Deutsche Reiterliche Vereinigung
01.10.2023 | 17:55 Uhr | fn-press

Barcelona: Sensationeller Sieg im Nationenpreis-Finale

Deutschland gewinnt ohne Fehler vor Frankreich und Belgien

Deutsches Nationenpreissieg 2023. Foto: (c) FEI/Leanjo de Koster

Riesenjubel im deutschen Team nach dem Gewinn des Nationenpreis-Finales in Barcelona: (v.l.) Richard Vogel, Hans-Dieter Dreher, Jörne Sprehe (kam im Nationenpreis nicht zum Einsatz), Bundestrainer und Equipechef Otto Becker, Jana Wargers und Christian Kukuk. Foto: (c) FEI/Leanjo de Koster

Mit drei Nullrunden sicherten sich die deutschen Springreiterinnen und -reiter zum zweiten Mal nach 2016 den Sieg im prestigeträchtigen Nationenpreis-Finale des Weltreiterverbandes FEI. Auf dem Gelände des Poloclubs in Barcelona, wo 1992 die Reiterwettkämpfe bei den Olympischen Spielen stattfanden, verwies das Quartett des Bundestrainers Otto Becker (Sendenhorst), zu dem Jana Wargers (Wolvertem/Belgien) mit Dorette, Christian Kukuk (Riesenbeck) mit Checker, Hans-Dieter Dreher (Eimeldingen) mit Elysium und Richard Vogel (Marburg) mit United Touch gehörten, die Mannschaften aus Frankreich und Belgien auf die Plätze zwei und drei.

Acht der 15 am Donnerstag gestarteten Teams hatten ihr Ticket für das große, mit 1,25 Millionen Euro dotierte Finale am heutigen Sonntag gelöst. Der spanische Parcourschef Santiago Varela Ullastres stellte die Aktiven und ihre Pferde vor knifflige Aufgaben. Als fehlerträchtigste Klippe erwies sich die dreifache Kombination, die man in der Form so gut wie nie sieht: eine mächtige hohe und tiefe Triplebare als Einsprung, ein Galoppsprung, dann ein Oxer, ein Galoppsprung, zum Schluss ein Steilsprung. Immerhin neun Paare meisterten den Parcours ohne Fehler, darunter drei deutsche. Jana Wargers und ihre Oldenburger Stute Dorette (v. Dollar du Maurier) waren als erste an der Reihe und kassierten zwei Abwürfe. Damit konnte die in Belgien lebende 31-Jährige nicht zufrieden sein, sagte aber später: „Ich weiß ja, dass Christian mit Druck gut umgehen kann.“ Recht hatte sie, denn Christian Kukuk und der westfälische Schimmel Checker, Sohn des Comme il faut, kamen mit „weißer Weste“ ins Ziel. Bei Hans-Dieter Drehers Ritt mit dem Holsteiner Wallach Elysium musste man etwas die Luft anhalten, die beiden klapperten sich durch den Parcours, aber alle Stangen blieben liegen. Ein Quäntchen Glück gehört eben auch dazu. Nun hatte es Richard Vogel in der Hand, den deutsche Triumph perfekt zu machen. Sein westfälischer Hengst United Touch tat sich zwar mit seiner riesigen Galoppade in den schwierigen Distanzen etwas schwer, aber auch dieses Paar kam ohne Hindernis- oder Zeitfehler ins Ziel. Null Fehler – ein wahrlich souveräner Sieg, über den sich der Bundestrainer riesig freute: „Ich bin unglaublich happy. Ich hatte in dieser Woche von Anfang an ein gutes Gefühl. Wir sind ein tolles Team, alle haben einen super Job gemacht. Hier zu gewinnen, das ist etwas ganz Besonderes.“ Otto Becker bezog Jörne Sprehe (Fürth) ausdrücklich mit ein. Sie war als Fünfte mit nach Barcelona gereist, kam aber im Nationenpreis nicht zum Einsatz. Kleiner Trost: Im Großen Preis am Freitag hatte sie mit ihrer niederländischen Stute Hot Easy Platz acht belegt.

Der deutsche Sieg wurde mit 417.000 Euro Preisgeld versüßt. Gleich drei Mannschaften rangierten mit jeweils acht Fehlerpunkten auf den nachfolgenden Plätzen. Hier entschieden die besseren Zeiten. Am schnellsten waren die Franzosen vor den Belgiern und Brasilianern unterwegs. Einen Fehlerpunkt schlechter reihten sich die US-Amerikaner auf dem fünften Platz ein. Auf den Plätzen sechs bis acht behaupteten sich die Schweiz und Großbritannien (beide 12) sowie Irland 13. fn-press / hen

 

Stand: 01.10.2023