Deutsche Reiterliche Vereinigung
02.06.2023 | 15:33 Uhr | Eva Borg

Bundesumweltministerin Steffi Lemke zur Wolfspolitik

FN richtet Forderungen zum Thema Wolf an Bundesumweltministerin

Bernhard Fessler zum Thema Wolf - Foto (c): Gina Strampe

Bernhard Fessler bei der Auftaktveranstaltung zur Dialogreihe Wolf im BMUV - Foto (c): Gina Strampe

Zum Auftakt der „Dialogreihe Wolf“ hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke MdB betont, wie wichtig die Weidetierhaltung für den Erhalt der biologischen Vielfalt sei und dass bürokratische Hürden für einen Abschuss eines Wolfes, abgebaut werden sollen. Verschiedene Vertreter unter anderem von Weidetierverbänden, Natur- und Umweltverbänden und Bernhard Feßler, Leiter des Hauptstadtbüros in Berlin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) waren zum Auftakt der „Dialogreihe Wolf“ geladen. Auch Feßler stellte der Bundesumweltministerin ganz konkrete Fragen und machte die Forderungen der FN anhand konkreter Anmerkungen aus der Praxis deutlich.

„Die Weidetierhaltung und insbesondere die Wanderschäferei leistet einen unersetzlichen Beitrag zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft und der biologischen Vielfalt. Das ist vielleicht bisher in der Diskussion zu kurz gekommen. Es ist mir ein Anliegen, diese Arbeit zu schützen und zu erhalten“, betonte die Bundesumweltministerin. „Deshalb sind wir als Gesellschaft verpflichtet zum Schutz dieser Leistungen, genauso wie wir andere Schutzgüter haben.“

Herdenschutz alleine genüge nicht
Bernhard Feßler, Wolfsbeauftragter der FN, begrüßte diesen Schritt, dass endlich der Wolfsdialog begonnen habe und forderte aber auch, dass nun gehandelt werden solle. Er machte deutlich, dass es nicht beim Dialog bleiben dürfe, sondern endlich Taten und verlässliche Handlungsoptionen folgen müssten. Herdenschutz alleine genüge nicht für die Koexistenz von Wolf und Weidetieren. „Wir brauchen ein regionales Bestandsmanagement mit definierter Obergrenze wie in Schweden, Frankreich und Spanien“, war eine von mehreren Forderungen, die Bernhard Feßler für die Pferdehalter anbrachte. „Wölfe lernen nur durch Erfahrung. Daher muss schnell und unbürokratisch abgeschossen werden“, sagte Feßler. Auch Steffi Lemke wies auf rechtliche Möglichkeiten hin, unter denen Wölfe geschossen werden dürfen. „Man kann nicht immer höher und höhere Zäune machen, das verstehe ich. Auch die rechtliche Lage ist so, dass auch geschossen werden kann, wenn der Schutz nicht mehr ökonomisch zumutbar ist.“

„Wir werden zu vernünftigen Lösungen nur im Dialog finden und mir sind insbesondere die Anmerkungen wichtig – die sie aus der Praxis heraus gemacht haben, die für mich ja nicht alle bequem sind, aber sie sind notwendig und sie sind wertvoll, damit wir zu belastbaren Lösungen kommen“, so die Bundesumweltministerin am Ende des Gesprächs. fn-press/evb

Weitere Informationen zum Wolf unter www.pferd-aktuell.de/ausbildung/pferdehaltung/gefahr-wolf

Stand: 02.06.2023