Deutsche Reiterliche Vereinigung
30.05.2023 | 10:30 Uhr | fn-press

Wiesbaden: Viktor Brüsewitz Sieger im Einzelvoltigieren

Erfolg für Pas-de-Deux Sternberg und Otten, Schweizerin Bürgi und Team Roy Rogers

Viktor Brüsewitz siegt in Wiesbaden. Foto (c) Daniel Kaiser

Viktor Brüsewitz siegt in Wiesbaden. Foto (c) Daniel Kaiser

Erstmals seit der Corona-Pandemie fand das Wiesbadener Pfingstturnier wieder mit Voltigieren statt. Die Siege in der CVI Masterclass gingen nach der dreijährigen Pause an Viktor Brüsewitz (Wulfsen), Gisa Sternberg und Linda Otten vom Landesverband Hannover, die Schweizerin Danielle Bürgi sowie das niederländische Team Roy Rogers. 

Besonders emotional war der Triumph für Viktor Brüsewitz. Bereits unzählige Male war der 33-Jährige vom RV Fredenbeck im Biebricher Schlosspark-Zirkel eingelaufen. In seiner abschließenden Saison gelang dem Voltigierer nun der finale Coup, womit er in die Fußstapfen von Jannis Drewell trat, der bei der letztmaligen Wiesbaden-Auflage anno 2019 gewonnen hatte. Nach zwei Durchgängen (Technikprogramm zu 40 % und Kür mit 60 %) stand nun in diesem Jahr Brüsewitz auf Rang eins. Dabei hatte er keinen der beiden Umläufe für sich entscheiden können. Die Konstanz sprach am Ende aber für ihn. Starke 8.145 Punkte im Technikprogramm und 8.691 Zähler in der Kür brachten dem Bundeswehr-Sportsoldaten mit seinem 16-jährigen Westfalen-Wallach Goldjunge sowie Longenführerin Jaqueline Schönteich ein Ergebnis von 8.473 Punkten in der Totalen. Damit verwies Brüsewitz seinen jüngeren Bruder Thomas Brüsewitz auf Platz zwei. Der 29-jährige, in Köln lebende Sportwissenschaftler war in gleicher Longenführer-Pferde-Konstellation wie sein Bruder mit einem knappen Sieg im Technikprogramm (8.189) im Rahmen des Flutlicht-Auftakts in das Turnier gestartet. In der Kür musste er jedoch einen Sturz verbuchen (8.399). Damit stand der Kölner am Ende bei 8.315 Zählern. Viktor Brüsewitz: „Thomas und ich sind erstmals seit sehr vielen Jahren gemeinsam mit dem gleichen Pferd an den Start gegangen. Das war natürlich nochmal etwas ganz besonderes. Ich freue mich sehr, dass ich anscheinend noch mit der Weltspitze mithalten kann und genieße in meiner letzten Saison jeden Moment.“

Rang drei blieb dem amtierenden Vize-Weltmeister Quentin Jabet aus Frankreich. Der 21-Jährige musste seine Hoffnungen auf den Wiesbaden-Triumph eigentlich schon nach einem groben Patzer im Technikprogramm (6.836) begraben. Mit seiner abschließenden Kür jedoch glänzte das Ausnahmetalent mit seinem 16-jährigen Westfalen-Wallach Ronaldo und seiner deutschen Longenführerin Andrea Boe und präsentierte mit 9.083 Punkten die mit Abstand stärkste Kür aller Wettbewerbe des Wochenendes. Im Endergebnis reichte es jedoch nur zu 8.184 Zählern.

Pas de Deux: Sieg für Sternberg & Otten
Einen weiteren deutschen Wiesbaden-Sieg konnten die 25-jährige Gisa Sternberg und die 23-jährige Linda Otten mit ihrem 19-jährigen Hannoveraner Espresso sowie Longenführerin Cornelia Ammermann einfahren. Beide Durchgänge gingen an das Gespann vom RC Tempo Ritterhude. In der ersten Kür unter Flutlicht kam das Duo auf 6.94 Punkte. Im Finaldurchgang steigerten sich die Hannoveraner dann noch einmal deutlich und kassierten 7.843 Punkte vom vierköpfigen Richtergremium. Machte in der Totalen ein Ergebnis von 7.482 Punkten. Damit verwiesen sie die Niederländerinnen Sofie Van Der Laan und Renske Van Schaik mit dem 14-jährigen Oldenburger Rohniro und Longenführerin Danielle Van Eijken auf Platz zwei (total 6.696), gefolgt von ihren Landsfrauen Dagmar Dekker und Moriah Dekker (6,666) sowie den Schweizerinnen Zoe Maruccio und Syra Schmid (5.927).

Einzel Damen: Alice Layher auf Platz zwei
Eine kleine Sensation gelang der Schweizerin Danielle Bürgi im extrem stark besetzten Damen-Wettbewerb. Die 22-jährige Sportstudentin aus Bern war lediglich mit dem sechsten Rang im Technikprogramm (7.034) in das Turnier gestartet, glänzte dann jedoch mit der besten Kür-Darbietung (8.5). Dies bedeutete mit insgesamt 7,194 Punkten den Sieg für die Zweitplatzierte des Weltcup-Finals in Omaha. Auf Platz zwei landete die U21-Europameisterin und Deutsche Meisterin Alice Layher mit Lambic van Strokappeleken und Longenführerin Andrea Blatz. Die 21-Jährige aus Brackenheim, die in der Vorwoche beim Preis der Besten in Warendorf den U21-Wettbewerb gewonnen hatte, startete mit einem deutlichen Sieg im Technikprogramm (8.381) in das Turnier. In der abschließenden Kür hatte die Baden-Württembergerin jedoch ein wenig zu kämpfen und fiel mit 7.362 Zählern auf gesamt 7.77 Punkte zurück.  

Platz drei blieb für die Weltcup-Siegerin von Omaha: Die 22-jährige Kathrin Meyer aus Hamburg landete mit Bartelino und Lisa Huber bei 7.683 Punkten und verwies damit die 26-jährige Jolina Ossenberg-Engels mit Equido Sir PQH und Longenführerin Claudia Döller-Ossenberg-Engels auf Rang vier (7.591). Ossenberg-Engels hatte die letztmalige Wiesbaden-Auflage im Jahr 2019 für sich entscheiden können. Auf den weiteren Plätzen folgten die beiden Deutschen Alina Roß (7.252) und Sema Hornberg (7.180) sowie die Tschechin Kateřina Kocurová (6.68).

Gruppen: RV Altena auf Platz zwei 
Bei den Teams freuten sich die Mitglieder des Vereins Roy Rogers über den allerersten niederländischen Voltigier-Sieg im Schlosspark überhaupt. Mit dem 22-jährigen Oldenburger Wallach Rubin Royal sowie Longenführerin Cynthia Danvers kamen die Niederländer nach zwei Wertungen auf 7.644 Punkte. Damit verwiesen sie die Mannschaft des RV Altena auf Platz zwei. Die Westfalen voltigierten mit ihrem 15-jährigen Fuchswallach Cairo sowie Longenführerin Claudia Döller-Ossenberg-Engels zu final 7,427 Punkten. Auf Rang drei landete die Mannschaft Pegasus Mühlacker aus Baden-Württemberg mit dem 15-jährigen DSP-Wallach Däumling und Longenführerin Karin Kiontke (Endergebnis: 7.097). fn-press/Daniel Kaiser

Stand: 30.05.2023