Deutsche Reiterliche Vereinigung
07.09.2014 | 21:45 Uhr | fn-press

DKB-BCH 2014: Gold für Caroly und Coco Berlini

Fünf- und sechsjährige Springpferde

Warendorf (fn-press). Mit einem Start-Ziel-Sieg holte sich Caroly den Titel Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde und ein ebenfalls immer fehlerfreier und schneller Auftritt bescherte Coco Berlini den Titel der sechsjährigen Springpferde bei den DKB-Bundeschampionaten in Warendorf.

„Die Letzten werden die Ersten sein“, dieser Spruch bewahrheitete sich im Finale der fünfjährigen Springpferde bei den DKB-Bundeschampionaten. Als zwölfter und damit letzter Starter im zweiten Umlauf ging Bastian Freese mit Caroly, Oldenburger Hengst von Calido I-Contendro I mit der Wertnote 9,2 aus dem ersten Umlauf an den Start. Immer im Gleichmaß und sicher an den Hilfen des Reiters, attestierten die Richter dem Schimmel nach der ersten Runde. Und das, was mit dieser Traumnote so gut begonnen hatte, bestätigte das Paar nicht nur, sondern setzte noch einen drauf. 9,6 lautete das Urteil der Jury nach der zweiten Runde. „Wir suchen gerade noch nach Dingen, die man hätte besser machen können“, sagte Joachim Geilfus in seinem Kommentar. „Vielleicht die Wendung vor dem letzten Sprung“, schickt er mit einem hörbaren Augenzwinkern hinterher. 18,8 Punkte standen somit unterm Strich für Caroly und Bastian Freese. Glücklich gemacht hat das Paar auch Dr. Corinna Kröly. Sie ist Züchterin und Besitzerin des neuen Bundeschampions der fünfjährigen Springpferde.

Mit viel Elastizität und immer im Gleichgewicht präsentierte sich der Holsteiner Clide im ersten Umlauf. Lediglich eine kleine Unsicherheit in der Kombination registrierten die Richter bei dem Cassini I-Cash an Carry-Sohn, mit Teike Carstensen im Sattel. Ebenso wie der Erstplatzierte Caroly, konnten Clide und Teike Carstensen im zweiten Umlauf Boden gut machen und sich verbessern. 9,0 lautete nach der Runde das Ergebnis der Jury und bedeutete den zweiten Platz (17,8 Punkte) im Finale der Fünfjährigen. „Noch mehr Applaus für die beiden“, forderte Kommentator Joachim Geilfus. „Das ist wirklich ein gutes Springpferd“, lobte er weiter. Das dürfte nicht nur die Reiterin, sondern auch den Züchter Jörg Carstensen sowie die Besitzer der Hengststation Sollwitt GbR gefreut haben.

Kraftvoll und dennoch losgelassen über dem Sprung war der Oldenburger Cellestis W sowohl im ersten wie auch im zweiten Umlauf unterwegs. Eine solide Leistung, befanden die Richter. Sie benoteten die Ritte von Denise Svensson jeweils mit einer 8,7. In Summe bedeutete das für das Paar 17,4 Punkte und den Bronze-Rang. Die Stute von Cellestial-Figaro habe durchweg gut an den Reiterhilfen gestanden und so sicher den Parcours absolviert, kommentierte Joachim Geilfus. Züchter der Stute ist Heiko Schmidt. Er dürfte sich ebenso über das gute Abschneiden des Paares gefreut haben, wie Besitzer Marten Wecke.

Überaus anspruchsvoll und lang war der Parcours, den Eckhard Hilker aufgebaut hatte und dem sich Pferde und Reiter im Finale der sechsjährigen Springpferde stellen mussten. Wie bereits im vergangenen Jahr wurde das Finale im Modus Fehler/Zeit ausgetragen und auf Wertnoten und Kommentierung verzichtet.

40 Teilnehmerpaare gingen an den Start, elf schafften mit einer Nullrunde den Sprung ins spannende Stechen, bei dem die Zuschauer nicht nur einmal die Luft anhielten. Am schnellsten war schlussendlich Lucas Deryckere mit Coco Berlini unterwegs. In 48,86 Sekunden absolvierten die beiden die Strecke. Und der Jubel der Pferdefreunde war ihnen sicher. Überaus wendig präsentierte sich die westälische Schimmelstute von Caspar-Quidam de Revel nicht nur im Stechen, auch den Normalparcours absolvierte sie in einer passablen Zeit von 82,02 Sekunden. Züchter der neuen Bundeschampioness ist Heinrich Sterthoff, Besitzerin ist Alexandra Pfeiffer.

Nicht einmal eine Sekunde langsamer als Coco Berlini war Fairmount E unterwegs. Der Westfale von Ferragamo-Rockwell und sein Reiter Mario Stevens benötigten im Stechen 49,34 Sekunden bis ins Ziel, blieben fehlerfrei und sicherten sich so den zweiten Platz. Darüber darf sich als Züchter der Gestüt Eichenhof freuen, ebenso als Besitzer die Stevens Sportpferde GmbH. Auch bei diesem Paar hörte man die Zuschauer immer wieder nach Luft schnappen, wenn eine Stange wackelte, dann aber doch liegen blieb – immer wieder Spannung pur in diesem packenden Finale.

Entfacht hatte die Spannung Christian Kukuk mit Cabana. Das Paar legte die erste fehlerfreie Runde im Stechen hin und das in einer beachtlichen Zeit. 50,90 Sekunden benötigten Pferd und Reiter für den Parcours und erreichten damit am Ende den Bronze-Rang. Bereits im vergangenen Jahr hatte Kukuk die Mecklenburger Stute bei den Fünfjährigen vorgestellt. Auch da war das Paar auf dem dritten Platz gelandet. Züchter des Dunkelfuchses von Carrico-Lord Kemm ist Klaus Narajek, Besitzer ist Kai Gerken.

Gute Chancen auf einen Podestplatz hatte auch Carola Wegener. Sie flog mit Caspar Blue (Oldenburger von Chacco-Blue) nur so über den Platz. Den Normalparcours absolvierten die beiden in 77,35 Sekunden. Auch im Stechen waren sie zunächst rasant unterwegs und es schien, als rücke der Sieg in greifbare Nähe, doch ein Hindernisfehler lies den Traum zerplatzen und bedeutete am Ende Platz neun. Vorjahressieger und Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde 2013 Sandokan (von Stakkato-Landor S) und Reiter Mathis Schwentker hatten keinen guten Tag. Drei Hindernisfehler bedeuteten zwölf Strafpunkte für das Paar. FN/Daniela Allendorf

Stand: 11.09.2014