Deutsche Reiterliche Vereinigung
08.05.2016 | 18:45 Uhr | Julia Basic

Hamburg: André Thieme Dritter im Deutschen Spring-Derby

Ire Billy Twomey gewinnt den Klassiker in Klein Flottbek

Hamburg (fn-press). Das 87. Deutsche Spring-Derby in Hamburg-Klein Flottbek ist Geschichte und der Ire Billy Twomey hat sich mit seinem Pferd Diaghilev in der Siegerliste verewigt. Bester Deutscher wurde der Vorjahreszweite André Thieme, der mit Voigtsdorfs Quonschbob Rang drei belegte. Davor reihten sich der Brite Nigel Coupe und Golvers Hill ein. Ihren vierten Platz von 2015 wiederholten die Lokalmatadoren Janne Friederike Meyer und Cellagon Anna. 

Kein einziges der 31 Paare hatte den historischen Parcours, der seit 1920 nicht verändert wurde, im ersten Umlauf ohne Fehler überwinden können. Die traditionellen Hindernisse, wie etwa der 3.20 Meter hohe Wall, Pulvermanns Grab oder der Buschoxer, stellten Reiter und Pferde wie immer vor große Herausforderungen. Dafür erreichten neun Starter nach nur einem Abwurf das Stechen – das hat es bisher im Derby noch nicht gegeben. Und auch das hat es in Klein Flottbek bisher nicht gegeben: Insgesamt 91.000 Zuschauer kamen in den vergangenen fünf Tagen in den Derby-Park. Rund 24.000 Menschen sahen sich das Spring-Derby am Sonntag vor Ort an.

Im Stechen über einen verkürzten Parcours gelangen dann gleich vier Paaren Nullrunden. Allen voran Billy Twomey und seinem dreizehnjährigen Wallach Diaghilev (49.96sec). Dabei ritt der Ire mit einem gebrochenen Daumen. „Im Moment spüre ich keine Schmerzen“, sagte Twomey nach der Siegerehrung. „Ich bin einfach nur glücklich, dass ich mich heute bei diesem prestigeträchtigen Springen in die lange Liste der großen Sieger eintragen konnte. Mein Pferd ist fantastisch gesprungen.“ Der Österreicher Hugo Simon war 1997 der letzte ausländische Starter, der das Derby gewann.

Das Derby war gleichzeitig die zweite Wertungsprüfung der Turnierserie DKB-Riders-Tour. André Thieme, MItglied des deutschen B-Kaders, hat mit seinem dritten Platz nun die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Der Mecklenburger kann inzwischen eine beachtliche Derby-Bilanz aufweisen: 2007, 2008 und 2011 gewann er den Turnier-Klassiker mit dem niederländischen Wallach Nacorde. 2006, 2009, 2010 und 2012 belegten die beiden die Plätze zwei, drei, sieben bzw. fünf. 2014 folgte ein weiterer siebter Platz für Thieme mit Voigtsdorfs Quonschbob, dem zwölfjährigen Oldenburger Springpferd von Querlybet Hero/Caletto II. Im vergangenen Jahr wurde es dann Rang zwei für die beiden. Der Wallach ist normalerweise bei seinen Besitzern in den USA zu Hause. Für das Derby stellten sie Thieme das Pferd aber wieder zur Verfügung. „Und wenn ich für nächstes Jahr kein besseres Derby-Pferd finde, wovon ich ausgehe, dann darf ich ihn auch wieder reiten“, freute sich der Springreiter.

Für Thieme (Plau am See) gab es in den vergangenen Tagen noch einen weiteren Höhepunkt. Am Freitag wurde seine Tochter Johanna geboren. „Im letzten Jahr habe ich mich über den zweiten Platz noch sehr geärgert, diesmal bin ich glücklich mit dem dritten Platz, weil in meinem Leben etwas anderes Besonderes passiert ist. Ich werde jetzt auf dem schnellsten Weg nach Hause fahren, wo alle auf mich warten.“

Alle Ergebnisse des Deutschen Spring- und Dressurderbys in Hamburg finden Sie unter engarde.de/events/130.

Stand: 08.05.2016