Deutsche Reiterliche Vereinigung
30.07.2021 | 04:02 Uhr | Uta Helkenberg

Tokio 2021: Gelungener Einstieg für deutsches Vielseitigkeitsteam

Julia Krajewski nach ihrer Dressur auf vorläufigem Platz drei

Tokio (fn-press). Zu nachtschlafender Zeit in Deutschland hat in Tokio die Dressur der Vielseitigkeitsreiter begonnen. Als erste deutsche Reiterin ging Julia Krajewski (Warendorf) mit Amande de B‘Neville aufs Viereck und belegt mit 25,3 Minuspunkten den vorläufigen dritten Platz. Insgesamt bewerben sich 63 Paare aus 29 Nationen um die Medaillen in der Einzelwertung, 15 Nationen treten mit einem Team in der Mannschaftswertung an. Gestartet wird in drei Gruppen, der nächste Block beginnt um 10.30 Uhr deutscher Zeit. Dann hat auch Sandra Auffarth mit Viamant du Matz ihren ersten Auftritt (Startzeit: 12.26 Uhr). Michael Jung (Horb) macht mit Chipmunk FRH den Abschluss. Sie gehen am Samstag, 31.Juli um 3:44 Uhr aufs Viereck.

Hier der erste Teil der Dressur im Rückblick: 

4.00 Uhr. Der erste Teil der Vielseitigkeitsdressur endet mit der Vorstellung von sechs Einzelreitern aus Weißrussland, Kanada, Tschechien, Puerto Rico, Spanien und Hongkong, das erstmals in der olympischen Vielseitigkeit vertreten ist, repräsentiert durch Thomas Hefferman HO mit Tayberry. Das beste Ergebnis der sechs erzielt der 45-jährige Weißrusse Alexandre Zelenko mit Carlo Grande jr. Mit 30,9 Prozent belegt er Platz neun. Damit haben die ersten 21 von insgesamt 63 Paaren die Dressur beendet.

Einzelwertung Zwischenstand:

  1. Oliver Townend (GBR) mit Ballaghmor Class, 23,60
  2. Alex Hua Tian (CHN) mit Don Geniro, 23,90
  3. Julia Krajewski mit Amande de B’Neville, 25,20
  4. Kazuma Tomoto (JPN) mit Vinci de la Vigne, 25,9
  5. Felix Vogg (SUI) mit Colero; 26,70
  6. Therese Viklund (SWE) mit Viscera; 28,10
  7. Christopher Six (FRA) mit Totem de Brecey, 29,60
  8. Jonelle Price (NZL) mit Grovine de Reve, 30,70
  9. Alexandre Zelenko (BLR) mit Carlo Grande Jr., 30,90
  10. Marcelo Tosi (BRA) mit Genfly; 31,50

3:35 Uhr: Mit ihrem Ergebnis rangiert Julia Krajewski nach 15 von 64 Pferden auf dem dritten Platz. Aber noch kommen ja zwei weitere Teilprüfungen. "Ich glaube, am Ende wird das keine Dressurveranstaltung hier. Wir versuchen jetzt, das alles nach Hause zu reiten", sagt sie. Ihre erste Einschätzung des Geländekurses: „Der Kurs ist super schön gebaut, eine eindrucksvolle Kulisse. Er ist total fair, es gibt, glaube ich, keine Aufgabe von der man denkt, wie soll das jetzt gehen? Aber man muss die Pferde schon wirklich in der Balance haben, sie müssen fit sein, man muss seine Linien im Griff haben und viel zu springen gibt es auch.

Für alle, die es verpasst haben, hier der Dressurritt von Julia Krajewski mit Amande de B‘Neville auf Eurosport.


3:25 Uhr: 
 Der erste Schritt ist gemacht: „Amande ist jetzt kein Dressurpferd, das fällt ihr nicht ganz so leicht. Springen ist mehr ihr Metier. Die Aufgabe ist schon anspruchsvoll für unsere Pferde. Deutlich steilere Traversalen im Trab, dann die Zick-Zack-Traversalen im Galopp, auch wenn man etwas Platz hat. Das fällt nicht ganz leicht und unseren Pferden schon mal noch weniger. Ich war froh, wie sie sich hat reiten lassen. Sie war sehr konzentriert, abgesehen von einem kleinen Moment im Schritt, wo sie so hochguckte und möglicherweise die Leinwand gesehen hat oder festgestellt hat, es ist jetzt doch was Besonderes hier. Aber sie war dann sofort wieder konzentriert und hat gezeigt, was sie kann, und darauf bin ich doch stolz. Mein Ziel waren 25 Punkte und das haben wir geschafft“, sagt Julia Krajewski nach ihrem Ritt. 

3:13 Uhr: Der Brasilianer Marcelo Tosi schließt mit Genfly die Runde der ersten Teamreiter ab. Mit 31,5 Minuspunkten bringt er sein Team auf Platz neun im Zwischenstand. 

3:06 Uhr: Tolle Vorstellung von Julia Krajewski und "Mandy" mit nur einer kleinen Irritation im Schritt. Das hohe Risiko zahlt sich aus: 25,2 Minuspunkte. 

