Deutsche Reiterliche Vereinigung
09.08.2015 | 13:00 Uhr | fn-press

Verden: Pony-Pilot-Projekt positiv bewertet

Neue Impulse durch den „International Dressage Cup“ für die Kleinen

Verden (fn-press). Der International Dressage Cup für Ponys feierte im Rahmen des Verdener Turniers seine Premiere. Nach dem Vorbild der Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde traten fünf- und sechsjährige Dressurponys zum Vergleich an. Von einer WM ist dieses Format aber noch ein Stückweit entfernt.

Die Internationalisierung im Dressursport auf Ponys geht spürbar voran. Besonders in den Pony-Hochzuchtländern Deutschland, Niederlande, Großbritannien und Frankreich sei viel Bewegung im Markt, sagte Dr. Werner Schade, Zuchtleiter des Hannoveraner Verbandes, der wiederum Gastgeber des internationalen Dressur- und Springturniers auf dem Verdener Rennbahngelände war. So stieß der Wunsch des Ponyforums, zu dem sich einige Ponyzuchtverbände zusammengeschlossen haben, die „Kleinen“ vermehrt ins Blickfeld zu rücken, auf offene Ohren – sowohl bei den Hannoveranern als auch bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

Der Termin war allerdings nicht günstig, weil zeitgleich die Pony-Europameisterschaften in Schweden stattfanden. So hielt sich das Interesse des Auslands in Grenzen. Lediglich Dänemark hatte drei Ponys geschickt. Bis auf ein Connemara-Pony bestand das Teilnehmerfeld rein aus Deutschen Reitponys. Die deutschen Teilnehmer, alle fürs diesjährige Bundeschampionat qualifiziert bzw. im vergangenen Jahr im Finale, hatten so ein leichtes Spiel, die Goldenen Schleifen im Lande zu halten. Bei den fünfjährigen Ponys war aus dem Zuchtverband Weser-Ems Carleo Go WE v. Constantin-Weltmeyer mit Paulina Holzknecht der Beste, die sechsjährigen dominierte der Westfälische Wallach Timberlake v. Timberland-Top Karetino, den Maike Mende vorstellte.

Hans-Heinrich Stien, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands Zucht der FN und zuständig für die Ponys, zog ein vorsichtig-positives Fazit. „Die Prüfung war hier sehr gut aufgehoben, und ich war überrascht über das große Interesse der Besucher. Wir brauchen solche internationalen Veranstaltungen für unsere Ponys, um Zucht und Sport besser zu verzahnen.“ Ob sich aus dem Verdener Pilotprojekt eines Tages eine Weltmeisterschaft wie bei den Pferden entwickelt, vermag Stien heute nicht einzuschätzen. „Das liegt natürlich nicht allein an uns, da müssen sich die Ponyzuchtverbände an einen Tisch setzen. Im Moment halte ich eine Weltmeisterschaft für zu hoch gegriffen.“

Werner Schade meinte: „Wir wollten etwas Sichtbares schaffen, mal mit den Ponys anfangen. Und wir haben gesehen, dass die Begeisterung für die Ponys groß ist. Nun müssen wir analysieren, wie wir sie in unser Turnier einbinden, wenn die Weltmeisterschaft der Dressurpferde die nächsten Jahre in den Niederlanden ausgerichtet werden. Aber ich bin kein Freund von Eintagsfliegen, deshalb wollen wir die Ponys erst mal zwei, drei Jahre bei uns behalten. Was draus wird, muss die FEI entscheiden.“    hen

Stand: 10.08.2015