Deutsche Reiterliche Vereinigung
31.07.2021 | 05:10 Uhr | Uta Helkenberg

Tokio 2021: Michael Jung führt nach Dressur

Deutsche Mannschaft auf Platz zwei

Tokio/JPN (fn-press). Bei den Olympischen Spielen übernimmt in der Vielseitigkeit Titelverteidiger Michael Jung (Horb) mit Chipmunk FRh mit nur 21,2 Minuspunkten die Führung nach der Dressur. Zusammen mit Julia Krajewski (Warendorf) mit Amande de B'Neville - mit 25,2 Minuspunkten Vierte nach Dressur - und Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Viamant du Matz (34,1) verhilft er dem deutschen Team zu Platz zwei in der vorläufigen Wertung hinter Großbritannien. Insgesamt traten 62 Paare aus 29 Nationen zur Dressur an, davon 17 mit  Pferden aus deutscher Zucht . 15 Nationen stellen ein Team. Die Vielseitigkeit wird nun mit dem Geländeritt fortgesetzt, wozu die Pferde für eine Nacht in den Sea Forest Park umziehen. Die Geländeprüfung wird ebenfalls am frühen Morgen japanischer Zeit ausgetragen. Der erste Starter geht heute Nacht um 0:45 Uhr deutscher Zeit auf die Strecke. Gestartet wird in derselben Reihenfolge wie in der Dressur. Die Startzeiten der deutschen Reiter sind: Julia Krajewski 1.24 Uhr, Sandra Auffarth 2:36 Uhr und Michael Jung, 3.48 Uhr. 

Für Michael Jung hätte der 39. Geburtstag nicht besser beginnen können: „So weit perfekt. Ich bin richtig glücklich. Chipmunk ist in super Form, hat mir auch schon die ganzen Wochen vorher ein super Gefühl gegeben. Das beruhigt einen als Reiter natürlich auch. Das sind meine dritten Olympischen Spiele mit einem neuen Pferd. Ich bin sehr dankbar, dass ich wieder dabei bin. Bin überglücklich jetzt erst einmal.“

Auch bei Bundestrainer Hans Melzer war die Freude groß: "Ja, ich hatte das gehofft, aber dass er dann so etwas abliefert, an seinem Geburtstag. Das ist natürlich toll, fehlerlos. Die ganzen Tage in Warendorf war er schon so entspannt. Das war klasse. Man kann sagen, dass ihm die Olympiavierschiebung gut getan hat, dass er noch mehr Zeit hatte, sich mit dem Pferd zu finden, jetzt ist das eine ganz tolle Partnerschaft. Das haben schon die Prüfungen in diesem Jahr gezeigt. Wo er mit ihm geritten ist, hat er gewonnen." Zur Platzierung des deutschen Teams auf Platz zwei hinter Großbritannien ergänzte er: "Wir sind jetzt wieder in Schlagweite. Aber morgen ist ein neuer Tag."

Für alle, die es verpasst haben, hier der Dressurritt von Michael Jung mit Chipmunk FRH auf Eurosport.

 

Stand nach Dressur: Teamwertung 

  • GBR, 78,3
  • GER, 80,4
  • NZL, 86,4
  • JPN, 90,1
  • SWE, 91,1
  • AUS, 93,4
  • CHN, 93,6
  • USA, 94,6
  • FRA, 95,1
  • SUI, 99,2
  • BRA, 103,6
  • POL, 104,6
  • IRL, 110,4
  • THA, 113,1
  • ITA, 115,4

Stand nach Dressur. Einzelwertung

1. Michael Jung (GER) mit Chipmunk FRH, 21,1
2. Oliver Townend (GBR) mit Ballaghmor Class, 23,60
3. Alex Hua Tian (CHN) mit Don Geniro, 23,90
4. Julia Krajewski mit Amande de B’Neville, 25,20
5. Tim Price (NZL) mit Vitali, 25.6
6. Laura Collett (GBR) mit London, 25,8
7. Kazuma Tomoto (JPN) mit Vinci de la Vigne, 25,9
8. Felix Vogg (SUI) mit Colero; 26,70
9. Fouaad Mirza (IND) mit Seigneur; 28,00
9. Louise Romeike (SWE) mit Cato; 28,00
...
37. Sandra Auffarth (GER) mit Viamant du Matz, 34,1

Und hier der dritte Teil der Dressurprüfung im Rückblick: 

03:54 Uhr: Herzlichen Glückwunsch Michael Jung!! Zum 39. Geburtstag und zur fehlerfreien und gelungenen Präsentation von Chipmunk FRH im Viereck. Die Belohnung: 21,1 Minuspunkte - der vorläufige Platz eins! Das deutsche Team rückt damit auf den zweiten Platz vor.  

