Deutsche Reiterliche Vereinigung
03.09.2023 | 17:00 Uhr | fn-press

HKM BCH: Vendigo gewinnt bei den fünfjährigen Springpferden

Holsteiner Hengst überrascht im Finale

Vendigo mit Hannes Ahlmann - Foto (c) Equitaris/KIN

Vendigo wird mit Hannes Ahlmann Bundeschampion bei den fünfjährigen Springpferden. Foto (c) Equitaris/KIN

Der neue Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde heißt Vendigo, vorgestellt wurde der Holsteiner Hengst von Hannes Ahlmann. Mit soliden Leistungen hatte sich der Sohn des Van Gogh – Kannan für das Finale qualifiziert, vom Titel hatten Hannes Ahlmann und sein Vater nicht geträumt. 

„Der kann aufgrund seiner Klasse sicher auf dem zweiten oder dritten Platz landen“, schätzte Vater Dirk Ahlmann noch morgens bei einer Tasse Kaffee, „Bundeschampion wird er wohl nicht werden“. Umso strahlender die Gesichter, als dem mächtigen Braunen in Anwesenheit seiner Züchterin und Besitzerin Rita Siebke-Baasch die Siegerschärpe umgehängt wurde. „Ich habe Vendigo seit ein paar Monaten, in der kurzen Zeit haben wir aber schon gemerkt, wie gut wir zusammen passen. Schon beim ersten Ausprobieren habe ich gemerkt: Das wird was mit uns! Mein Vater war nicht so überzeugt, aber ich umso mehr. Zuhause lässt sich Vendigo noch manchmal etwas ablenken, aber auf dem Turnier ist er hundertprozentig bei der Sache“, beschreibt Hannnes Ahlmann den neuen Champion. Die Richter begründeten die Wertnote 9,0 im ersten Umlauf des Finalspringens so: „Vendigo hat ganz viel Vermögen, viel Übersicht, einen beeindruckenden Abdruck vom Hinterbein beim Absprung“. Und im zweiten, verkürzten Umlauf sahen sie noch eine Steigerung, lobten Vendigos Losgelassenheit (Wertnote 9,2). Wertnotensumme 18,2 bedeuteten den überlegenen Sieg des Holsteiner Paares.

Vize-Champion 2023 ist Cassy, ebenfalls Holsteinerin. Richard Vogel stellte die Tochter des Cicero – Contender vor, die von Elmar Teves (Freudenberg / Bayern) gezüchtet wurde. Das Richtergremium lobte das energische Abfußen der Fuchsstute, leichte Abstriche machte sie wegen der mangelhaften Anlehnung in den Wendungen, Wertnote 8,7 im ersten Umlauf. Im zweiten Umlauf präsentierte sich Cassy, die im Besitz der Sportpferde Herbert steht, erheblich besser, Wertnote 9,0 für die „Runde, in der wir vor allem die Losgelassenheit hervorheben möchten“, erläuterte Kommentator Peter Teeuwen das Richterurteil und die Gesamtnote 17,7.

Ebenfalls mit der Note 8,7 war Der Arnold in den zweiten Umlauf gekommen, der westfälische Hengst von Diamant de Semilly – Nabab de Reve, Reiterin Katrin Eckermann, Züchter und Besitzer ist ihr Vater Otmar Eckermann (Kranenburg). „Kraftvoll, aufmerksam und reaktionsschnell durch den Körper springend, Wertnote 8,7“, so das Richterurteil. Der Arnold bestätigte sein Form auch im zweiten Umlauf wiederum mit der Wertnote 8,7, Gesamtnote 17,4, Bronze für Westfalen.

Die Tageshöchstnote in dieser Altersklasse erhielt Carlo im ersten Umlauf. Mit der Wertnote 9,4 setzte sich der OS- Fuchs von Conthargos – Mylord Carthago klar an die Spitze. Richter und Zuschauer schwärmten von dem Fuchswallach, der von Marco Kutscher perfekt in Szene gesetzt wurde. „Leichtfüßig, überzeugend losgelassen, gleichmäßig durch den Körper springend“ begründete Teeuwen das Urteil, und man sah den Wallach aus der Zucht von Harm Oncken, Besitzer die BG Boch und Antonius Schulze-Averdiek Sport als heißen Titelanwärter. Eine kleine Unachtsamkeit im zweiten Umlauf, ein Springfehler und schon war der Traum vom Titel geplatzt, Rang vier für Carlo und Kutscher.

Noch einer musste den Titeltraum begraben: Der bei seinen überzeugenden Siegen in den beiden Qualifikationsprüfungen hoch gehandelte Schimmelhengst Cellado von Cellestial – Corrado I unter Christoph Lanske überzeugte auch in den ersten beiden Dritteln des ersten Umlaufs mit seiner Rittigkeit und seiner Springmanier, die Kriterien, nach denen diese Spezialspringpferdeprüfung der Kl.M* mit zwei Umläufen gerichtet wird. Hindernis neun taxierten Reiter und Pferd nicht präzise, die Folge war ein böser Rumpler, auch an Sprung zehn fiel die Stange – aus der Titeltraum.

42 Starterpaare hatten sich für das Finale qualifiziert, acht erreichten mit der Wertnote 8,7 oder besser den zweiten Umlauf. Den BMEL-Tierschutzpreis erhielt Lara Tönnisen für die ruhige und ausgeglichene Vorbereitung ihrer Stute Dolita mit angemessene Pausen.  fn-press/Christine Meyer zu Hartum

Stand: 03.09.2023