Deutsche Reiterliche Vereinigung
17.08.2017 | 21:56 Uhr | Eva Borg

EM Distanzreiten: Gold für Sabrina Arnold

Größter deutscher Erfolg im Distanzreiten bei EM in Brüssel

Brüssel/BEL (fn-press). Bei den Europameisterschaften im Distanzreiten hat Sabrina Arnold die gesamte europäische Konkurrenz hinter sich gelassen und sich mit ihrem zehnjährigen Wallach Tarzibus den Titel geholt. Das ist die erste Goldmedaille für Deutschland im Distanzreiten.

Die in Frankreich lebende Deutsche ging die 160 Kilometer lange Strecke in Brüssel von Beginn an flott an. Sie führte schon ab dem Start und kam nach der fünften und letzten Runde mit 17 Minuten Vorsprung ins Ziel. „Sabrina war hier einfach eine Klasse für sich“, berichtet FN-Disziplin-Koordinator Nico Hörmann (Berlin).

„Ich bin hier an den Start gegangen, um zu gewinnen“, so Sabrina Arnold. Auf der letzten Runde habe ihr Team ihr gesagt, dass sie es ruhig angehen lassen solle, da sie elf Minuten Vorsprung habe und ihr direkter Verfolger gerade neben seinem Pferd herlaufe, um Kräfte zu sparen. „Ich wollte dann traben, aber Tarzibus wollte unbedingt galoppieren“, berichtet sie. Ihr zehnjähriger Wallach kam sechsjährig zu ihr und ihrem Lebensgefährten in den Stall. „Uns war immer schon klar, dass das ein sehr gutes Pferd ist, er bringt alles mit und will gewinnen.“ Am Ende kam sie nach einer reinen Reitzeit von sieben Stunden, 14 Minuten und 52 Sekunden ins Ziel und ihre durchschnittliche Geschwindigkeit betrug 22,5 Kilometer in der Stunde. Silber ging an den Spanier Alex Luque Moral mit Calandria PH (Reitzeit: 7:32:41), Bronze an seine Landsmännin Angel Soy Coll mit Tonik de Becherel (7:32:42).

„Das ist die erste Goldmedaille für mich – Wahnsinn!“, freute sich die neue Europameisterin über den größten Erfolg ihrer internationalen Karriere. Einige Medaillen hat die 37-Jährige bereits gesammelt: Bei der EM 2011 gewann sie Silber, 2010 bei den Weltmeisterschaften in Kentucky mit dem deutschen Team Bronze und 2001 bei den Jugend-Weltmeisterschaften gab es ebenfalls Bronze. Seit sie als Jugendliche mit dem Langstreckenreiten begann, ist ihr Name fester Bestandteil der nationalen und internationalen Distanzreiterszene. Mittlerweile ist sie eine feste Größe in der Weltspitze. „Jetzt wird gefeiert, aber zuerst muss ich noch zu meinem Kind, das habe ich nämlich den ganzen Tag nicht gesehen“, erklärt Sabrina Arnold, die Mutter eines 20 Monate alten Sohnes ist.

In der Mannschaftswertung ging die Goldmedaille an Spanien, Silber an Italien und Bronze an Schweden. Das deutsche Team ging leer aus, da es mit Sabrina Arnold und ihrer Cousine Rebecca Arnold aus Walddorf-Häslach mit Wallach Serpa (Platz 32) am Ende nur zwei Teamreiter im Ziel hatte. Sabrina Arnolds ältere Schwester Melanie (Kirchheim-Teck) schied nach der zweiten Runde aus, da ihre Stute Sevinc lahmte. Ursula Klingbeil (Buch) konnte sich mit Aid du Florival nach dem Passieren des Vet-Gates nicht für die letzte Runde weiterqualifizieren. evb

Stand: 31.08.2017