Deutsche Reiterliche Vereinigung
30.01.2016 | 15:53 Uhr | fn-press

Amsterdam: Deutscher Doppelerfolg im Weltcup

Isabell Werth siegt mit Weihegold OLD, Jessica von Bredow-Werndl mit Unee BB wird Zweite

Amsterdam (fn-press). Mit brillanten Ritten verwiesen Isabell Werth und Jessica von Bredow-Werndl die Konkurrenz beim Weltcup in Amsterdam in die Schranken. Isabell Werth erzielte in der Kür mit der Stute Weihegold OLD 83,45 Prozent, Jessica von Bredow-Werndl und der Hengst Unee BB folgten ihr mit nur knappem Anstand (83,25). Dritter wurde der Niederländer Diederik van Silfhout mit Arlando.

Das Feld war vom feinsten besetzt: Beim Dressur-Weltcup in Amsterdam ging die Elite des Sports auf Punktejagd. Wie hoch das Prüfungsniveau dieser Kür war, zeigt das Ergebnis. Sechs der 15 Paare erzielten mehr als 82 Prozent. Die Besten des Tages waren Isabell Werth und die Oldenburgerin Weihegold OLD. Normalerweise reitet Werths Mitarbeiterin Beatrice Buchwald die elegante Rappstute, aber im Weltcup-Hexenkessel von Amsterdam wollte Isabell Werth dem noch recht unerfahrenen Pferd Vertrauen und Sicherheit geben. Das schaffte sie meisterhaft. Im Grand Prix mit einigen kleinen Fehlern noch an sechster Stelle platziert, spielte die 46-jährige Multichampionesse ihre ganze Routine aus und führte die Don Schufro-Sandro Hit-Tochter zu Höchstleistungen. Vom Schwierigkeitsgrad her sehr anspruchsvoll, mit dem für Isabell Werth typischen Wechselspiel von extremer Versammlung und höchster Verstärkung absolvierte Weihegold das Kürpensum und punktete vor allem mit ihrer schönen Piaffe-Passage-Tour und den energisch gesprungenen Pirouetten. Der erste gemeinsame Weltcup-Auftritt war jedenfalls mehr als gelungen. Entsprechend groß fiel der Jubel von Bundestrainerin Monica Theodorescu und Co-Trainer Jonny Hilberath aus, die die beiden deutschen Reiterinnen nach Amsterdam begleitet hatten.

Auch Jessica von Bredow-Werndl hatte allen Grund zu jubeln. Ihr 15-jähriger niederländischer Gribaldi-Sohn Unee BB blieb fehlerfrei, zeigte großartige Verstärkungen und Galoppwechsel. Seit dem Weltcup von Salzburg (3. Platz) Anfang Dezember hatte der Rappengst Pause und startete nun frisch und hochkonzentriert ins neue Turnierjahr.

Die drei niederländischen Reiter mussten den deutschen Gästen zwar den Vortritt lassen, aber alle übersprangen die 82 Prozent-Marke. Diederik van Silfhout und der elfjährige, in den Niederlanden gezogenen Hengst Arlando kamen den beiden Deutschen noch am nächsten – 82,75 Prozent und Platz drei. Platz vier belegte die britische Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin Charlotte Dujardin. Sie setzte allerdings nicht ihr Toppferd Valegro ein, sondern den niederländischen Hengst Uthopia (82,375). Die Plätze fünf und sechs belegten die beiden Niederländer Hans Peter Minderhoud mit dem Florestan-Nachkommen Glock’s Flirt (82,25) und Edward Gal mit Glock’s Voice. Der De Niro-Sohn wurde mit 81,2 Prozent bewertet.

Sieben der neun Weltcup-Stationen haben die Dressurreiterinnen und -reiter nun hinter sich. Zwei Chancen gibt es noch, sich das Finalticket zu sichern: Neumünster vom 18. bis 21. Februar und s’Hertogenbosch vom 10. bis 13. März, ehe die Saison 2015/2016 mit dem Finale in Göteborg vom 23. bis 28. März (Oster-Wochenende) ausklingt.   hen

Stand: 30.01.2016