Deutsche Reiterliche Vereinigung
03.09.2023 | 20:40 Uhr | fn-press

HKM BCH: Viva Fly wird Bundeschampionesse der sechsjährigen Springpferde

Hengst Chaloubino PS OLD ist Vize-Bundeschampion

Katrin Eckermann und Viva Fly - Foto (c): Equitaris

Katrin Eckermann freut sich tränenreich über ihren Sieg mit Viva Fly im Bundeschampionat der sechsjährigen Springpferde 2023. Foto (c): Equitaris

Ein tolles Finale boten die sechsjährigen Springpferde am späten Sonntagnachmittag den zahlreichen Zuschauern auf der Burandtwiese. Bei strahlendem Sonnenschein traten 45 Paare in einer Springprüfung Klasse M** mit Stechen an. Das Stechen im Finale der sechsjährigen Springpferde in Warendorf ist immer schnell, aber dieses Jahr war es noch einmal einen Tick schneller. Die neun für das Stechen qualifizierten Youngster machten es richtig spannend.

Man weiß, dass Katrin Eckermann niemals etwas anbrennen lässt im Parcours, heute steuerte sie Viva Fly in atemberaubendem Tempo durch den Stechparcours. Ohne Strafpunkte, in fabelhaften 37,87 Sekunden ritt sie die von ihrem Vater Otmar Eckermann gezüchtete Vivant de Heffink – Starpower-Tochter zum Titel der Bundeschampionesse der sechsjährigen Springpferde 2023. Hochemotional wurde die Siegerehrung, in der Katrin Eckermann einige Worte an das Publikum richtete. „Ich habe die Stute erst im Juni von meinem Vater übernommen, der sie wegen eines schweren Unfalls nicht mehr reiten konnte. Der Sieg heute bedeutet mir ganz besonders viel“, sagte sie und konnte die Tränen dabei nicht zurückhalten. „Ich habe die Mutter von Viva Fly schon geritten, aber diese Stute hat noch mehr Qualität. Sie ist sehr ehrgeizig“! Dann bedankte sich die Reiterin bei ihrem Team, das ihr so tatkräftig zur Seite steht und den Erfolg ermöglicht, wie sie unterstreicht. Auch ihr Vater Otmar kam zu Wort: „Für mich ist heute auch ein Tag der ganz großen Freude. Erstens weil ich überhaupt wieder hier sein kann, nachdem ich so schwer verletzt war. Zweitens weil wir hier beim Championat mit sechs Pferden angetreten sind, die Katrin alle ins Finale gebracht hat. Ich hätte es nicht besser machen können“, fügt er augenzwinkernd hinzu. „Und dann möchte ich noch sagen, dass ich mich riesig gefreut habe über die Auszeichnung in Form des Ramszes-Preises, den ich letzte Woche für meine Zucht der westfälischen Pferde bekommen habe. Das hat mich total überrascht, ich fühle mich sehr geehrt“. Auch Viva Fly ist Westfälin, wie alle von Eckermann gezüchteten Pferde.

Bis Katrin Eckermann als letzte Starterin in den Parcours kam, hatte Patrick Stühlmeyer mit Chaloubino PS OLD den schnellsten Ritt geliefert, auch er hatte voll auf Risiko gesetzt, 39,75 Sekunden fühlten sich schon unschlagbar an. Der Bereiter aus dem Stall Schockemöhle hatte vom ersten Galoppsprung auf volles Risiko gesetzt, der Chacoon Blue – Centadel-Sohn aus der Zucht und im Besitz des Gestüts Lewitz sprang bei hohem Grundtempo rationell und strafpunktfrei, am Ende reichte die Zeit des OS-Hengstes für den Titel des Vize- Bundeschampions.

Den ersten strafpunktfreien Ritt im Stechen hatte Abou-Chaker vorgelegt, unter Christopher Kläsener stoppte die Uhr für den westfälischen Hengst von Alaba – Comme il faut bei 40,85 Sekunden, Rang drei. Auch Abou-Chaker ist ein Zuchtprodukt von Otmar Eckermann, welch ein Erfolg für den Züchter aus Kranenburg bei diesem Championat! Abou-Chaker steht heute im Besitz von Christian Glanemann.

Ebenfalls ohne Strafpunkte im Stechen blieb Diabolo, der Sohn des Don Diarado – Grey Top unter Dieter Smitz, mit 42,34 Sekunden landete der Hannoveraner im Besitz und aus der Zucht von Eduard Voss auf Platz vier. Den fünften strafpunktfreien Ritt lieferte Alexia Stais aus dem Stall Schockemöhle, die fix, aber nicht wild den Parcours anging (0/ 44,8 Sek.). Stakkamia PS, die OS-Tochter des Stakkatol – Centadel ist in der Lewitz geboren, steht auch im Besitz des Gestüts Lewitz.

Wie bei allen anderen Parcours für die Springpferde des diesjährigen Championats hatte Parcourschef Peter Schumacher das richtige Maß bei der Aufgabe für die sechsjährigen Springpferde gefunden. Anspruchsvoll für die Klasse der angetretenen Pferde, die nach zwei Wertungsprüfungen, in denen sie sich über die Wertnoten qualifizieren mussten, heute ihre Qualität nach Fehlern und Zeit beweisen mussten. Ein Finale, in dem alle belohnt wurden, die bis zum Schluss auf dem Springplatz ausgehalten hatten. Und noch ein Preis ist zu erwähnen: Der Tierschutzpreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ging an Paula de Boer, die Reiterin von Calidono und Cookie. fn-press/Christine Meyer zu Hartum 

Stand: 03.09.2023