Deutsche Reiterliche Vereinigung
09.09.2018 | 21:50 Uhr | Eva Borg

WM Junger Fahrpferde: Drei Mal Gold für Deutschland

Siege für Fortino, Charly Brown und Adele M

Mezöhegyes/HUN (fn-press). Drei Weltmeister aus Deutschland! Wie schon im vergangenen Jahr haben die deutschen Pferde bei den Weltmeisterschaften der Jungen Fahrpferde in Ungarn alle drei Altersklassen gewonnen und somit drei Goldmedaillen geholt. Weltmeister bei den Fünfjährigen wurde Adele M mit Bettina Winkler, bei den Sechsjährigen siegte Charly Brown mit Jessica Wächter und bei den Siebenjährigen verteidigten Fortino und Marie Tischer ihren Titel aus dem vergangenen Jahr erfolgreich. Zusätzlich gab es noch einmal Silber und einmal Bronze für die deutsche Reitpferdezucht.

Insgesamt zehn deutsche Nachwuchspferde hatten die weite Fahrt in den äußersten Südosten der ungarischen Tiefebene angetreten. Bereits zum vierten Mal war das ungarische Staatsgestüt Gastgeber dieses internationalen Championats. Die 20-jährige Nachwuchsfahrerin Marie Tischer aus Neu-Isenburg und ihr Fortino (Deutsches Sportpferd v. Fidertanz - De Niro; Züchter: Andreas Ohar, Weimar) hatten schon im vergangenen Jahr der Konkurrenz keine Chance gelassen und konnten ihren Sieg nun in der Altersklasse der Siebenjährigen wiederholen. Mit 8,21 Punkte hatten sie überlegen die Dressur gewonnen. In der zweiten Teilprüfung, einem kombinierten Hindernisfahren mit zwei festen Gelände- und einem Wasserhindernis, das auch mit einer Stilnote bewertet wurde, kamen sie auf eine Note von 8,2. So gewann Fortino beide Teilprüfungen mit 16,41 Punkten vor dem KWPN-Wallach Greydanus (15,01 Punkte) mit dem Italiener Cristiano Cividini. Bronze ging an die Stute Loxia mit der Polin Weronika Kwiatek an den Leinen. „Fortino hat auch im Hindernisfahren eine ordentliche Runde gezeigt und Marie ist sehr sauber gefahren“, lobte Dieter Lauterbach, Bundestrainer für den Nachwuchsbereich.

Sechsjährige Fahrpferde: Sieg für Charly Brown und Jessica Wächter
„Das haben die Mädels hier ganz toll gemacht“, sagte Lauterbach. Damit meinte er nicht nur Marie Tischer, sondern auch die 25-jährige Jessica Wächter aus Aschaffenburg, die mit Charly Brown zum ersten Mal bei der WM der Jungen Fahrpferde an den Start gegangen war und direkt mit der Goldmedaille in der Altersklasse der Sechsjährigen nach Hause fahren durfte. Mit ihrem Schweren Warmblut Wallach von Celsius kam sie auf 15,77 Punkte, nachdem sie nicht nur die Dressur gewonnen hatte (7,57), sondern auch das Hindernisfahren (8,20). Den Sieg in der Dressur musste sich Charly Brown allerdings mit der Silbermedaillengewinnern FST Laurin teilen. Die Stute v. Ellington, die ebenfalls ein Schweres Warmblut ist, wurde von Lars Krüger (Grumbach) vorgestellt. Im Hindernisfahren gab es für FST Laurin eine Wertnote von 6,9, so dass sie mit 14,47 Punkten hinter Charly Brown Silber holte. Die Rappstute von Elligton – Elixier wurde von der Besitzerin Helga Wendt auch gezogen und hatte vor einigen Wochen in der Altersklasse der Sechs- und Siebenjährigen das Bundeschampionat des Schweren Warmbluts in Moritzburg gewonnen. Bronze ging an den Hengst Renesans, mit dem frisch gekürten Weltmeister der Einspänner, dem Polen Bartlomiej Kwiatek, an den Leinen. Die Rappstute DSP Rubina Black, die vor einer Woche noch in Warendorf das Bundeschampionat das Deutschen Fahrpferdes gewonnen hat, kam bei der WM auf Rang neun (11,24). Wieder mit Bettina Winkler aus Greiz in Thüringen an den Leinen belegte die Tochter des Decurio-Don Primero in der Dressur Platz drei mit der Wertnote 7,14, hatte dann im Hindernisfahren aber leider zwei Abwürfe, so dass sie mit einer 4,1 ins Ziel kam.

Fünfjährige Fahrpferde: Adele M siegt nach Moritzburg auch in Mezöhegyes
Bettina Winkler hatte aber noch eine weitere Bundeschampionesse mit nach Ungarn gebracht. Denn in Moritzburg hatte sich die Stute Adele M vor einigen Wochen in der Altersklasse der vier- und fünfjähren Schweren Warmblüter ebenfalls den Sieg gesichert. Die braune Stute (v. Elbcapitän – Epos) stammt aus der Zucht von Karl-Josef Montag und befindet sich im Besitz von Harald Hoffmann. Sie gewann überlegen die Dressur (8,17) und auch das Hindernisfahren (8,34), so dass sie sich mit 16,51 Punkten deutlich an die Spitze des achtköpfigen Teilnehmerfeldes setzte. „Das ist ein ganz tolles Pferd mit sehr viel Bewegungspotential“, schwärmte Bundestrainer Dieter Lauterbach. Silber gewann der Rapphengst Frombork mit Bartlomiej Kwiatek (14,22). Auch die Bronzemedaille ging an die deutsche Reitpferdezucht: Die Westfalen-Stute Finesse (v. For Romance) wurde von dem Österreicher Alexander Bösch vorgestellt und belegte Platz drei (14,12). evb

Stand: 19.09.2018