Deutsche Reiterliche Vereinigung
09.06.2014 | 12:50 Uhr | Uta Helkenberg

Wiesbaden: Semmieke Rothenberger dominiert Pony-Dressur

Plätze eins bis drei gehen nach Bad Homburg

Sie war wieder einmal unschlagbar: Semmieke Rothenberger bestätigte mit drei Siegen beim Wiesbadener Pfingstturnier ihre Nummer-eins-Position im deutschen Ponydressursport.

Seit 2011 tragen die deutschen Ponyreiter vor der Kulisse des Biebricher Schlosses ihre Europameisterschaftssichtung aus, seit 2012 heißt die Siegerin Semmieke Rothenberger. Auch in diesem Jahr stellte sich eher die Frage, mit welchem ihrer beiden Ponys die 14-jährige Reiterin aus Bad Homburg die besseren Noten erzielen würde. In den ersten beiden Prüfungen, in denen die EM-Mannschafts- beziehungsweise Einzelwertungsaufgabe geritten wurde, hatte sie mit der palominofarbenen Golden Girl (v. FS Don’t Worry) die Nase vorn. In der Kür war es dann der 15-jährige Hengst Deinhard B (v. Dornik B), mit dem sie sich mit 79,825 Prozentpunkten an die Spitze setzte. Im Hinblick auf die EM in Millstreet haben Bundestrainerin Cornelia Endres und die AG Nachwuchs des Dressurausschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) wohl wieder einmal die Qual der Wahl. „Wir werden wir kurzfristig nach der aktuellen Form entscheiden“, sagte Endres.

„Drei gute Prüfungen und damit steigende Tendenz“ zeigten laut Endres Nadine Krause und Danilo. In Warendorf beim Preis der Besten noch knapp außerhalb der Medaillenränge, belegte die 15-Jährige in Wiesbaden konstant Platz drei und rückte in der Kür mit 77,7 Prozentpunkten bis auf Haaresbreite an ihre Cousine mit Golden Girl (77,725) heran.

Hinter dem Bad Homburger Spitzentrio jeweils auf Platz vier landete die Dritte vom Preis der Besten, die 16-jährige Maike Mende (Nordwalde) mit Desert Rose. In der Kür konnte sie darüber hinaus mit ihrem zweiten Pony, Vize-Bundeschampion Noble Nagano, Platz fünf belegen. „Maike hat das toll gemacht, anders kann man es nicht sagen. Sie hat sich gut etabliert, hat zwei gute Ponys und ist reiterlich einfach eine Bank“, sagte die Bundestrainer.

Etwas Anlaufschwierigkeiten hatte dagegen die Preis-der-Besten-Zweite Celine König (Duisburg). Am ersten Tag belegte sie mit Daddy’s Daydream Platz acht und fand erst in der Einzelwertungsaufgabe den Anschluss an die Spitzengruppe. „Das Pony ist noch recht jung und braucht etwas Zeit, um sich zu akklimatisieren“, sagte Cornelia Endres. Wie Noble Nagano war Daddy’s Daydream im vergangenen Jahr Finalist beim Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurponys und belegte dort Platz drei. Um Prüfungsroutine zu sammeln, soll das Paar auch am kommenden Wochenende beim Jugendreiterfestival „Future Champions“ in Hagen a.T.W. an den Start gehen. Von den Wiesbaden-Teilnehmern ist dort ansonsten nur Semmieke Rothenberger mit Paso Doble dabei.

In Hagen a.T.W. findet auch die zweite Europameisterschaftssichtung der Junioren und Jungen Reiter statt, die in den vergangenen Jahren ebenfalls vor dem Wiesbadener Schloss gastierte. „Das ist dieses Jahr wegen des späten Pfingsttermins etwas unglücklich“, erklärte Cornelia Endres. „Ich bin aber froh, dass wir mit unseren Ponys wieder hier dabei sein konnten. Wer hier vor dieser Kulisse und in dieser Atmosphäre gut reiten kann, kann überall gut reiten.“

Da die Pony-Europameisterschaften erst Anfang August in Millstreet (29. Juli bis 3. August) ausgetragen werden, soll die endgültige Entscheidung über die deutschen Teilnehmer nach einer letzten Formüberprüfung im französischen Vierzon (3. bis 6. Juli) fallen, wo die potenziellen EM-Kandidaten noch einmal unter Championatsbedingungen antreten sollen. Hb

Stand: 09.06.2014