Deutsche Reiterliche Vereinigung
18.09.2018 | 00:45 Uhr | Uta Helkenberg

WEG Tryon: Deutsche Pferde bei den Weltreiterspielen –Teil 1

Ein Drittel der Dressurpferde stammt aus deutscher Zucht

Tryon/USA (fn-press). Die Weltreiterspiele sind nicht nur für Pferdesportfans interessant. Auch aus züchterischer Sicht wird das Geschehen in Tryon/USA aufmerksam verfolgt. In drei der vier Disziplinen der ersten Woche waren Pferde aus deutscher Zucht am Start, besonders hoch war ihr Anteil in der Dressur. Aber auch in der Vielseitigkeit sind sie immer häufiger anzutreffen und selbst in der Reining war die deutsche Pferdezucht mit drei Vertretern präsent.

In der Dressur stammten 26 der 77 gestarteten Pferde aus deutscher Zucht, allen voran Isabell Werths frisch gebackene Doppelweltmeisterin Bella Rose, eine Westfalenstute v. Belissimo M – Cacir AA aus der Zucht von Heinrich und Wilhelm Strunk aus Bochum. In Bayern von Hans Volkert (Georgensmünd) gezogen wurde der von Dorothee Schneider gerittene Teamkollege Sammy Davis Jr. (v. San Remo – Wenckstern) und auch die Trakehner Stute TSF Dalera BB (v. Easy Game – Handryk) hat mit Jessica von Bredow-Werndl nicht nur eine deutsche Reiterin, sondern mit Silke Druckenmüller aus Ferschweiler auch eine deutsche Züchterin.

Den höchsten Anteil am deutschen Lot der deutschen WM-Dressurpferde stellt allerdings der Hannoveraner Verband mit 15 Pferden, wovon zwei im Rheinland gezogen wurden. Ihr Aushängeschild ist Bronzemedaillengewinnerin Mount St John Freestyle (v. Fidermark – Donnerhall) aus der Zucht von Stephan Kurz aus Zöbingen und geritten von der Britin Charlotte Dujardin. Jeweils vier Pferde tragen den Oldenburger- bzw. Westfalen-Brand und zwei den Trakehner Brand. Damit machen die deutschen Pferde 33,8 Prozent aller genannten Pferde aus. Den zweithöchsten Anteil am Dressurkontingent stellen die Niederländer mit 16 KWPN-Pferden, gefolgt von den Dänen mit sieben DWP-Pferden.

Rund ein Fünftel der Vielseitigkeitspferde hat deutsche Wurzeln, genauer gesagt 19,3 Prozent. Das sind 16 von insgesamt 67. Die meisten deutschen Pferde stellt der Holsteiner Zuchtverband mit sechs Pferden. Fürs deutsche Team im Einsatz sind außerdem zwei der vier Hannoveraner, darunter Andreas Dibowskis FRH Corrida (v. Contendro I – Espri) aus der Zucht Dr. Rainer Zurmaar (Ehlscheid) sowie Chipmunk FRH (v. Contendro I - Heraldik xx) aus der Zucht von Sabine und Dr. Hilmer Meyer- Kulenkampff aus Engln und geritten von Julia Krajewski. Ebenfalls fürs deutsche Team am Start sind das Oldenburger Springpferd Colani Sunrise (v. Chico's Boy – Laudatio) aus der Zucht von Uwe Wolf aus Bernsdorf und mit Kai Rüder im Sattel sowie SAP Hale Bob OLD (v. Helikon xx - Noble Champion) aus der Zucht von Dr. Rolf Lück (Crailshaim). „Bobby“ wurde bereits 2016 zum Oldenburger des Jahres gekürt und sicherte sich nach dem EM-Titel im vergangenen Jahr nun in Tryon mit Ingrid Klimke die Bronzemedaille. Dazu kommen drei Westfalen sowie ein Württemberger.

62 Reining-Pferde gingen in Tryon an den Start, die meisten davon aus heimischer US-amerikanischer Zucht, allerdings auch drei in Deutschland gezogene Quarter Horses, zwei davon im deutschen Team: der Hengst Coeurs Little Tyke (v. Coeur d Wright - Little Remedy Chexs) aus der Zucht von Hans-Georg Holzwarth aus Hohenstein und geritten von Julia Schumacher sowie Spotlight Charly (v. Charley - Hes A Steppin Jac), der von Maren Micheel in Westermoor gezogen wurde. Vorgestellt wurde er von Markus Süchting, dessen Familie selbst in Steyerberg eine große Quarter Horse-Zucht betreibt. „Generell werden die Pferde in Europa immer besser und damit auch eine größere Konkurrenz für uns“, berichtet der in USA lebende Schwabe Robin Schoeller, der in Tryon für das deutsche Team an den Start ging. Der dritte Vertreter deutscher Zucht, der Wallach This Wimps so Fly, ging für Österreich an den Start. Sein Vater Wimpys Little Step gehört zu den amerikanischen Topvererbern der Disziplin.

Eine Übersicht aller deutschen Pferde in Tryon gibt es unter www.pferd-aktuell.de/weg2018

Stand: 19.09.2018