Deutsche Reiterliche Vereinigung
27.07.2014 | 18:57 Uhr | fn-press

Deutsche Meister der Einspännerfahrer gekürt

Faißt und Röder gelingt Titelverteidigung / Brenner fährt zum ersten Titel

Grumbach-Wilsdruff (fn-press). Die neuen Deutschen Meister der Einspänner-Fahrer heißen Philipp Faißt, Marlena Brenner und Alexandra Röder. Faißt und Röder konnten ihre Titel von 2013 verteidigen, die 19-jährige Nachwuchsfahrerin Marlen Brenner stand zum ersten Mal auf dem obersten Treppchen.

„Es war eine sehr gute Deutsche Meisterschaft“, sagte Bundestrainer Wolfgang Lohrer (Meißenheim). Insgesamt 54 Fahrerinnen und Fahrer gingen in den Wettbewerben um die DM-Titel der Einspänner, der Pony-Einspänner und der Para-Fahrer an den Start. Etwas Pech hatten die Veranstalter vom RFV Grumbach mit dem Wetter, so hatte andauernder Regen den Boden auf dem Dressurplatz doch recht tief werden lassen. „Das war aber letztendlich auch ein gutes Training“, meinte Lohrer. Am Geländetag blieb es trocken, so dass die Bedingungen im Verlauf des Tages immer besser wurden. „Das Gelände war anspruchsvoll, der Kegelparcours nicht allzu schwer“, so der Coach.

DM Einspänner: Faißt von Beginn an in Führung

Für Philipp Faißt aus Lahr in Baden-Württemberg und seine in Holland gezogene Stute Ann in Time stand die Titelverteidigung von Anfang an außer Frage. Schon die Dressur hatten die Beiden mit 40,13 Punkten souverän für sich entschieden, im Gelände fuhren sie in vier der acht Hindernisse Bestzeiten heraus und führten danach das insgesamt 32-köpfige Starterfeld mit mehr als acht Punkten Vorsprung an. Als letzter Starter musste Faißt in den Hindernisparcours und blieb dort als einer von nur fünf Teilnehmern fehlerfrei. 119,37 Punkte kamen in der Summe zusammen und damit hatte der 25-jährige Baden-Württemberger zum Ende seinen Punktevorsprung noch weiter ausgebaut. Gut 17 Punkte mehr (136,75) hatte der neue Deutsche Vize-Meister, Dieter Lauterbach aus Dillenburg, nach den drei Teilprüfungen auf dem Konto. Mit seinem hessischen Wallach Dirigent (v. Dartagnan) war der 49-jährige Nachwuchs-Bundestrainer Zweiter in der Dressur (42,75) und Vierter im Gelände. Neun Punkte addierten sich im Hindernisparcours hinzu. Damit erzielten die beiden Mannschafts-Weltmeister von 2012 ihre beste Platzierung bei einem nationalen Championat, im vergangenen Jahr waren sie Fünfte. Die Bronze-Medaille ging mit insgesamt 138,93 Punkten an Klaus Tebbe (Neuenkirchen) und den Westfalen Falko (v. Ferro’s Sohn). Dieses Gespann konnte sich gegenüber 2013 um einen Platz verbessern, waren in Grumbach Dritte in der Dressur, Dritte im Marathon und kamen mit sechs Punkten aus dem Kegelparcours. Knapp verpasste Marlen Fallak (Nägelstedt) den Sprung auf Podest. Mit ihrer Schweren Warmblutstute Tessa FST (v. Valerius), mit der sie 2009 das Bundeschampionat in Moritzburg gewann, kam die Thüringerin nach jeweils Platz fünf in der Dressur und im Gelände sowie einem Abwurf und Zeitfehlern im Kegelparcours auf insgesamt 139,73 Punkte. Platz fünf im Gesamtklassement ging an den Senior im Feld, an den 72-jährigen Heinz Künstler aus Grefrath und seinen Hannoveraner Ragando (v. Rotspon).

Für die Einspänner-Fahrer waren die Deutschen Meisterschaften zugleich auch dritte Sichtung für die Weltmeisterschaften Ende September in Ungarn. Die ersten beiden Sichtung in Schildau und Dillenburg hatte Lauterbach gewonnen. In Schildau war Marlen Fallak Zweite, Tebbe Dritter, in Dillenburg belegte Faißt den zweiten Rang. Die letzte und entscheidende Sichtung findet vom 14. bis 18. August in Drebkau statt.

DM Pony-Einspänner: Erster Titel für Marlena Brenner

Im vergangenen Jahr waren sie noch Vierte, in diesem Jahr holten sie sich Gold: Marlena Brenner aus Samern und ihr schon 17-jähriges Deutsches Reitponys Leonardo (v. Laudatio). Zweite waren sie in der Dressur, Dritte im Gelände und blieben im Kegelfahren fehlerfrei. Der nach den ersten beiden Teilprüfungen führende Dennis Schneiders aus Petershagen hatte sich im Kegelparcours mit dem ebenfalls 17-jährigen Maverick einen Abwurf und Zeitfehler geleistet und damit den Weg für Marlena Brenner und Leonardo freigemacht. Schneiders blieb so nach Gold 2013 (damals mit Cathy’s Tabor) in diesem Jahr „nur“ Silber. Bronze holten sich Patrick Hanisch aus Ennigerloh und sein Haflinger Moses. Für die Dressursieger lief es im Gelände nicht ganz so rund (Platz sechs), im Kegelfahren kamen sie mit fünf Punkten ins Ziel. Auf Platz vier der Gesamtwertung reihten sich die Marathonsieger Sandra Schäfer (Nordwalde) und der Bundeschampion von 2010, Carino S (v. Cyriac WE) ein, Fünfte wurden die Bronzemedaillengewinner des vergangenen Jahres, Fabian Gänshirt (Meißenheim) und Olesja L (v. Oweron). 16 Teilnehmer waren hier am Start.

DM Para-Fahren: Alexandra Röder erneut vorn 

Nur sechs Para-Fahrer gingen im Wettbewerb um den DM-Titel an den Start. Erneut konnten sich hier Alexandra Röder und Evi an die Spitze setzen. Mit der Schweren Warmblutstute (v. Veritas) hatte sie 27-jährige amtierende Weltmeisterin aus St. Augustin zwar im Kegelparcours mächtig Punkte gesammelt, doch dank der Siege in der Dressur und im Marathon reichte der Vorsprung, um erneut Markus Beerhus (Langenfeld) und den Westfalen Dolero B (v. Don Bedo I) auf den Vize-Rang zu verweisen. Bronze holte sich Ivonne Hellenbrand aus Mainz mit dem Haflinger Mailänder. FN/Birgit Springmann

Stand: 05.08.2014