Deutsche Reiterliche Vereinigung
02.09.2023 | 19:55 Uhr | Uta Helkenberg

HKM-BCH: Titel für Escanto PS OLD bei den vierjährigen Reitpferdehengsten

Endorphin wird Zweiter, Viva Vitalis auf Platz drei

Escanto PS OLD und Brandi Roenick -  Foto (c) Equitaris/G. Grömping

Der neue Bundeschampion der vierjährigen Reitpferdehengste heißt Escanto PS OLD. Foto (c) Equitaris/G. Grömping

Zunächst sah es so aus, als hätten die Zuschauer mit dem dunkelbraunen Endorphin bereits den Sieger gesehen. Doch dann kam Escanto PS OLD und trabte und galoppierte zum Titel des Bundeschampions der vierjährigen Reitpferdehengste 2023. Dritter wurde der Fuchshengst Viva Vitalis.

Richter Dr. Carsten Munk brachte es auf den Punkt: „Er hat heute geliefert!“, begann er seinen Kommentar zu Escanto PS OLD und setzte mit entsprechenden Noten nach: 10,0 für den „ausdrucksstarken Trab aus guter Losgelassenheit“, für den Galopp und zuletzt auch für die Rittigkeit. „Fremdreiterin Laura Strobel wollte am liebsten gar nicht absteigen““, so der Kommentar. Auf der Anzeigentafel wurde das Ergebnis bereits angezeigt. Zusammen mit einer 8,5 für Typ und Körperbau sowie einer 8,0 für den Schritt errechnete sich für den braunen Oldenburger Hengst die 9,3 als Endergebnis. Escanto PS OLD, ein Sohn des Escamillo, entstammt dem berühmten Stutenstamm der Finnländerin. Muttervater ist der Hengst Fürstenball. Züchter und Besitzer ist das Gestüt Lewitz, im Sattel saß Brandi Roenick.

Auf dem zweiten Platz landete mit Endorphin der Sieger der Finalqualifikation. Auch dem dunkelbraunen Hannoveraner attestierten die Richter einen sehr guten Trab („hochelastisch, federnd, mit „natürlicher Kadenz“) und einen ebensolchen Galopp („deutlich bergauf, losgelassen und unerschütterlich“) und vergaben dafür jeweils die 9,5. Im Schritt wünschten sie sich etwas mehr Schulterfreiheit (7,5), hoben jedoch das Exterieur und die deutlichen Reitpferdepoints des Hengstes (8,5) hervor. Kurz bevor Dr. Munk zum Highlight der Vorstellung von Endorphin kam, brach Jubel auf der Tribüne aus. Auf der Anzeigentafel war es bereits zu sehen: 10,0 für die Rittigkeit. „Ein herrlich zu reitender Hengst, absolut willig und mit großem Engagement“, schloss er seinen Kommentar. Endorphin ist ein Sohn des Escolar und wurde von Ingo Pape aus der Donna Musica, Schausiegerin auf dem Dobrock, gezogen. Muttervater ist der Topvererber der Hengststation Pape, Don Nobless. Vorgestellt wurde Endorphin von Greta Heemsoth, die für die Vorbereitung des Hengstes mit dem BMEL-Tierschutzpreis ausgezeichnet wurde.

Ein weiterer Oldenburger sicherte sich die Bronzemedaille: der Fuchshengst Viva Vitalis v. Vitalis - Fürst Romancier aus der Zucht des Gestüts Lewitz und im Mitbesitz der Paul Schockemöhle Pferdehaltung GmbH. Aufgestellt ist Viva Vitalis im Landgestüt Moritzburg und wurde von Gestütsoberwärterin Linda Casper in Warendorf vorgestellt. „Hier haben wir einen Hengst vor uns, einen echten Herrn“, so der Kommentar: „Ein modernes Sportpferd, wie wir es hier und heute wollen.“ Dafür gab es die glatte 9,0. Eine 8,5 für Galopp und Schritt folgten. Im Trab zeigte sich Vita Vitalis in den Wendungen nicht immer ganz ausbalanciert, was die Noten für Trab und die Rittigkeit etwas schmälerte. Für den ansonsten „wertvollen Trab“ gab es eine 8,0, ebenso für die „gute Bedienbarkeit“ des großrahmigen Fuchses. Insgesamt beendete Viva Vitalis seinen Aufritt in Warendorf mit der Note 8,6.

Mit jeweils der Endnote 8,3 belegten der in Bayern gezogene Benison (v. Benicio - Don Diamond), im Vorjahr Fünfter in Warendorf, und der Hannoveraner Faccinello (v. Floriscount – Christ) gemeinsam den Platz vier. fn-press/Hb

Stand: 02.09.2023