Deutsche Reiterliche Vereinigung
02.08.2015 | 17:50 Uhr | Eva Borg

Nationenpreis Fahren: Sieg für deutsche Vier- und Zweispänner

Christoph Sandmann, Georg von Stein und Michael Brauchle gewinnen CAIO in Riesenbeck

Riesenbeck (fn-press). Die deutschen Vierspänner haben den Nationenpreis in Riesenbeck gewonnen. Nachdem in den vergangenen Jahren die Niederländer nicht zu schlagen waren, konnte das Team mit Christoph Sandmann (Lähden), Georg von Stein (Modautal) und Michael Brauchle (Lauchheim) nach starken Auftritten im Gelände bereits die Führung übernehmen und fuhr den Sieg dann im Kegelfahren nach Hause.

"Für die Europameisterschaften in Aachen sind wir sehr zuversichtlich und hoffen, dass es auch dort vor heimischem Publikum mit der Goldmedaille klappt", so Cheftrainer Karl-Heinz Geiger. Nach der Dressur hatte das deutsche Team erst noch auf Rang zwei hinter den Niederländern zurückgelegen. Das beste deutsche Dressurergebnis lieferte Christoph Sandmann, der sich mit 48,67 Punkten auf Rang fünf platzierte. Seine Teamkollegen Georg von Stein und Michael Brauchle belegten die Plätze acht und 13. Sandmann ließ dann in der Geländeprüfung die gesamte internationale Konkurrenz hinter sich. Zuvor hatte bereits Marathon-Spezialist Michael Brauchle eine Bestzeit nach der anderen gefahren und die Führung übernommen. "Dich kriegt heute keiner mehr", so Vierspännerkollege Rainer Duen im Ziel zu Michael Brauchle. "Doch, doch, so glatt lief das heute alles nicht", war der sich da schon sicher, dass seine Zeiten noch zu knacken waren. Und so kam es auch. Der Ungar Jozsef Dobrovitz jun. und Teamkollege Christoph Sandmann schoben sich noch an ihm vorbei, so dass er am Ende Platz drei belegte. Auch der dritte deutsche Teamfahrer Georg von Stein, der mit einem gebrochenen Fuß auf der Kutsche saß, zeigte rasante Runden im Gelände - Platz fünf.

Beim Kegelfahren wurde es dann noch mal spannend. Michael Brauchle kam mit drei Strafpunkten ins Ziel, Teamkollege Georg von Stein sammelte 6,19 Strafpunkte. Dann kam der Ungar Jozsef Dobrovitz jun. ebenfalls mit sechs Strafpunkten ins Ziel kam. "Da war der Sieg schon sicher", so Cheftrainer Karl-Heinz Geiger. Christoph Sandmann, der als zweiter der Einzelwertung als zweitletzer Starter an der Reihe war, gelang auch keine fehlerfreie Runde, denn auch bei ihm fiel ein Ball - drei Strafpunkte. Georgs 6,19 Strafpunkte waren somit das Streichergebnis und das Team siegte mit 317,80 Punkten vor den Ungarn mit 326,26 Punkten und den Niederländern mit 338,98 Punkten. In der Einzelwertung konnte Christoph Sandmann trotz der drei Strafpunkte, die immer noch Platz sechs im Kegelfahren einbrachten, seinen zweiten Platz halten. Denn es gab nur zwei fehlerfreie Runde. Eine davon gelang Weltmeister Boyd Exell aus Australien, der als letzter Starter in den Kegelparcours einfuhr, keine Nerven zeigte und sich den Sieg in der Einzelwertung nicht mehr nehmen ließ. Michael Brauchle belegte am Ende Platz sechs und Georg von Stein Platz acht. Die deutschen Einzelfahrer Mareike Harm (Negernbötel), Rene Poensgen (Eschweiler), Ludwig Weinmayr (Fischbachau), Dirk Gerkens (Paderborn) und Rainer Duen (Minden) landeten auf den Plätzen 13, 15, 16, 18 und 23.

Nationenpreis der Zweispänner: Noch ein Sieg für Deutschland
Auch das deutsche Zweispänner-Team ist in Riesenbeck um den Nationenpreis gefahren. Bereits nach der Dressur gingen Anna Sandmann, Tochter von Vierspännerfahrer Christoph Sandmann, Sebastian Warneck (Rangsdorf) und Arndt Lörcher (Wolfenbüttel) in Führung und gaben diese auch nach Gelände und Kegelfahren nicht mehr ab. Besonders im Gelände hatten die deutschen Fahrer ihre Stärke gezeigt. Der Sieg ging zwar an den Niederländer Harrie Verstappen, aber die Plätze zwei bis fünf belegten Arndt Lörcher, Sebastian Warneck, Marco Freund und Anna Sandmann. "Im Gelände hat die ganze Mannschaft eine super Leistung gezeigt, das war schon richtig gut", so Arndt Lörcher. Im Kegelfahren ließ das deutsche Team dann nichts mehr anbrennen. Zwar fuhr keiner der drei Teamfahrer eine Null-Runde, aber es reichte am Ende. Anna Sandmann kam mit lediglich drei Strafpunkten für einen gefallenen Ball ins Ziel und Sebastian Warneck beendete den Parcours ebenfalls mit einem Ball und 2,42 Zeitfehlern, so dass er am Ende auf 5,42 Strafpunkte kam. So wurden Arndt Lörchers 11,63 Strafpunkte das Streichergebnis und das Team beendete den Nationenpreis mit 285,75 Punkten vor den Österreichern mit 312,14 Punkten und den Niederländern mit 312,19 Punkten.

Im Kegelfahren gab es nur drei fehlerfreie Runde, eine davon fuhr der amtierende Deutsche Meister Marco Freund (Dreieich). Nach Platz zwei in der Dressur, Platz vier im Gelände und einer Null-Runde im Kegelparcours konnte er die Einzelwertung in Riesenbeck gewinnen (138,12 Punkte). Marco Freund, 18-jähriger Sohn von Fahrsport- Legende Michael Freund, war erst für die Mannschaft aufgestellt worden, dann aber kurzfristig als Eizelfahrer gestartet, da er wegen seines einjährigen USA-Aufenthalts einen Start bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft der Zweispänner in Ungarn ausschließt. In Riesenbeck sollte sich ein mögliches WM-Team bereits den erforderlichen Spirit für den Auftritt in Ungarn holen. Die Plätze zwei bis vier gingen ebenfalls an deutsche Fahrer und zwar an Sebastian Warneck (142,51), Anna Sandmann (147,57) und Einzelfahrer Stefan Schottmüller (148,41). Arndt Lörcher belegte am Ende Platz sechs und Sandro Koalick Platz acht. evb

Stand: 05.08.2015