Deutsche Reiterliche Vereinigung
26.09.2023 | 09:45 Uhr | DJV/fn-press

Lockerung von Wolfsschutz gefordert

Acht Bundesländer fordern Herabstufung des Schutzstatus

Wolf - Foto: AdobeStock/outdoorsman

Pferdehalter möchten ihre Tiere vor dem Wolf geschützt wissen. Foto: AdobeStock/outdoorsman

Acht Bundesländer haben auf der Agrarministerkonferenz die Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf gefordert. Die Bundesregierung soll sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, heißt es in der Protokollerklärung. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßen diesen Schritt und weisen darauf hin, dass diese Bundesländer im Bundesrat die Mehrheit der Stimmen haben.

FN und DJV fordern Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf, jetzt in einem ersten, längst überfälligen Schritt, den guten Erhaltungszustand für den Wolf gegenüber der EU-Kommission zu erklären. „Stattdessen setzt Ministerin Lemke aber auf eine Verschleppungsstrategie. Bis vergangenen Freitag sollten alle Mitgliedstaaten an die EU-Kommission aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und die Folgen melden. Wir gehen davon aus, dass das Bundesumweltministerium wie schon zuvor keine neuen Zahlen geliefert hat“, vermutet Bernhard Feßler, Leiter des FN-Hauptstadtbüros. DJV und FN fordern, dass die inzwischen vorliegenden Monitoringdaten für das Wolfsjahr 2022/23 umgehend nach Brüssel gemeldet werden. Die dort derzeit verfügbaren Daten gehen nur bis zum Jahr 2017 – übermittelt 2019. Die nächste turnusmäßige Meldung ist erst für 2025 geplant.

DJV und FN kritisieren, dass Menschen im ländlichen Raum mit den Folgen der exponentiellen Ausbreitung von Wölfen für Weidetierhaltung und Naturschutz alleine gelassen würden. Stattdessen solle die Ampelkoalition in Berlin umgehend ein regional differenziertes Bestandsmanagement für den Wolf zulassen. Ein aktuelles Gutachten des Staatsrechtlers Michael Brenner zeige, dass dies europarechtskonform möglich ist. Laut aktuellen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert von über 4.000 verletzten und getöteten Nutztieren – darunter neben Schafen und Ziegen auch Rinder, Pferde und landwirtschaftlich gehaltene Wildtiere. DJV/fn-press

Stand: 26.09.2023