3:46 Uhr: Bislang ist es noch keinem der Reiter aus dem letzten Drittel gelungen, sich einen Platz in den Top Ten zu sichern, auch nicht der Irin Sarah Ennis mit Woodcourt Garrison. Sie mit 38,1 Minuspunkte aus dem Viereck. Der erste, dem es gelingt, ist der ehemaliige Luhmühlen-Sieger Tim Price aus Neuseeland mit dem Holsteiner Vitali (v. Contender): 25,6 Minuspunkte.    

3:35 Uhr: Italien schickt als Schlussreiterin die 34-jährige Arianna Schivo mit Quefira de L'Ormeau an den Start. Sie lebt und trainiert in Saumur und hat seit den Olympischen Spielen 2016 jedes Championat bestritten. Mit 42,9 Minuspunkten gehört sie zu denjenigen, die in Tokio unter ihren Möglichkeiten bleiben. Das italienische Team ist damit das vorläufige Schlusslicht nach der Dressur. 

3:27 Uhr: Ludwig Svennerstal mit Balham Mist hält die Schweden im Rennen (35,0), aber für Frankreich dürfte es schwer werden, den Titel zu verteidigen. Die Franzosen starten nach dem Ausfall von Thomas Carlile nur zu dritt - ohne Reservisten im Hintergrund. Letzter Starter ist der 45-jährige Karim Laghoug mit Triton Fontaine. Trotz seiner 32,5 Minuspunkte rangiert sein Team nach der Dressur vorerst nur auf Platz sieben 

3:15 Uhr: Noch eine halbe Stunde, dann geht Michael Jung mit Chipmunk FRH aufs Viereck - der Titelverteidiger. Zu den damit verbundenen großen Erwartungen an ihn sagt er: „Der Druck ist sicher da. Wir wollen gewinnen, klar. Wer vorne mitmacht, will seine beste Leistung abliefern, der will der Beste sein. Am Ende ist wichtig, dass man selbst zufrieden ist. Aber wir wollen nicht nur mitmachen, sondern auch eine super Leistung abliefern.“  

Über Chipmunk, der 2018 noch von Julia Krajewski geritten wurde, sagt er: "Er ist ein Pferd mit viel Energie, er will sich gerne auspowern, egal ob auf dem Springplatz oder im Gelände, auf der Weide oder beim Ausreiten. Er ist immer hochmotiviert, ihn muss man nicht motivieren. Manchmal sogar übermotiviert, weil er so viel Energie hat und gehfreudig freudig ist, da muss man ihn eher bremsen. Aber er ist immer gut aufgelegt, super drauf – ein Traumpartner."

3.03 Uhr: Letzter Starter für Polen ist Jan Kaminski mit Jard. Der 29-Jährige war eigentlich als Reservist angereist, kam aber direkt zum Einsatz, nachdem Pawel Spisaks Pferd Banderas nicht durch die erste Verfassung kam. 

2:58 Uhr: Yingfeng Bao setzt den guten Einstand des chinesischen Vielseitigkeitsteams fort. Mit der 15-jährigen Westfalenstute Flandia (v. Fidertanz) erzielt er 34,4 Minuspunkte und bringt sein Team auf Platz vier im Zwischenstand,

2.55 Uhr: Er ist der älteste Teilnehmer und mit bislang sieben Olympischen Spielen bisher einer der erfahrensten Reiter im Starterfeld: der Australier Andrew Hoy, der in der Dressur von Reitmeister Dolf-Dietram Keller unterstützt wird. Er beendet die Dressur mit 29,6 Minuspunkten. 

