Deutsche Reiterliche Vereinigung
04.09.2014 | 13:43 Uhr | Susanne Hennig

WEG: Springteams bangen um Olympiaqualifikation

Nächste Chance bei den Europameisterschaften 2015 in Aachen

Caen (fn-press). Obwohl heute noch um die Mannschaftsmedaillen in der zweiten Runde des Nationenpreises gekämpft wird, werfen die Springreiter bereits den Blick auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Die Angst, sich nicht zu qualifizieren, geht bei vielen erfolgreichen Springsportnationen um.

Die britischen Springreiter machen lange Gesichter. Mit dem 18. Platz und knapp 37 Fehlerpunkten haben sie sich aus dem Mannschaftswettbewerb verabschiedet. Zum zweiten Umlauf des Nationenpreises, an dem heute Nachmittag die zehn besten Teams und die besten Einzelreiter teilnehmen dürfen, sind sie nicht mehr zugelassen. Eine bittere Enttäuschung der Olympiasieger von London 2012 und Europameister des vergangenen Jahres, die nun große Angst haben, sich nicht für die Olympischen Spiele 2016 in Rio zu qualifizieren. Die Regeln des Weltverbandes FEI und des Internationalen Olympischen Komitees sind klar: Die bei diesen Weltmeisterschaften an erster bis fünfter Stelle platzierten Teams haben das Olympia-Ticket auf Anhieb gelöst. Die nächste Chance sind für europäischen Nationen die kommenden Europameisterschaften in Aachen. Aber nur die drei besten Nationen (hinter den bereits bei den WEG qualifizierten) können sich dort noch für Olympia empfehlen. Derzeit kaum abschätzbar ist der zusätzliche Qualifikationsweg über die Weltrangliste. Die maximale Starterzahl in Rio liegt bei 75 Reitern, 60 davon sind Mitglieder der 15 zugelassenen Teams. Die verbleibenden Startplätze bekommen die Einzelreiter. Wenn beispielsweise Großbritannien die Team-Qualifikation verpassen würde, aber drei Reiter unter den Besten der Weltrangliste hätte, wären diese bei Olympia sogar als Mannschaft dabei. Aber über diesen „krummen“ Weg will noch niemand nachdenken.

Wie den Briten, die allerdings ohne ihr Toppaar Ben Maher und Cella geschwächt bei den Weltreiterspielen antraten, ergeht es einigen Nationen. Auch die Belgier, die noch vor wenigen Wochen den Nationenpreis in Aachen gewannen, bekamen in Caen kein Bein auf die Erde: Platz 13 nach dem ersten Umlauf und knapp 30 Fehlerpunkte. Die Schweizer Equipe verpasste als Elfte ebenfalls den entscheidenden zweiten Umlauf. Dass ihr Olympiasieger Steve Guerdat immerhin noch als Einzelstarter im Rennen ist, tröstet die Eidgenossen wenig.

Folgende Nationen starten heute in der zweiten Runde und haben die Chance auf die direkte Olympiaqualifikation: Deutschland, Niederlande, Ukraine, Kolumbien, Irland, Schweden, Kanada, Brasilien, Frankreich und USA.

Stand: 04.09.2014