Deutsche Reiterliche Vereinigung
08.08.2015 | 19:05 Uhr | fn-press

Verden: Dänischer Doppelsieg der Vollschwestern

Quantensprung als bestes deutsches Pferd auf dem Bronzerang

Verden (fn-press). Ein Novum im internationalen Sport: Die beiden Vollschwestern Fiontini und Fiontina, die via Embryotransfer von Leihmüttern ausgetragen wurden, gewinnen die Gold- und Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft der fünfjährigen Dressurpferde in Verden. Zu Bronze führte Vera Nass den Hannoveraner Zuchthengst Quantensprung.

Überaus hohe Qualität kennzeichnete die Weltmeisterschaft der fünfjährigen Dressurpferde. Zehn Zuchtverbände hatten ihre Youngster nach Verden geschickt. Um Gold und Silber bewarben sich zwei Vertreterinnen aus der dänischen Zucht. Die Vollschwestern Fiontini und Fiontina stammen ab von Florestan-Enkel Fassbinder aus einer Romanov Blue Horse-Mutter. Die Mutter hatte mit der Geburt der beiden Stuten übrigens nichts zu tun, die Züchter Hanne Lund und Henrik Hansen hatten sich für Embryotransfer entschieden. Präsentiert wurde das Duo von Andreas Helgstrand und seinem spanischen Bereiter Severo Jesus Jurado Lopez. Der Chef hatte das Nachsehen. Sein Angestellter und die braune Fiontini wurden mit der Wertnotensumme 9,18 verdiente Weltmeister. Die bewegungsstarke und immer durchlässige Stute im Hengsttyp hätte eine noch höhere Note erzielt, wenn nicht ihr Schritt Wünsche offen gelassen hätte. Helgstrand und die völlig anders aussehende Fuchsstute Fiontina behaupteten sich mit 9,02 auf dem Silberrang. Insgesamt griff die Richtergruppe des Finales nicht so tief in die Notenkiste wie die in der Qualifikationsprüfung, die die Siegerin mit 9,48 bewertet hatte.

Mit der Wertnote 8,95 wurde das beste deutsche Pferd Bronzemedaillengewinner: Der von Vera Nass präsentierte Hengst Quantensprung, ein Sohn des Quando-Quando aus einer Donnerhall-Mutter, stammt aus der Zucht von Gabriele Berner aus Bienenbüttel. Der Dunkelfuchs des Klosterhofs Medingen und der Hengststation Böckmann beeindruckte besonders durch seine hervorragenden Bergaufbewegungen. Moderator und Richter Dr. Dietrich Plewa monierte allerdings kleine Schwächen in der Durchlässigkeit. Vera Nass war dennoch glücklich bei ihre WM-Premiere: „Ich hätte damit nicht gerechnet. Hier sind so viele gute Pferde und so viele gute Reiter…“

Auch das viertplatzierte Pferd trägt den deutschen Brand: Florina v. Fürst Romancier-Donnerhall musste allerdings den Umweg über das kleine Finale nehmen (das sie gewann), da sie sich nicht auf Anhieb für das Feld der Besten empfehlen konnte. Claudia Rüscher erzielte mit der Hannoveranerin aus der Zucht und im Besitz der Familie Droege in Düsseldorf die Wertnote 8,82

Jan Pedersen, Präsident des Weltzuchtverbandes WBFSH, lobte: „Die Qualität der Weltmeisterschaften wird immer höher. Vor einigen Jahren gab es noch Wertnoten im Sechserbereich, das ist lange vorbei. Das Feld hat ein außerordentliches Niveau erreicht.“ hen

Stand: 10.08.2015