EM Göteborg Dressur: Gold für Werth, Silber für Rothenberger

Zweimal über 90 Prozent

Göteborg/SWE (fn-press). Ein atemberaubendes Finale, das die Besucher im Ullevi Stadion in Göteborg von den Sitzen gerissen hat. Die neue Kür-Europameisterin Isabell Werth (Rheinberg) hat sich mit ihrem Teamkollegen Sönke Rothenberger (Bad Homburg) einen einmaligen Zweikampf geliefert. Beide ritten über die Schallmauer nahe der Perfektion und erreichten 90,982 und 90,641 Prozent – und eine eigene Klasse. Mit deutlichem Abstand verwiesen sie die Dänin Cathrine Dufour mit Atterupgaards Cassidy auf den Bronzerang (84.561 Prozent). Die dritte deutsche Finalistin Dorothee Schneider (Framersheim) mit Sammy Davis Jr. wurde Elfte in der Kür (76.289 Prozent).

„Ich muss jetzt erst mal durchatmen. Zweimal über 90 Prozent ist unglaublich“, sagte die beeindruckte Bundestrainerin Monica Theodorescu. „Sönke ist bei diesem Championat in der Weltspitze angekommen. Er ist super geritten und hat alles umgesetzt“, lobte sie den erst 22-Jährigen. Umgehauen hatte sie aber auch die Weltranglistenerste: „Isabell – das war so, wie wir sie kennen. Sie ist unglaublich präzise geritten mit viel Risiko. Das war Dressur zelebriert; ein Augenschmaus die Übergänge zwischen Piaffe und Passage.“ Ein Tag, ganz nach dem Geschmack einer Bundestrainerin. „Ich habe heute nichts zu kritisieren. Wir genießen das jetzt erst mal.“

Auf dem Siegertreppchen fiel alle Anspannung von Isabell Werth ab. Gerührt ließ sie sich feiern und feierte ihre Medaillenkollegen. „Nach Sönkes Ritt wusste ich, dass ich mir nicht den kleinsten Fehler erlauben darf. Das hat geklappt. Das war ein unglaublicher Wettkampf mit viel Spannung und Adrenalin. Das Publikum war unglaublich.“ Voll des Lobes war die jetzt dreifache Europameisterin wieder über ihre zwölfjährige Oldenburger Stute (von Don Schufro-Sandro Hit): „Weihe war phantastisch. Sie hat alles gegeben.“

Welche besondere Bedeutung diese Europameisterschaften und vor allem der Erfolg in der Kür für den Youngster der deutschen Dressurequipe haben, machte Sönke Rothenberger bei der abschließenden Pressekonferenz deutlich: „Das ist eine Silbermedaille mit einem goldenen Rand.“ Und daran hat sein zehnjähriges Ausnahmepferd Cosmo großen Anteil. Mit dem Wallach fand der Mannschafts-Olympiasieger von 2016 vom Springen zurück in die Dressur. „Cosmo gibt mir ein Gänsehautgefühl. Er hat alles umgesetzt, was ich abgefragt habe. Ich bin unglaublich glücklich. Cosmo gibt mir so viel zurück. Er ist ein Charakterpferd, aber ich liebe ihn so, wie er ist.“

Damit sind die Europameisterschaften 2017 für die Dressurreiter zwar beendet; der Zweikampf zwischen Isabell Werth und Sönke Rothenberger dürfte aber eine Fortsetzung finden.

Der Endstand der Grand Prix Kür im Überblick:

1. Isabell Werth (Rheinberg) mit Weihegold OLD; 90,982 Prozent
2. Sönke Rothenberger (Bad Homburg) mit Cosmo; 90,614
3. Cathrine Dufour (DEN) mit Atterupgaards Cassidy; 84,561
4. Carl Hester (GBR) mit Nip Tuck; 80,614
5. Therese Nilshagen (SWE) mit Dante Weltino OLD; 80,411
6. Anna Zibrandtsen (DEN) mit Arlando; 77,829
...
11. Dorothee Schneider (Framersheim) mit Sammy Davis jr.; 76,289

Hier unser Liveticker zur Grand Prix Kür:

18.22 Uhr:
Eine sollte bei aller Euphorie über den deutschen Doppelsieg nicht vergessen werden: Dorothee Schneider. Sie beendete die Grand Prix Kür mit Sammy Davis jr. auf Rang elf - ebenfalls eine tolle Leistung der Rheinbergerin und ihres noch jungen Wallachs.

18.15 Uhr:
"Cosmo gibt mir ein Gänsehautgefühl. Er hat alles umgesetzt, was ich abgefragt habe. Ich bin unglaublich glücklich. Cosmo gibt mir so viel zurück. Er ist ein Charakterpferd, aber ich liebe ihn so, wie er ist", so der große Dank von Sönke Rothenberger an seinen 10-jährigen Wallach Cosmo, mit dem er bereits Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen in Rio gewann. 

