Deutsche Reiterliche Vereinigung
02.09.2023 | 16:35 Uhr | Uta Helkenberg

HKM BCH: Eivissa macht’s nochmal

Westfalenstute siegt bei den vierjährigen Reitpferden

Eivissa mit Jessica Lynn Thomas - Foto: Equitaris/GGR

Letztes Jahr war es der Sieg bei den Dreijährigen, in diesem Jahr wird Eivissa Bundeschampionesse der vierjährigen Reitpferde. Foto © Equitaris/GGR

Bereits im vergangenen Jahr riss sie das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin, in diesem Jahr war es genauso: Auch als Vierjährige war die Westfalenstute Eivissa wieder die Königin auf dem Reitpferdeplatz bei den HKM Bundeschampionaten. Silber ging an die Trakehner Stute Luxusliebe, der Rheinländer Wallach Voundation wurde Dritter.

Das Beste kommt zum Schluss, hieß es im Finale der vierjährigen Stuten und Wallache. In diesem Fall die Westfalenstute Eivissa (v. Escamillo – Wolkentanz I), die mit Jessica Lynn Thomas im Sattel wie schon im Vorjahr alle zu bezaubern verstand – Zuschauer wie Richter. „So etwas sehe ich auch nicht jeden Tag. Das war sensationell. Die Reiterin hat das Pferd optimal vorgestellt, so wollen wir vierjährige Pferde präsentiert sehen“, sagte Dr. Munk im Kommentar der Richter über Eivissa und weitete das Lob auf das gesamte Starterfeld aus. „Wir haben wirklich gute, zufriedene Pferde gesehen.“ Gleich drei Mal vergaben die Richter die Höchstnote 10,0 für Eivissa: für den losgelassenen, geschmeidigen, erhabenen Trab („Ein Tritt wie der andere“), für den Galopp („So etwas sieht man auch auf den Bundeschampionaten nicht alle Jahre“) und für die hohe Rittigkeit. Komplettiert durch eine 8,5 für den unerschütterlichen Schritt und eine 9,0 für das Exterieur errechnete sich eine Endnote von 9,5. Züchterin von Eivissa ist Katharina Hadeler aus Rahden, ihr Aufzüchter ist Arndt Schwierking. Von ihm kam die dunkelbraune Schönheit im vergangenen Jahr angeritten in den Ausbildungsstall von Jessica Lynn Thomas, seither war diese für die Ausbildung verantwortlich. „Das ist wunderbar, dass ich so ein Pferd reiten darf“, sagte die Reiterin und beschreibt sie wie folgt: „selbstbewusst, ein super großes Herz, super loyal, eine Kämpferin und eine Königin."

Auf dem zweiten Platz landete wie schon der Finalqualifikation die edle und leichtfüßig daherkommende Trakehner Stute Luxusliebe II (v. Freiherr von Stein M – Singolo), aus der Zucht und im Besitz von Andreas Wezel aus Burgkirch. „Ein elegantes, modernes Sportpferd mit viel Adel und klaren Konturen“, so die Richter, die für das Exterieur die 9,0 vergaben. Für den Trab gab es eine 8,5, für den Galopp eine 8,0 und für den Schritt eine 9,0. Als „handlich, gut formbar und immer aufmerksam“ beschrieb Fremdreiterin Carina Scholz ihre Eindrücke aus dem Sattel der schwarzbraunen Stute. Diese entsprachen denen der Richter: 9,0 für die Rittigkeit. Insgesamt ergab dies die Wertnote 8,7. „Es ist tatsächlich die erste Trakehner Stute, die ich bei den Bundeschampionate reite“, sagte Wiebke Hartmann-Stommel, die Luxusliebe seit April reitet und in Warendorf vorstellte. Luxusliebe beschreibt sie wie folgt: „Sie hat einen tollen Charakter, will immer alles aus sich rausholen und alles richtig machen“.

In der Finalqualifikation noch Vierter, konnte sich der Rheinländer Wallach Voundation (v. Vitalis – Fidertanz) im Finale um einen Platz verbessern und erhielt die Bronzemedaille. Besonders gefiel den Richtern die Leistungsbereitschaft, Fleiß und Engagement des großrahmigen Braunen. Entsprechend gab es eine 9,0 für die Rittigkeit, dazu eine 9,0 für Trab, eine 8,5 für Galopp und Exterieur sowie eine 8,0 für den Schritt. Endnote: 8,6. Voundation stammt aus der Zucht der Rhenania Pferde GmbH von Andrea Klüfers and Matthias Fieseler aus Alpen.

Platz vier ging mit der Note 8,4 an die Trakehner Reitpferde-Championesse Biennale von High Motion - Heuberger aus der Zucht von Monika Mittermayer (Schwielochsee) und im Besitz der Sieberthof GbR. Die charmante Schimmelstute, die schon während der Finalqualifkation viele Blicke auf sich gezogen hatte, präsentierte sich im Finale zwar nicht ganz so losgelassen wie zwei Tage zuvor, war jedoch laut Testreiterin „klasse zu arbeiten, handlich und kompakt“. Auch die Vorbereitung der Stute auf die Prüfung durch ihre Reiterin Luisa Erichsen wusste zu gefallen – sie erhielt den vom BMEL vergebenen Tierschutzpreis: „Die Reiterin hat es verstanden, die große Bewegungsfreude der Stute in die Aufmerksamkeit auf die Hilfengebung zu lenken“, hieß es in der Begründung. fn-press/Hb

Stand: 02.09.2023