Deutsche Reiterliche Vereinigung
12.05.2013 | 14:00 Uhr | Susanne Hennig

Derby Hamburg: Fabriene Lütkemeier neue Derby-Siegerin

Anabel Balkenhol Zweite vor Bianca Kasselmann

Hamburg (fn-press). Die Jüngste erwies sich als die Beste: Fabienne Lütkemeier stellte beim Deutschen Dressur-Derby mit Pferdewechsel eindrucksvoll ihre reiterliche Klasse unter Beweis. Die 23-jährige Paderbornerin verwies ihre Mitstreiterinnen Anabel Balkenhol und Bianca Kasselmann auf die Plätze zwei und drei.

Erster Start beim Derby und gleich mit dem Blauen Band des Siegers geschmückt: Fabienne Lütkemeier, Mitglied des A-Kaders Dressur und im vergangenen Jahr Reservistin für die Olympischen Spiele in London, demonstrierte einmal mehr, dass sie völlig zu Recht als eine der besten deutschen Nachwuchsreiterinnen gilt. Im traditionsreichen Derby, das mit dem Pferdewechsel in einer Grand Prix-Sonderaufgabe entschieden wird, machte die 23-jährige Studentin bereits in der ersten Runde auf ihrem eigenen Pferd Qui Vincit Dynamis die Ambitionen auf dem Sieg klar. Die saubere Vorstellung auf dem 14-jährigen Oldenburger, dessen Abstammung mit Vater Quatto B und Muttervater Calypso eher auf ein Springpferd schließen ließe, belohnten die Richter mit 73,194 Prozent – höchste Note des Derbys. Auch die beiden fremden Pferde, Anabel Balkenhols Diamonds Forever und Bianca Kasselmanns Limited Edition, steuerte sie sicher und mutig durch die Prüfung. Auf beiden Pferden bekam sie höhere Noten als deren ständige Reiterinnen. Nach drei Runden hatte Derby-Debütantin Lütkemeier satte 214,11 Prozentpunkte gesammelt und den haushohen Sieg davon getragen. „Das war wirklich eine tolle Erfahrung. Ich war ganz schön kribbelig vor dem Pferdewechsel, aber es hat gut geklappt“, sagte die Siegerin freudestrahlend.

Anabel Balkenhol, die mit ihrem Championatspferd Dablino den Grand Prix und den Grand Prix Special in Hamburg gewinnen konnte, rangierte mit einem Gesamtergebnis von 207,772 an zweiter Position. Ein paar Prozentchen hatte die 43-jährige Reiterin aus Rosendahl verschenkt, weil sie Lütkemeiers Pferd zu „untertourig“ und vorsichtig vorstellte. Dafür punktete sie auf Bianca Kasselmanns Limited Edition und zeigte feine Piaffen auf dem mächtigen rheinischen Braunen. Diamonds Forever reitet Anabel Balkenhol erst seit eineinhalb Jahren. Sponsoren aus Hamburg haben ihr den Wallach zur Verfügung gestellt und freuten sich mächtig, dass er bei ihrem Hausturnier als bestes Pferd im Pferdewechsel ausgezeichnet wurde.

Die Grande Dame des diesjährigen Derbys, Bianca Kasselmann, spielte beim Pferdewechsel all ihre Routine aus und war mit ihrem dritten Platz zufrieden (207,5). Ihren beiden jüngeren Kolleginnen zollte sie hohes Lob: „Die Pferde sind top ausgebildet.“

Wie die Großen auf dem Viereck ermittelten auch die Ponyreiter ihre Derby-Siegerin mit Pferdewechsel. Zwar fehlten die meisten jungen Talente, weil sie zeitgleich beim Preis der Besten in Warendorf, Sichtung für die Europameisterschaft im Sommer, starteten, aber in Hamburg sah das Publikum dennoch sehr ansprechende Leistungen. Besonders die Siegerin Isabeau Schartmann aus Beesten im Emsland hatte schon in den beiden Qualifikationen mit Siegen überzeugt. Im Finale stellte die 16-jährige Schülerin nicht nur ihr eigenes Pony FS Director mit der Höchstnote 73,833 vor, sondern erzielte auch im Sattel von Katrin Wackers Ricardo Go for Gold das beste Ergebnis (72,167). Insgesamt sammelte Isabeau Schartmann in den drei Durchgängen 214,083 Prozentpunkte. „Das war einfach unglaublich. Bei der Ehrenrunde auf dem großen Platz habe ich fast die Luft angehalten. Und dann löste sich auch noch der Lorbeerkranz, oh je.“ In ihrem letzten Jahr als Ponyreiterin will die Emsländerin noch bei der Deutschen Jugendmeisterschaft starten und sich dann mit ihrem neuen Partner Light and Easy, einem neunjährigen Wallach, ganz auf den Umstieg aufs Großpferd konzentrieren.

Im Pony-Derby rangierte Kathrin Wacker mit 210,334 Prozentsumme an zweiter Stelle, Dritte wurde Jana Schlotter mit Mogli (205,167).

Den Louisdor Preis, Nachwuchspferde-Grand Prix der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), gewann der Portugiese Nuno Palma E Santo mit der neunjährigen Hannoveranerin Rose Response. Der Reiter, der seit einigen Jahren einen Dressurstall in Hamburg leitet, erhielt mit der Rotspon-Tochter 69,116 Prozent. Das Prüfungsfeld ließ insgesamt etwas an Klasse vermissen.

Ergebnisse: www.engarde.de

Stand: 12.05.2013