Deutsche Reiterliche Vereinigung
13.08.2015 | 21:24 Uhr | fn-press

EM Aachen: Dressurteam gewinnt Bronze

Neue Europameister sind die Niederländer, Silber für Großbritannien

Aachen (fn-press). Der Traum von Gold erfüllte sich nicht. Die deutschen Dressureiter beendeten die Mannschaftsentscheidung der Europameisterschaft in Aachen mit dem Bronzerang. Bundestrainerin Monica Theodorescu sagte: „Ich bin nicht total enttäuscht, sondern realistisch. Einige unserer Ergebnisse waren nicht so wie erhofft, und andere Paare waren eben besser. Wir gratulieren den Niederländern und den Briten.“

Als letzte Reiterin des Grand Prix ging Kristina Bröring-Sprehe mit dem 14-jährigen Hannoveraner Desperados FRH aufs Viereck. Knapp 84,5 Prozent hätte das Paar benötigt, um Deutschland die Goldmedaille in der Mannschaftswertung zu sichern, bei rund 83 Prozent hätte es noch für Silber gereicht. Der Hannoveraner und seine 28-jährige Reiterin absolvierten eine sichere, schöne Runde, die allerdings einige kleine „Haker“ hatte. Die Richter honorierte die Vorstellung mit 79,743 Prozent. In der Einzelrangierung bedeutete dies Platz drei – Medaillenchancen im Grand Prix Special und Kür. Aber mit diesem Ergebnis beendete die deutsche Mannschaft, zu der neben Kristina Bröring-Sprehe auch Matthias Alexander Rath mit Totilas, Isabell Werth mit Don Johnson FRH und Jessica von Bredow-Werndl mit Unee BB gehörten, die Europameisterschaft auf dem Bronzerang (230,914 Prozentsumme). Der Abstand auf die siegreichen Niederländer fiel höher als erwartet aus. Das Team, dessen bester Reiter Edward Gal mit dem Wallach Undercover als einziges Mitglied die 80-Prozent-Hürde nahm, erzielte in der Summe 235,629 Prozent. Die Briten kamen auf 234,229, wobei wie erwartet die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Charlotte Dujardin mit Valegro zu den höchsten Noten des gesamten Grand Prix ritt: 83,029 Prozent. Aber auch Valegro leistete sich kleine Patzer, so dass er unter seinen Spitzenresultaten der Vergangenheit blieb.

Die Enttäuschung stand Matthias Alexander Rath ins Gesicht geschrieben. Am Nachmittag hatten er und Totilas den Grand Prix mit einem Fehler in den Einerwechseln beendet. Die stark auseinanderklaffenden Richterurteile – von Platz 1 bis Platz 23 und von 71,6 bis 80,1 Prozent – sorgten unter Zuschauern und Medien für stundenlange Diskussionen. „Ich kann das überhaupt nicht verstehen, ich hatte ein gutes Gefühl und beim Ausritt haben mir viele Leute bestätigt, dass es eine sehr gute Runde war“, sagte Rath. Der niederländische Chefrichter Eduard de Wolff van Westerrode mühte sich, die Differenz mit den unterschiedlichen Positionen der sieben Richter rund um das Viereck zu begründen, kündigte aber an, dass die Richtergruppe die Ergebnisse noch sorgfältig analysieren wolle.

Bereits am Vortag wareb Isabell Werth und Don Johnson sowie Jessica von Bredow-Werndl im Grand Prix gestartet. In der Einzelrangierung behaupten sich Kristina Sprehe/Desperados an dritter Stelle (79,743 Prozent), Matthias Alexander Rath/Totilas an sechster (75,971), Jessica von Bredow-Werndl/Unee BB (75,2) an zehnter und Isabell Werth/Don Johnson an 13. Position (74,9). Ob Rath mit Totilas am Samstag beim Grand Prix Special an den Start geht, ließ er offen. „Wir werden morgen mal schauen“, sagte der 31-Jährige.   hen

Ergebnisse: www.aachen2015.de

 

 

Stand: 15.06.2016