2.52 Uhr: Noch führt Oliver Townend vor Alex Hua Tian und Kazuma Tomoto. Daran konnten auch Vittoria Panizzon (Italien) mit Super Cillious (38,7), Sam Watson (Irland) mit seinem auffälligen Falben Flamenco (34,2 Minuspunkte) und auch Badminton- und Luhmühlen-Siegerin Jonelle Price aus Neuseeland mit Grovine de Reve nichts ändern. Sie verlässt mit 30,7 Minuspunkten das Viereck. 

2:43 Uhr Noch eine Viertelstunde, dann wird es spannend. Als erste deutsche Teamreiterin tritt Julia Krajewski mit der elfjährigen Amande de B’Neville an. "Mandy" stand bisher immer ein bisschen im Hintergrund, doch die Reiterin klärt auf. „Ich habe das Pferd ja nicht erst seit Anfang des Jahres, sondern seit sie fünf ist, sechsjährig sind wir die ersten VS-Prüfungen gegangen“, so Krajewki. Über ihr Pferd sagt sie: „Amande ist eine tolle Kämpfernatur, sie ist immer total motiviert, gibt immer alles, manchmal sogar ein bisschen zu viel. Sie ist eine richtige Stute, das führt dazu, dass wir manchmal so kleine Kompromisse schließen müssen an manchen Tagen, aber ich finde sie total cool. Gefühlt ein paar PS mehr als normale Pferde und gibt immer alles.“

2:40 Uhr: Auf die beiden Olympia-Debütantinnen, die Polin Joanna Pawlak mit Fantastic Frieda (40,5 Minuspunkte) und die Schwedin Therese Viklund mit Viscera (28,10 Minuspunkte, folgt der erste Starter für die Titelverteidiger aus Frankreich, Christopher Six. Auch für ihn ist es der erste Start bei Olympischen Spielen, 2019 war er mit dem Schimmel Totem de Brecey Vierter bei den EM in Luhmühlen. Sein Ergebnis 29,6 Minuspunkte.

2:15 Uhr: Gelungener Auftakt auch für Alex Hua Tian (31) und den britischen Hannoveraner Don Geniro "The Don" (v. Don Kennedy) mit 23,9 Minuspunkten. 2008 war Hua Tin mit 18 Jahren der jüngste Teilnehmer an Olympischen Spielen und lange der einzige chinesische Vielseitigkeitstreiter, 2016 war er Achter in Rio. In diesem Jahr stellt China erstmals eine Mannschaft. Australiens Shane Rose und Virgil starten mit 31,7 Prozent in die olympische Vielseitigkeit. 

2:10 Uhr: Die Olympischen Spiele in seiner Heimat hat sich der Japaner Kazuma Tomoto sicher anders vorgestellt, als er Ende 2015 beschloss, vom Spring- in den Vielseitigkeitssattel zu wechseln. Mit seinem Dressur-Ergebnis dürfe der 38-Jährige allerdings zufrieden sein: 25,9 Minuspunkte gibt es für ihn und Vinci de la Vigne. 2018 gehörte Tomoto zum viertplatzierten Team bei den Weltmeisterschaften in Tryon.

2:00 Uhr. Der erste US-Amerikaner Doug Payne (38) hat ein etwas Probleme beim ersten Galoppwechsel. Er und sein in den USA gezogener Trakehnerwallach Vandiver, ein Sohn des Rapphengstes Windfall, beenden die Prüfung mit 33,0 Minuspunken. Fellix Vogg und der Westfale Colero (v. Captain Fire) erzielen 27,2 Minuspunkte für die Schweiz und ordnen sich damit hinter Townend ein. Für Vogg sind es die zweiten Olympischen Spiele. 2016 ging er mit dem von seinem Großvater gezogenen Onfire in Rio an den Start. Mit Colero startete er 2018 bei den Weltreiterspielen in Tryon, 2019 war das Paar Sechster in Lexington.

1:43 Uhr: Die Briten treten in komplett anderer Besetzung als noch vor fünf Jahren in Rio an, wo sie Platz fünf mit dem Team belegten. „Pathfinder“ der Briten in Tokio ist der 38-jährige Oliver Townend. Er reitet den Schimmelhengst Ballaghmor Class, mit dem er in diesem Jahr das CCI5*-L in Lexington gewinnen konnte – nach zwei Siegen dort mit Cooley Master Class (2018 und 2019). Mit 23,60 Minuspunkten legt der Weltranglisten-Erste erwartungsgemäß die Messlatte  bereits am frühen Morgen sehr hoch.

1:30 Uhr: Nun geht es los. Erste Starterin ist die 28-jährige Arinadtha Chavatanont aus Bangkog, genannt Mint. Sie startet für das erste olympische Team aus Thailand und sitzt im Sattel des 17-jährigen Iren Boleybawn Prince, der bis 2015 noch von Dirk Schrade geritten wurde. Das Thai-Team trainiert seit 2013 bei Maxim Livio in Frankreich und hat sich in Saumur auf die Spiele vorbereitet, die Quarantäne haben sie in Aachen verbracht. Sie startet mit 42,40 Minuspunkten, 

Informationen zum Zeitplan, Starter- und Ergebnislisten, TV-Zeiten und Links zu den Livestreams sind hier zu finden: www.pferd-aktuell.de/tokio2021

Stand: 31.07.2021