Deutsche Reiterliche Vereinigung
21.04.2012 | 19:05 Uhr | Susanne Hennig

Weltcup-Finale Dressur: Rekordergebnis für Helen Langehanenberg

Jonny Hilberath: „Das war ein guter Tag für Deutschland“

s’Hertogenbosch (fn-press). Am Ende trennten Titelverteidigerin Adelinde Cornelissen auf Parzival und „Verfolgerin“ Helen Langehanenberg auf Damon Hill nur gut ein Prozent. Der zwölfjährige westfälische Hengst und seine Reiterin aus Havixbeck (bei Münster) liefen zu Höchstform auf und verließen das Viereck mit einem neuen persönlichen Rekord: 85,214 Prozent. Die Niederländerin Adelinde Cornelissen gewann in s’Hertogenbosch nach 2011 erneut das Weltcup-Finale der Dressurreiter (86,250 Prozent).

Helen Langehanenberg strahlte: „Das war spitze! Damon Hill hat alles fast wie auf Knopfdruck gemacht. Er spielte regelrecht mit den Lektionen und gab mir das Gefühl, dass es ihn nicht einmal anstrengt.“ Das Gefühl trügte die 29-jährige Reiterin nicht, auch die Richter honorierten die fehlerfreie Vorstellung, die von Losgelassenheit, Leichtigkeit, enormer Versammlungsfähigkeit und Eleganz geprägt war, war mit über 85 Prozent – persönlicher Rekord für Helen Langehanenberg. Kein Pferd präsentierte sich bei diesem Weltcup-Finale so zufrieden wie der zwölfjährige Donnerhall-Rubinstein-Sohn Damon Hill. Inzwischen hat er die Kraft und Kondition, die schwierigen Lektionen mit großer Dynamik und Energie zu zeigen. Helen Langehanenberg erklärte es so: „Ich glaube, der Hengst hat es gelernt, seinen Körper effektiver einzusetzen.“ Nun bekommt der Westfale rund fünf Wochen Turnierpause und wird sich erst bei der Deutschen Meisterschaft in Balve am ersten Juni-Wochenende wieder präsentieren.

Auch die übrigen beiden deutschen Starterinnen konnten mit der Kür zufrieden sein. Isabell Werth, die ihren Rheinländer El Santo im Grand Prix nicht optimal in Szene setzen konnte, gab in der Kür richtig „Gas“ und steuerte den elfjährigen Wallach sehr energisch über das Viereck. Schwächen in den Piaffen verhinderten ein besseres Ergebnis als 79,964 Prozent, was dem vierten Platz entsprach. Nadine Capellmanns in Baden-Württemberg gezogene Stute Girasol entwickelt sich zunehmend beständiger und lässt sich nicht mehr so leicht von der Umwelt ablenken. Die Piaffe-Passage-Tour gelang hervorragend. Bundestrainer Jonny Hilberath kommentierte: „Ich bin sehr zufrieden. Heute hätten wir uns vielleicht eine etwas konstantere Anlehnung der Stute gewünscht, aber die beiden sind auf einem sehr, sehr guten Weg.“

In Anspielung auf den tragischen Tod des Bundestrainers Holger Schmezer vor zwei Tagen sagte Hilberath: „Das war heute endlich wieder ein guter Tag für Deutschland.“ Die Trauer um seinen Trainerkollegen und guten Freund ist ihm anzumerken, aber ein wenig scheinen ihn die guten Leistungen der drei Reiterinnen zu trösten. „Nicht nur dieses Weltcup-Finale kann uns positiv in die Olympiasaison blicken lassen.“ Auch andere Reiter, wie Anabel Balkenhol, sind sportlich gut über den Winter gekommen. „Wir haben nun einige Paare, die hohe Prozentzahlen erzielen können. Wenn alle Reiter und Pferde fit bleiben, dann ist das Rennen um die Medaillen bei den Olympischen Spielen in London sehr offen“, so Hilberath.

Endergebnis des Weltcup-Finales 2012:

  1. Adelinde Cornelissen/NED mit Parzival 86,250 Prozent
  2. Helen Langehanenberg mit Damon Hill 85,214
  3. Valentina Truppa/ITA mit Eremo del Castagno 81,232
  4. Isabell Werth mit El Santo NRW 79,965
  5. Richard Davison/GBR mit Hiscox Artemis 78,521
  6. Hans Peter Minderhoud/NED mit Glock’s Tango 76,125
  7. Nadine Capellmann mit Girasol 75,625
  8. Patrik Kittel/SWE mit Toy Story 75,428
  9. Tinne Vilhelmson-Silfven/SWE mit Don Aurelio 74,393
  10. Lone Jörgensern/DEN mit FBW De Vito 73,464

Weitere Informationen und Ergebnisse: www.indoorbrabant.nl

Stand: 21.04.2012