Deutsche Reiterliche Vereinigung
17.01.2015 | 18:07 Uhr | Susanne Hennig

Leipzig: Christian Ahlmann reitet zum Sieg

Philipp Weishaupt Dritter, Marco Kutscher Vierter im Championat von Leipzig

Leipzig (fn-press). Für den Sieger im Championat von Leipzig, der hochklassigsten Prüfung am Turnier-Samstag, schallte die deutsche Nationalhymne durch die riesige Messehalle: Christian Ahlmann verwies mit dem 14-jährigen Hengst Aragon Z die Konkurrenz auf die Plätze.

46 Paare traten zum Championat von Leipzig an, 17 von ihnen erreichten sogar mit einer Nullrunde das Stechen. Das hätte man zunächst nicht erwarten können, denn von den ersten zehn Startern gab die Hälfte auf, die übrigen fünf kassierten Fehler. Doch dann drehte sich das Blatt, der Niederländer Wout-Jan van der Schanz bewies, dass der von Parcourschef Frank Rothenberger (Bünde) gestaltete Kurs durchaus machbar war. Und wie: Das hochklassige Feld wurde von den rund 7.000 Zuschauern auf den Rängen frenetisch gefeiert.

Christian Ahlmann aus Marl hatte fürs Championat den 14-jährigen Hengst Aragon Z gesattelt. Der Schimmel ist ein ostdeutsches "Produkt": Gezogen in Brandenburg, stammt er von Askari aus einer Kolibri-Mutter ab. Mit dem Hengst hatte Ahlmann, der vor vier Wochen seinen 40. Geburtstag feiern konnte, im vergangenen Jahr am Weltcup-Finale in Lyon teilgenommen. Für die Topleistung in Leipzig wurde er mit einem Automobil belohnt. Ahlmann hatte übrigens doppelten Grund zur Freude: Seine Lebensgefährtin und Mutter seines Sohns, die Belgierin Judy-Ann Melchior, platzierte sich im Championat mit der Stute As Cold As Ice an fünfter Stelle. „Einmal war die Distanz im Stechen nicht optimal, aber ansonsten hab ich alles gut erwischt“, erzählte Ahlmann sichtlich zufrieden. Leipzig ist für ihn ohnehin eine gute Adresse, denn 2011 gewann er mit Taloubet das Weltcup-Finale und entschied auch schon zweimal den Großen Preis für sich.

Hinter Ahlmanns schnellen 37,48 Sekunden reihte sich der in der Nähe von Aachen lebende Ire Denis Lynch ein. Er beendete in Sattel des Wallachs Abbevail das Stechen in fehlerfreien 37,95 Sekunden. Aus deutscher Sicht sehr erfreulich: Philipp Weishaupt und der zehnjährige Hannoveraner Wallach Chico sprangen auf Rang drei (0/38,92), Marco Kutscher folgte mit dem niederländischen Hengst van Gogh auf Rang vier (0/39,83).

1,90 Meter Zucht von Madeleine Winter-Schulze

Weishaupt wird stets auf die stattliche Größe seines Chico angesprochen. Der zehnjährige Hannoveraner v. Cordalme-Sandro wartet mit einem Stockmaß von sage und schreibe 1,90 Meter auf. Beim Turnier in Frankfurt musste dem Riesen sogar der Sattel abgenommen werden, weil er sonst nicht durch die Verbindungstür zu einem der Abreiteplätze gepasst hätte. Besitzerin Madeleine Winter-Schule hat ein ganz besonderes Verhältnis zu dem braunen Wallach. Er erblickte nämlich in ihrem Stall in Wedemark das Licht der Welt. Als Züchterin feierte die große Mäzenin des deutschen Spitzensports, die gerade erst beim Turnier in Basel mit dem „Basel Award für verdiente Persönlichkeiten des Pferdesports“ ausgezeichnet wurde, noch einen weiteren schönen Erfolg: Ihr siebenjähriger Wallach Solitaer gewann mit Henrik von Eckermann eine Qualifikation der Youngstertour.

Auch die beiden Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) und Heiner Engemann (Porta Westfalica) konnten mit den Leistungen der deutschen Springreiter sehr zufrieden sein. Im Championat von Leipzig ritt eine ganze Riege zu vorderen Platzierungen: Der erst 20-jährige Niklas Krieg mit Carella wurde Siebter, Berufsreiterchampion Tim Rieskamp-Gödeking mit Quapitola de Beaufour Achter, der dreimalige deutsche Derby-Sieger Andre Thieme mit Contendrix Neunter, Marcus Ehning mit Gaudi Zehnter, Gerrit Schepers mit Czerny Zwölfter und der ebenfalls 20-jährige Youngster Maurice Tebbel mit Sansibar wurde dreizehnter.

Ergebnisse: www.engarde.de

 

Stand: 17.01.2015