2:47 Uhr: Auch Yoshiaki Oiwa wird nicht zufrieden sein. In London 2021 sorgte der Japaner, der bei Dirk Schrade in Heidmühlen trainiert, für Furore, als er nach der Dressur in Führung ging. Mit Calle erzielt er 31,5 Minuspunkte - der vorläufige 18. Platz.  

2:40 Uhr: Der Schweizer Robin Godel gehört mit 22 Jahren zu den jüngsten Startern, allerdings war er auch schon bei den WEG in Tryon am Start. Leider zeigt sein Jet Set keinen Schritt, daher reicht es nur für 37,1 Minuspunkte.

2.34 Uhr: Das US-Team rangiert nach zwei Paaren nur auf Platz zehn. Als letzter Reiter geht dafür Boyd Martin mit dem amerikanischen Trakehner Tsetserleg TSF, genannt Thomas, an den Start, einer von zwei Söhnen des Hengstes Windfall. Für den gebürtigen Australier sind es die dritten Olympischen Spiele, in Rio belegte er Platz 16. Die Quarantänezeit vor dem Abflug nach Tokio verbrachte er in Aachen, zusammen mit seiner Frau Silva, deren Familie dort in der Nähe lebt. Sein Ergebnis in der Dressur: 31,1 Minuspunkte, auch er hat sich sicher einen besseren Einstand erhofft. 

2:31 Uhr: Tom McEwen startet mit Toldeo der Kerser für das bislang führende britische Team. Der 30-Jährige gab 2018 sein Championatsdebüt, es sind seine ersten Olympischen Spiele. Vor zwei Jahren war er Zweiter in der Fünf-Sterne-Prüfung in Luhmühlen und gewann kurz darauf in Pau. Das Paar hat etwas Probleme mit den Galoppwechseln, sein Ergebnis lautet 28,9 Minuspunkte - vorläufig Platz zehn.

2:23 Uhr: Korntawat Samran iefert mit Bonero K die beste Vorstellung fürs thailändische Team ab: 32,5 Minuspunkte. Dessen Endstand nach Dressur: 113,1 Punkte. 

2:15 Uhr: Nun sind gleich die dritten und letzten Reiter jedes der 15 Teams an der Reihe. Auch in der Vielseitigkeit wurde die Teamstärke auf drei Paare verkürzt, so dass jedes Ergebnis zählt. Die Startfolge wurde gelost, der deutsche Equipechef Professor Jens Adolphsen zog die 14 für Deutschland. Die Startreihenfolge in der Dressur gilt später auch fürs Gelände. Damit macht auch dort dann Thailand den Anfang, die erstmals ein Team bei Olympischen Spielen stellen.

1.44 Uhr: Die ersten Paare sind gestartet. Merel Blom und The Quizmaster erzielen 31,5 Minuspunkte und liegen damit vorerst auf Platz 16. Nicht gestartet ist Katrin Khoddam-Hazrati. Die Österreicherin, die in Tokio ihr Debüt bei Olympischen Spielen geben wollte, hat ihre Stute DSP Cosma kurzfristig zurückgezogen. Sie hatte sich wohl auf dem Abreiteplatz ein Eisen abgetreten. Die Zahl der Teilnehmer beträgt damit 62. 

1:00 Uhr: In einer halben Stunde beginnt der letzte Teil der Dressurprüfung. Den Anfang machen sechs Einzelreiter, darunter die beiden Russen Andrey Mitin (51) mit Gurza als erster Reiter sowie der 54-jährige Mikhail Nastenko MP Imagine IF, der schon 1998 an Weltmeisterschaften teilgenommen hat. Beide starten wie alle russischen Athleten bei den Olympischen Spielen unter neutraler Flagge (ROC). Das stärkste Paar Merel Blom sein. Für die 34-jährige niederländische Championatsreiterin sind es die zweiten Olympischen Spiele, 2016 landete sie mit Rumour has it unter den Top 20. 2014 gewann sie  mit dem niederländischen Team WM-Bronze. Mit ihrem aktuellen Olympiapferd The Quizmaster wurde sie im CCI4*-S Luhmühlen in diesem Jahr Achte

Hier noch einmal der zweite Teil der Dressur im Rückblick. Die zweite Gruppe startete abends unter Flutlicht in Tokio. (und hier der erste Teil der Vielseitigkeitsdressur mit dem Ritt von Julia Krajwski als Video).

