Deutsche Reiterliche Vereinigung
01.08.2014 | 20:00 Uhr | Uta Helkenberg

Pony-EM: Springreiterteam gewinnt Bronze

Millstreet/IRL (fn-press). Bei den Ponyeuropameisterschaften im irischen Millstreet haben die deutschen Springreiter – Enno Klaphake (Steinfeld) mit Nikolina, Philipp Schulze Topphof (Havixbeck) mit Mentos Junior, Lars Volmer (Legden) mit Carrick und Justine Tebbel (Emsbüren) mit GS’ Miss California – in einem Stechen mit den Briten die Bronzemedaille gewonnen. Unangefochtene Sieger waren die Reiter aus Frankreich, die sich über drei Wertungsspringen nur einen einzigen Zeitstrafpunkt anrechnen lassen mussten. Silber ging an die Mannschaft des Gastgeber Irland.

„Das war eine hart erkämpfte Medaille. Am Ende war die Zeit ausschlaggebend und die hat gereicht“, berichtete Bundestrainer Peter Teeuwen. „Enno und Philipp haben beide ein Höllentempo vorgelegt und damit die Briten richtig unter Druck gesetzt.“ Von Anfang an lieferten sich die beiden Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach dem Einlaufspringen hatten beide Teams je vier, nach dem ersten Umlauf des Nationenpreises je zwölf Strafpunkte auf dem Konto, mit denen sie kurzfristig sogar auf Rang zwei lagen. Im letzten Umlauf kamen jedoch acht weitere dazu. Damit mussten sie den Iren mit einem Endstand von 16 Zählern den Vortritt lassen und um „Bronze oder Blech“ ins Stechen.

Maßgeblichen Anteil am deutschen Erfolg hatte der Deutsche Meister Lars Volmer mit „Doppel-Null“ in den beiden Nationenpreis-Umläufen und nur einem Abwurf im Eröffnungsspringen. Umgekehrt lief es bei Philipp Schulze Topphoff, der am ersten Tag fehlerfrei geblieben war, jedoch im Nationenpreis je vier Strafpunkte kassierte. Enno Klaphake, der im vergangenen Jahr sein EM-Debüt hatte, kam auf null, vier und acht Strafpunkte. Pechvogel des Quartetts war die viermalige Preis-der-Besten-Siegerin Justine Tebbel. Ihr Pony „parkte“ sowohl am ersten Tag als auch in der ersten Runde des Nationenpreises an der dreifachen Kombination. Die Reiterin ließ sich allerdings nicht entmutigen und beendete den letzten Umlauf mit nur einem Abwurf. „Hut ab, dass sie in dieser Situation so weitergekämpft hat. Ohne ihre letzte Runde wären wir nicht ins Stechen gekommen. So haben alle vier zum Teamergebnis beigetragen“, sagte Teeuwen.

Deutsche „Buschis“ nach Dressur auf Platz zwei
Spannend ging es auch auf dem Viereck zu, wo heute die Dressur der Vielseitigkeitsreiter zu Ende ging. Hatte die deutsche Mannschaft nach der ersten Hälfte noch geführt, musste sie heute Platz eins den Franzosen überlassen, wenn auch mit knappem Abstand von nur 3,5 Punkten. Grund dafür war der Vorjahres-Dritte Victor Levecque mit Qualitat des Bourdons, der sich mit einem Ergebnis von nur 29,4 Minuspunkten auch in der Einzelwertung deutlich vom Rest absetzte. Auf Platz zwei liegt mit 38,3 Minuspunkten die Britin Isabelle Upton mit Alfie, dicht gefolgt von Emma Brüssau mit Rocky. Die Preis-der-Besten-Siegerin aus dem badischen Schriesheim startet mit 38,7 Minuspunkten von Platz drei ins Gelände. Dass der Abstand auf die Franzosen nicht zu groß wurde, dafür sorgte auch der deutsche Schlussreiter Calvin Böckmann mit Askaban B, der mit 41,3 Minuspunkten das Viereck verließ. Den „Pathfinder“ fürs deutsche Team machte in Millstreet Celine Geißler (Bobenheim-Roxheim) mit Heiligenberg's Normandie. Sie rangiert mit 47,7 Minuspunkten auf Platz 17, Christina Schöniger (Lengenfeld) landete mit Napoli auf Platz 22 (50,4). Einzelreiterin Annie Kamieth (Apenburg-Winterfeld) belegt nach der Dressur auf Platz acht (44,6). Sie reitet Mr. Harvey, der hier ein Wiedersehen mit seinem Vater hat, dem Europameister von 2008 Mr. Hale Bob, der unter irischer Flagge am Start ist.

Britische Führung auf dem Dressurviereck
In die erste Runde ging heute auch die Einzelwertung der Dressurreiter. Das beste Ergebnis ging an Nadine Krause (Bad Homburg) mit Danilo. Mit 73,951 belegt sie Rang zwei. Lea Luise Nehls (Berlin) mit DSP De Long die mit einem Topergebnis zum deutschen Mannschaftsgold beigetragen hatte, folgt mit 72,854 Prozentpunkten auf Platz vier. Erneut etwas Probleme mit der Championatskulisse hatte die achtjährige Desert Rose von Maike Mende (Nordwalde). „Das Paar kam auch heute wieder gut an, aber die Fehler drückten einfach die Gesamtnote“, sagte Bundestrainerin Cornelia Endres. Mit 70,195 Prozentpunkten rangieren die EM-Neulinge auf dem vorläufigen Platz neun. Nicht ganz nach Wunsch lief es auch für die britische Titelverteidigerin Phoebe Peters mit SI Lucci. Bei der ersten Trabtour galoppierte ihr Pony an und es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder gefangen hatten (72,271 / Platz sechs). An ihrer Stelle übernahm eine Landsfrau die Führung: Alexandra Hellings mit dem westfälischen Pony Der Kleine Lord. Sie setzte mit 74,756 Prozentpunkten das Maß für die Prüfung, die morgen fortgesetzt. 

Stand: 01.08.2014