Deutsche Reiterliche Vereinigung
03.09.2023 | 20:20 Uhr | fn-press

HKM BCH: Hannoveranerin Blue tanzt zum Titel

Silber für Stute St. Felice, drei Pferde auf dem Bronzerang

Blue mit Tessa Frank - Foto (c) Equitaris

Blue gewinnt mit Tessa Frank das Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde 2023. Foto (c): Equitaris

Und noch ein Champion für den Hannoveraner Verband auf dem Warendorfer Championatsparkett: Bei den sechsjährigen Dressurpferden setzte sich die Stute Blue an die Spitze des 21 Paare umfassenden Finalfeldes. Tessa Frank führte die braune Buckingham-Tochter mit der Wertnote 8,9 zum Titel und verwies die von Marcus Hermes gerittene, ebenfalls in Hannover gezogene Stute St. Felice auf den Silberrang.

„Eine Trabarbeit zum Niederknien, harmonisch und akzentuiert, bedeutende Traversalen und eine Durchlässigkeit von X bis X“, so schwärmte Richterin Nicole Nockemann, die das Finale der sechsjährigen Dressurpferde beim Bundeschampionat kommentierte, in den allerhöchsten Tönen. Ihre Begeisterung konnte das Publikum wahrlich nachvollziehen. Die Stute, Tochter des Buckingham aus einer Locksley II-Mutter, erhielt für ihren sensationellen Trab die Note 9,5. Für Durchlässigkeit und Perspektive gab es die 9,0, lediglich im Schritt und Galopp reichte es „nur“ zu einer 8,5. Mit der Gesamtnote von 8,9 sicherte sich die von Andrea Bentes, Wittingen, gezogene Blue den Titel „Championesse“. Reiterin Tessa Frank hatte gleich doppelten Grund zur Freude, denn ihre Sponsoren hatten einen Tag vor ihrem Championatssieg den Kauf der Stute perfekt gemacht. „Ich bin überglücklich, dass ich sie weiter ausbilden und reiten darf“, sagte die 37-Jährige, die einen Ausbildungsstall im niedersächsischen Soltau betreibt.

Auf den Silberrang führte der Warendorfer Ausbilder Marcus Hermes die Hannoveranerin St. Felice. Die von Patrick Seefeld (Neustadt am Rübenberg) gezogene Stute stammt von Blue Hors St. Schufro-Fürstenball ab und ist im Besitz der Wiener Familie Ahorner. Die Jury hob den hervorragenden Trab und Galopp der Stute ebenso hervor wie ihre Durchlässigkeit und Perspektive – viermal die 9,0. Kleine Abstriche gab es im Schritt (8,0), insgesamt erhielt das Paar die Wertnote 8,8.

Gleich drei Pferde fanden sich auf dem Bronzerang wieder, jeweils mit der Wertnote 8,7 bewertet: Mit Spannung war der Auftritt der erst 16-jährigen Julie Sofie Schmitz-Heinen erwartet worden. Sie hatte im Sattel der Oldenburger Stute First Date OLD v. For Dance-Weltmeyer die Finalqualifikation mit der Note 9,3 (Durchlässigkeit 10) gewonnen, obwohl sie das Pferd erst seit wenigen Wochen reitet. Die Stute stammt aus der Zucht von Dr. Hans-Hermann-Lagerhausen (Berne) und gehört dem Hof am Eifgen der Familie Schmitz-Heinen. Die Prüfung begann makellos, doch drückten ein versprungener Galoppwechsel und Antraben in der Schritttour auf die Noten. So wurde aus der erhofften Goldmedaille Bronze. Zusätzlich gab es für Julie Sofie Schmitz-Heinen den BMEL-Tierschutzpreis für besonders "gefühlvolles, entspanntes und zielbewusstes Vorbereiten auf die Prüfung und punktgenaues Timing", so hieß es in dem Jury-Urteil.

Bronze auch für den Oldenburger Wallach Galleria’s Summerville OLD aus der Zucht der ZG Scherbring, Visbek. Sie wurde von dem Ungarn Mate Garai vorgestellt. Besonders der Trab und der enorme Schub in den Verstärkungen führten zur Wertnote 9,0. Die Jury lobte zudem die „bedeutenden Traversalen“, wie Richterin Nicole Nockemann dem Publikum erläuterte.

Der Dritte auf dem Bronzerang trug die graue Jacke: Jacob Schenk präsentierte Boulevard v. Belantis I, der sich mit seiner Schimmelfarbe durchgesetzt hatte. Auf der Mutterseite von Sir Donnerhall I abstammend, kam das Pferd bei Sven Graefe im brandenburgischen Heiligengrabe zur Welt und ist im Besitz von Erika Bünger. Auch Schenk und Boulevard wurden mit dreimal 9,0 für Trab, Galopp und Perspektive belohnt.  fn-press / hen

Stand: 04.09.2023