13:00 Uhr: Sandra Auffarth zu ihrem Ritt. „Es war doch ein Unterschied vom Licht her, wenn man von draußen nach drinnen kam, das ist mir beim ersten Mal, als wir unter Flutlich geritten sind, nicht so aufgefallen. Mit den Kameras und den Leinwänden hat es doch anders geschimmert, so dass er in der Ecke ein bisschen guckig war. Dann glaube ich, dass wir einen guten Anfang hinbekommen haben, da hatte ich ein gutes Gefühl, er hat sich super zusammengerissen und wollte es gut machen, aber dann hatte ich ein paar teure Fehler, die es am Ende auch ausgemacht haben. Aber gut, so ist es eben." Wie alle anderen ist auch sie der Meinung, dass die Prüfung nicht in der Dressur entschieden wird. Sie blickt nach vorne: "Am Ende ist das jetzt abgehakt für mich. Morgen früh werde ich direkt ein paar Geländesprünge machen, um den Kopf frei zu bekommen, und werde ins Gelände fahren, die die Strecke nochmal besichtigen und mich auf die nächsten Aufgaben konzentrieren.“.

12.50 Uhr: Zum Ergebnis von Sandra Auffarth sagt Bundestrainer Hans Melzer. „Ja, das war schade mit Sandra, mit dem verkehrten Angaloppieren. Das ist bei dieser Aufgabe teuer, wenn du einen Fehler machst, denn es kommt nicht mehr viel, wo du noch punkten kannst. Das war schade, aber okay, so ist der Sport. Der Abstand ist größer als wir erhofft hatten, aber wir haben ja noch einen Trumpf im Ärmel, da hoffe ich, dass wir noch ein bisschen nachlegen können. Wir hatten schon gedacht, dass 26 oder 28 Minuspunkte möglich wären.“

Für alle, die es verpasst haben, hier der Dressurritt von Sandra Auffarth und Viamant du Matz auf Eurosport..

 

Und hier die Einzelwertung im Zwischenstand: 

1. Oliver Townend (GBR) mit Ballaghmor Class, 23,60
2. Alex Hua Tian (CHN) mit Don Geniro, 23,90
3. Julia Krajewski mit Amande de B’Neville, 25,20
4. Laura Collett (GBR) mit London, 25,8
5. Kazuma Tomoto (JPN) mit Vinci de la Vigne, 26,10
6. Felix Vogg (SUI) mit Colero; 26,70
7. Fouaad Mirza (IND) mit Seigneur; 28,00
7. Louise Romeike (SWE) mit Cato; 28,00
8. Therese Viklund (SWE) mit Viscera; 28,10
9. Christopher Six (FRA) mit Totem de Brecey, 29,60
10. Jesse Campbell (NZL) mit Diachello; 30,1
...
27. Sandra Auffarth (GER) mit Viamant du Matz, 34,1

12:45 Uhr: Das war nicht ganz der Plan. Zwei Missverständnisse zwischen Sandra Auffarth und "Mat" drücken das Ergebnis: 34,1 Minuspunkte und damit 59,3 Punkte für das deutsche Team. Noch aber ist ja bekanntlich nichts entschieden. Zunächst müssen die dritten Teamreiter ins Viereck und dann wartet alle die Geländestrecke in Sea Forest. Über die Strecke sagte Auffarth: „Es ist ein interessanter Kurs, sehr fair gebaut, aber nichts irgendwie super Dramatisches. Aber trotzdem in der Häufigkeit viele Aufgaben, bei denen man konzentriert bleiben muss von Anfang bis Ende. Es kommt alles sehr schnell, weil wir viele Sprünge auf kurzer Strecke haben. Es ist wichtig, dass man von Anfang an in einen guten Rhythmus bekommt und diesen Rhythmus auch hält, damit das Pferd gut ins Atmen kommt und man den Fluss von Anfang bis Ende hält, dann ist man auch am schnellsten.“

Und das ist der Zwischenstand nach zwei Teamreitern: 

