Deutsche Reiterliche Vereinigung
05.09.2015 | 17:00 Uhr | fn-press

DKB-BCH: Fortino fährt aufs Siegerpodest

Erster Bundeschampion bei den Fahrpferden

Warendorf (fn-press). Selbstbewusst, energisch und hervorragend an den Hilfen seines Fahrers Siegfried Töpfer stehend, so präsentierte sich Fortino im Finale der vier- und fünfjährigen Fahrpferde. War die Vorstellung des vierjährigen Deutschen Sportpferdehengstes in der Finalqualifikation noch von deutlicher Spannung geprägt, fand sich der Sohn des Fidertanz (M. v. De Niro) im Finale deutlich besser mit der quirligen Situation auf dem Fahrpferdeplatz zurecht und konnte seine Aufgabe locker und mit viel Ausstrahlung bewältigen.

Der Dunkelbraune aus der Zucht von Andreas Ohar – in dessen Besitz er auch steht – sammelte in der Dressur eine 7,0 für den Schritt, eine 8,0 für den Gebrauchstrab, eine 8,5 fürs Tritteverlängern und eine 7,5 für die Ausbildung. Für das flüssige und sportliche Kegelfahren gab es sogar eine 9,0, die nur durch die Benotung des Fremdfahrers, Dieter Lauterbach, noch getoppt wurde. Der Jugend-Bundestrainer und international erfolgreiche Einspännerfahrer war von Fortino restlos begeistert und erklärte seine 9,5 so: „Das ist ein Hengst, wie man ihn sich im Sport wünscht. Immer bergauf, immer an den Hilfen und absolut leistungsbereit. Unterm Strich standen für Fortino und seinen Fahrer Siegfried satte 25,34 Punkte auf dem Papier. Ein klarer Sieg!

Der überlegene Sieger der Finalqualifikation Vitaly aus der Zucht der Zuchtgemeinschaft Stuhldreyer war auch am Finaltag gut – aber eben nicht überragend: Der Sohn des Vitalis (M.v. Fürst Piccolo), der im Besitz des Westfälischen Landgestütes steht, wirkte etwas kraftlos, absolvierte die Prüfung an den Leinen von Christian Koller allerdings solide und mit der besten Note für den Ausbildungsstand. Für den Schritt zückte das Richtergremium Wilfried Gehrmann und Dr. Klaus Christ eine 6,5. Alle weiteren Kriterien wurden mit jeweils 8,0 bewertet – Endergebnis: 24 Punkte. Fremdfahrer Lauterbach attestierte dem vierjährigen Fuchs viel Qualität und eine sportliche Zukunft.

Ein Novum gab es bei Rang drei: Gleich zwei Gespanne fuhren punktegleich auf den Bronzerang: Der vierjährige Deutsches Sportpferdewallach Frederic (Z.: Erhard Reiche), der im Besitz des Sachsen- Anhaltinischen Landgestüts steht und von Tino Bode pilotiert wurde, zeigte sich sportlich, dynamisch, mitunter etwas eilig. Das drückte die Schrittnote (6,0) des Sohnes des Fürst Wettin (M. v. Festival Westfalia). Ebenfalls mit Schrittschwierigkeiten kämpfte sein Mit-Medaillist Feinbrand P. Der von Jörg Plate gezogene und vorgestellte Rheinländer Wallach (v. Floribot, M.v. Feiner Ludwig) zackelte gar mehrfach an und kam über eine 5,0 hier nicht hinaus. Allerdings begeisterte der hoch durchlässige Dunkelfuchs Fremdfahrer Lauterbach, der ihn mit einer 8,4 bedachte und letztlich mit auf den Bronze-Rang hob, der mit 22,40 Zählern erreicht wurde.

„Sicher hätten wir uns mehr Teilnehmer gewünscht", bilanziert Wilfried Gehrmann, die Kategorie der vier- und fünfjährigen Fahrpferde, zu der insgesamt nur acht Gespanne antraten. Der Wettbewerb der sechs-und siebenjährigen Fahrpferde musste wegen mangelnder Nennungen abgesagt werden. FN/Jessica Kaup

Stand: 07.09.2015