf 20 x 60.


Stand: 13.09.2016