  1. GBR, 49.40
  2. SWE; 56,1
  3. JPN, 58.60
  4. CHN, 59.10
  5. GER, 59,3
  6. NZL; 61,00
  7. SUI, 62.80
  8. FRA, 62,7
  9. SUI; 62,8
  10. USA, 63.50
  11. AUS, 63.80
  12. BRA; 67,5
  13. POL; 71,5
  14. IRL 72,3
  15. ITA; 72,5
  16. THA, 80.60

12:13 Uhr: Noch sechs Reiter für heute. Zunächst startet Austin O'Connor fürs irische Team, denn auch die Iren haben noch vor Prüfungsbeginn getauscht. Ursprünglich sollte der EM-Dritte von Luhmühlen 2019, Cathal Daniels mit Rioghan Rua an dieser Stelle gehen. Nach Jesse Campbell und seinen Holsteiner Diachello (v. Diarado) für Neuseeland heißt es dann. Daumen drücken für Sandra Auffarth und Viamant du Matz. Über die Stadion und die Kulisse sagte sie im Vorfeld: „Mein Pferd war beim ersten Mal im Stadion schon so ein bisschen beeindruckt von der Kulisse. Beim zweiten Mal fühlte er sich sehr gut an. Auch das finde ich toll, dass wir zwei Mal die Chance hatten, ins Stadion zu gehen. Das ist sehr pferdefreundlich, die Pferde fühlen sich wohl und alle haben die gleichen Voraussetzungen, das ist gut, um in den Wettbewerb reinzukommen.“ 

Über ihr Pferd sagt Sandra Auffarth „Er ist ein pfiffiges, unternehmensfreudiges Pferd. Er springt sehr gut, hat super viel Spaß im Gelände und ist in der Dressur immer besser geworden." Und weiter: "In der Dressur braucht er ein bisschen Motivation. Aber man hat man das Gefühl, in der Arbeit selber, wenn er die Sachen dann verstanden hat, dass er das auch gut findet und sagt, okay dann machen wir das jetzt. Aber wenn er sich was aussuchen könnte, dann würde er doch lieber in den Springparcours oder ins Gelände gehen."

12:07 Uhr: Nicolas Touzaint als zweiter Reiter für Titelverteidiger Frankreich kommt nicht über 33,1 Minuspunkte hinaus und auch die zweite italienische Reiterin, die vielfache Championatsreiterin Susanna Bordone (39) erwischt nicht den allerbesten Start: 33,9 MInuspunkte. Damit hat Frankreich 62,7 und Italien 72,5 Punkte im Zwischenstand. 

12.54 Uhr: Glatte 28 Minuspunkte nimmt die Schwedin Louise Romeike mit in die nächsten Teilprüfungen. Die Schwiegertochter von Doppel-Olympiasieger Hinrich Romeike sitzt im Sattel des Rappen Cato, den sie von ihrem Mann Claas Romeike übernommen hat. Damit teilt sie sich vorläufig Platz sieben mit dem Inder Fouaad Mirza. 

11:50 Uhr: Der zweite chinesische Reiter Huandong Sun, der mit dem niederländischen Reiter Tim Lips und dessen Vater trainiert, erzielt 35,2 Prozent und bringt das erste chinesische Vielseitigkeitsteam bei Olympischen Spielen auf den vorläufigen dritten Platz: 

  1. GBR, 49.40
  2. JPN, 58.60
  3. CHN, 59.10
  4. SUI,62.80
  5. USA, 63.50
  6. AUS, 63.80
  7. THA, 80.60

11:40 Uhr: Die Australier haben die Chance genutzt, bis zwei Stunden vor Beginn der Dressur strafpunktfrei einen Reiter auszutauschen. Statt Stuart Tinney und Leporis geht Kevin McNab mit Don Quidam an den Start (32,1 Minuspunkte).

Zu den Besonderheiten dieser olympischen Vielseitigkeit gehört neben der brandneuen, sehr kurzen Dressuraufgabe und dem bereits bekannten zusätzlichen Springen um die Einzelwertung am Schluss auch erstmals die Möglichkeit, ein Paar gegen das Reservepaar auszutauschen. Das kostet nach dem offiziellen Beginn der Prüfung allerdings 20 Strafpunkte fürs Team und kann nur einmal vorgenommen werden. 