17.58 Uhr:
„Ich muss jetzt erst mal durchatmen. Zweimal über 90 Prozent ist unglaublich“, sagte die beeindruckte Bundestrainerin Monica Theodorescu. „Sönke ist bei diesem Championat in der Weltspitze angekommen. Er ist super geritten und hat alles umgesetzt“, lobte sie den erst 22-Jährigen. Umgehauen hatte sie aber auch die Weltranglistenerste: „Isabell – das war so, wie wir sie kennen. Sie ist unglaublich präzise geritten mit viel Risiko. Das war Dressur zelebriert; ein Augenschmaus die Übergänge zwischen Piaffe und Passage.“ Ein Tag, ganz nach dem Geschmack einer Bundestrainerin. „Ich habe heute nichts zu kritisieren. Wir genießen das jetzt erst mal.“

17.55 Uhr:
"Das ist eine Silbermedaille mit einem goldenen Rand", komentierte Sönke Rothenberger seine zweite Einzelmedaille. Nicht mal vier hundertstel trennten ihn von Siegerin Isabell Werth.

17.50 Uhr:
Isabell Werth ist nicht nur die Siegerin des heutigen Tages, sondern jetzt auch dreifache (!) Europameisterin, dementsprechend glücklich war sie auch kurz nach ihrem Ritt: "Weihe war phantastisch. Sie hat alles gegeben. Das Publikum war unglaublich. Nach Sönkes Ritt wußte ich, dass ich mir nicht den kleinsten Fehler erlauben darf. Das hat geklappt. Das war ein unglaublicher Wettkampf mit viel Spannung und Adrenalin." 

17.38 Uhr:
Eine gerührte Isabell Werth in der Siegerehrung - gleich gibt es hier die ersten Stimmen.

17.29 Uhr:
Das war knapp - mit hauchdünnem Vorsprung gewinnt Isabell Werth Gold vor Sönke Rothenberger, Bronze geht erneut an die Dänin Cathrine Dufour. 

17.19 Uhr:
Unfassbar: Isabell Werth setzt noch einen drauf und gewinnt ihr zweites Einzelgold. 90,982 Prozent für die Rheinbergerin und ihre Stute Weihegold - super!

17.10 Uhr:
Tosender Applaus, das war ein toller Ritt: 90,614 Prozent für Sönke Rothenberger und Cosmo - Wahnsinn! Dabei ist es erst das zweite Mal, dass sie ihre Kür auf internationalem Fünf-Sterne-Niveau präsentieren. 

17.00 Uhr:
Das ist ein gewaltiger Vorsprung: 84,561 Prozent für Cathrine Dufour und Cassidy - das ist jetzt die Messlatte für Sönke Rothenberger und Isabell Werth.

16.50 Uhr:
Über 80 Prozent auch für den Briten Carl Hester und seinen 13-jährigen Wallach Nip Tuck. Damit löst er Therese Nildhagen auf Platz eins ab. Jetzt wird es spannend: Es kommen nur noch die drei besten Reiter des Specials gestern.

16.43 Uhr:
Die 80-Prozent-Marke ist geknackt: 80,411 Prozent für die Schwedin Therese Nilshagen und Dante Weltino OLD, das ist vorläufig die Führung.

16.34 Uhr:
Cathrine Dufour machte bei dieser EM bisher mit starken Ritten und dem Gewinn der Bronzemedaille im Special gestern auf sich aufmerksam, doch wer ist die junge Reiterin überhaupt? Die 25-jährige Dänin sammelte in der Jugend bereits Medaillen bei Europameisterschaften. Auch damals war der heute 14-jährige Fuchswallach Atterupgaards Cassidy bereits ihr Pferd. Bei den Senioren erlangte sie durch die Olympischen Spiele in Rio erstmals größere Aufmerksamkeit, als sie 13. in der Einzelwertung wurde. Auch beim CHIO in Aachen präsentierte sich das Paar in einer tollen Form und sicherte sich Platz vier im Grand Prix. Derzeit ist sie amtierende dänische Meisterin und die Nummer sieben der Weltrangliste. 

15.50 Uhr:
Über die Hälfte der Reiter der Grand Prix Kür sind durch. Momentan führt die Dänin Anna Zibrandtsen mit Arlando vor ihrer Mannschaftskollegin Anna Kasprzak mit Donnperignon und dem Schweden Patrik Kittel mit Delauney. Jetzt ist kurz Pause und dann reiten die letzten sieben Reiter in die Kür ein. Darunter die drei Medaillengewinner von gestern: Isabell Werth, Sönke Rothenberger und Cathrine Dufour.

15.15 Uhr:
Dorothee Schneiders EM-Fazit fällt positiv aus, für ihren 11-jährigen Wallach Sammy Davis jr. ist es die erste Grand Prix Saison überhaupt. „Es hat mich sehr gefreut, in der Kür am Start sein zu dürfen. Heute hatten wir eine einigermaßen fehlerfreie Prüfung, die erste dieses Wochenende“, sagt Dorothee Schneider lachend nach ihrem Ritt. „Sammy hat heute noch mal toll mitgemacht und mir gut zugehört. Ich finde, er hat alles gegeben. Ich bin stolz, wie er das alles hier absolviert hat. Mit den drei Prüfungen, das ist ja auch Anspannung für die Pferde.“ 

14.58 Uhr:
Ein schöner Abschluss der EM für Dorothee Schneider: Mit 76,289 Prozent gelingt ihr und Sammy Davis jr. eine ordentliche Kür. 

14.30 Uhr:
Los geht's: Berlinda Weinbauer aus Österreich reitet mit ihrem Hengst Söhnlein Brilliant als erste Starterin der Kür ins Viereck ein.