Deutsche Reiterliche Vereinigung
10.05.2016 | 17:00 Uhr | fn-press

GWP-Preise 2016 verliehen

Arbeiten zu aktuellen Themen wurden ausgezeichnet

Berlin (fn-press). Im Rahmen der Jahrestagungen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Berlin hat die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd (GWP) auch in diesem Jahr die GWP-Förderpreise für die besten Dissertationen, Masterarbeiten und Bachelorarbeiten verliehen, die zum Thema Pferd von deutschen Studenten oder an deutschen Hochschulen geschrieben wurden.

Den GWP-Förderpreis 2016 für die beste Dissertation nahm die aus Wilhelmshaven stammende Diplom-Handelslehrerin Janina Müller entgegen, die bereits 2009 eine Diplomarbeit zum Thema „Kundenabwanderung am Beispiel des Turnierreitsports“ für die FN geschrieben hat. Ihre aktuelle Arbeit, die am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Georg-August-Universität Göttingen unter Prof. Ludwig Dr. Theuvsen erstellt wurde, trug den Titel „Strategisches Management im deutschen Galopprennsport“. Initiiert wurde die Arbeit von der Mehl-Mühlens-Stiftung. Auslöser war die Tatsache, dass sich die Rahmenbedingungen für den Galopprennsport, vor allem durch den Siegeszug des Internets, in den letzten Jahren stark verändert haben. „Von 1995 bis 2012 brachen die Wettumsätze um über siebzig Prozent ein“, so Janina Müller. Diesen Herausforderungen müsse mit strategischem Management begegnet werden, schreibt der Vorstand der Mehl-Mühlens-Stiftung in einem Geleitwort und unterstreicht den hohen Stellenwert, den man dieser Arbeit einräumt, wie folgt: „Diese Arbeit bietet einen hochwertigen Fundus an Daten und zweckgerichteten Informationen, der für die als notwendig erachteten Anpassungsmaßnahmen als Handlungswegweiser bestens geeignet ist“.

In englischer Sprache schrieb Julia Brinkmann ihre Arbeit an der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel bei Prof. Dr. Thaller. Diese Arbeit wurde ebenfalls prämiert und mit dem zweiten Platz in der Kategorie Dissertationen bedacht. Vor dem Hintergrund, dass die Erzeugung und der Konsum von Stutenmilch zunehmen, befasst sich diese Arbeit Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung des Wirkmechanismus der Stutenmilch im menschlichen Körper.

Durchaus brisante Themen wurden in den Kategorien Master- und Bachelorarbeiten gewählt. Für die beste Masterarbeit wurde Jana Baldamus ausgezeichnet. Der Titel: ‚Sicherheit im Reitsport – Eine empirische Untersuchung zur Effektivität von Kampagnenbotschaften‘. Erstellt wurde diese Arbeit am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Georg-August-Universität Göttingen und betreut von Prof. Dr. Achim Spiller. Vor dem Hintergrund, dass der Reitsport zu den Sportarten mit besonders hohem Verletzungsrisiko zählt, hat Jana Baldamus eine Kampagne entworfen, um die Reiter zu sensibilisieren, sich durch das Tragen von Sicherheitsausrüstung (z.B. Helme oder Sicherheitswesten) besser zu schützen. Die Wirkung und Akzeptanz einer solchen Kampagne wurde im Rahmen einer Online-Betragung getestet.

Auf den zweiten Platz bei den Masterarbeiten landete eine Arbeit von Lisa Hoof aus Siegen, die sie am Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Justus-Liebig-Universität Gießen (Betreuung durch Prof. Dr. Horst Brandt) geschrieben hat. ‚Der Einfluss des Vollblutanteils auf den Zuchtwert von Hengsten‘ war das Thema. Die Autorin berechnete den Vollblutanteil in den deutschen Sportpferdezuchtgebieten und wie sich dieser auf den Zuchtwert der Hengste auswirkt.

‚Analyse der Zufriedenheit von Auszubildenden der Pferdewirtschaft mit ihren Ausbildungsbetrieben‘ – das ist der Titel der Siegerarbeit aus 17 eingereichten Bachelorarbeiten. Geschrieben wurde sie von der aus dem Rheinland stammenden Theresa Grönewald am Fachbereich Pferdewirtschaft der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen unter der Betreuung von Prof. Dr. Dirk Winter. Ausgangspunkt der Arbeit ist die Tatsache, dass sehr viele Ausbildungsverträge bei den Pferdewirten vorzeitig aufgelöst werden (die Vertragslösungsquote 2013 lag bei 41,4 Prozent). Die Autorin ging den Gründen dafür nach und gibt Handlungsempfehlungen, um die Ausbildung attraktiver zu gestalten.

Mit einer groß angelegten Erhebung untersuchte Carmen Wichmann, die aus dem Landkreis Starnberg stammt, wie sich die Pensionspferdehaltung in Oberbayern in den letzten zwanzig Jahren entwickelt hat. Der genaue Wortlaut ihrer Arbeit ist ‚Vergleichende Untersuchung von Struktur, Entwicklung und Perspektiven der Pensionspferdehaltung in unterschiedlich geprägten Regionen in Oberbayern‘. Auch diese Arbeit wurde am Fachbereich Pferdewirtschaft in Nürtingen geschrieben und von Prof. Dr. Heinrich Schüle betreut.

Auf den dritten Platz kam Madeline Meyer, die aus dem Emsland stammt, mit ihrer ‚Situationsanalyse zum Entwurmungsmanagement bei Pferden in Deutschland‘, ebenfalls geschrieben am Fachbereich Pferdewirtschaft in Nürtingen und betreut von Prof. Dr. Dirk Winter. Mit Hilfe einer Online-Befragung hat die Arbeit das Ziel, die aktuelle Entwurmungssituation bei Pferden in Deutschland zu ermitteln und zu analysieren.

Für alle prämierten Arbeiten gab es Geldpreise in einer Gesamthöhe von 2.500 Euro sowie wertvolle Sachpreise. Ermöglicht wurde dies durch die Unterstützung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, des FNverlags sowie der Firmen R+V/VTV, Derby Spezialfutter und HIT-Aktivstall.

Zusammenfassungen aller zum GWP-Förderpreis 2016 eingereichten Arbeiten sind unter www.pferd-forschung.de einsehbar. GWP/Hb

Stand: 11.05.2016