11:25 Uhr: Erster Starter nach einer kurzen Pause ist der Japaner Toshiyuki Tanaka mit Talma D'Allou. MIt ihm gehörte er bei den WEG in Tryon 2018 nicht nur zum viertplatzierten japanischen Team, sondern war auch einzeln der beste Reiter des Teams (Platz 15) - allerdings nicht nach der Dressur! Auch jetzt ist die Vorstellung nicht ganz fehlerfrei: 32,6 Minuspunkte. Er gehört zu den wenigen, die den Tokioer Geländekurs bereits 2019 beim Test-Event erlebt haben. Dort war er Sechster. 

11.12 Uhr: Inzwischen ist auch der zweite Reiter für die USA gestartet, Philipp Dutton, einer der erfahrensten Reiter am Start: Der gebürtige Australier war von 1996 bis 2016 bei allen Olympischen Spielen am Start, wurde mit dem australischen Team zweimal Mannschafts-Olympiasieger. Seit 2006 startet er für die USA und gewann 2016 mit Mighty Nice die Bronzemedaille in der Einzelwertung in Rio. Mit dem 13-jährigen Z, mit dem er in diesem Jahr Achter in Lexington war, erzielt er 30,5 Minuspunkte,

Und so stellt sich der Zwischenstand in der Teamwertung nach zwei Reitern dar, nachdem auch die zweite Teamreiterin für die Schweiz, Melody Johner mit Toubleu de Rueire gestartet ist: 

  1. GBR 49.40
  2. SUI: 62.50
  3. USA 63.00
  4. THA 80.60

11:10 Uhr: Laura Collett und ihr großrahmiger Holsteiner beenden die Prüfung mit 25,8 Minuspunkten, ein kleiner Fehler beim Angaloppieren im Außengalopp kosten Punkte. Sie rangieren damit vorerst auf Platz vier, direkt hinter Julia Krajewski. 

10:55 Uhr: Auf den zweiten Starter für das thailändische Team, den 37-jährigen Weerapat "Bomb" Pitakanonda mit Carnival March (38,10 Prrozen) wird es spannend. Dann folgt die Britin Laura Collett, Gewinnerin des CCI5*-L Pau im vergangenen Jahr, mit dem Holsteiner London. Ihr Landsmann Oliver Townend hat ja bereits vorgelegt und rangiert momentan mit 23,6 Minuspunkten auf Platz eins.

10:48 Uhr: MIt einer eleganten Vorstellung und 28,0 Minuspunkten platzieren sich Fouaad Mirza und Seigneur vorläufig auf Platz sechs. Peter Flarup erzielt 33,6 Minuspunkt. Große Freude bei Lea Siegl über ihre Prüfung: 32,6 Minuspunkte. Nun geht es mit den Teamreitern los.

10.30 Uhr: Es geht zunächst mit drei Einzelreitern los, bevor dann die jeweils zweiten Teamreiter aufs Viereck gehen. Den Auftakt macht der Inder Fouaad Mirza, zweifacher Silbermedaillengewinner der Asian Games 2018. Seither ist er mit seinen Pferden bei Sandra Auffarth in Bergedorf im Stallt. Mirzas Vater ist ein indischer Tierarzt, der sich auf Pferde, vor allem Rennpferde spezialisiert hat. Insofern hatte der 29-Jährige von klein auf mit Pferden zu tun und ritt anfangs auch selbst Rennen. Danach folgt der 45-jährige Däne Peter Flarup mit dem zehnjährigen Fascination. Für den achtmaligen EM-Teilnehmer sind es die zweiten Olympischen Spiele nach 2008. Und schließlich reitet die jüngste Teilnehmerin, die 22-jährige Österreicherin Lea Siegl, vor zwei Jahren noch Teilnehmerin an der EM der Jungen Reiter. Trainiert wird sie von ihrem Vater Harald Siegl, der selbst WM- und Olympiateilnehmer war. Ihr Pferd DSP Fighting Line („Fighty“) ist ein Deutsches Sportpferd von Ostermond xx.

Informationen zum Zeitplan, Starter- und Ergebnislisten, TV-Zeiten und Links zu den Livestreams sind hier zu finden: www.pferd-aktuell.de/tokio2021

Stand: 31.07.2021