Regine Mispelkamp
Para-Dressurreiterin
Regine Mispelkamp stammt aus einer Reiterfamilie. Bereits dreijährig hatte sie Kontakt zu Pferden, begann mit sieben auf Ponys und den elterlichen Großpferden zu reiten und absolvierte mit 15 Jahren ihre ersten Turniere. Zunächst galt ihre Leidenschaft dem Springreiten. Mit Unterstützung unter anderem von Landestrainer Klaus Reinacher, aber auch Topreitern wie Paul Schockemöhle, Franke Sloothaak und Ludger Beerbaum sammelte sie bereits Mitte der 90er Jahre Turniererfolge mit eigenen Pferden bis Klasse S und nahm an den westfälischen Junioren- und Junge-Reiter-Meisterschaften teil. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur MTA, war in diesem Beruf allerdings nie tätig, sondern machte direkt den Pferdesport zum Beruf. Auf die Prüfung zum Pferdewirt folgte 2003 die Pferdewirtschaftsmeisterprüfung und 2009 das Studium zum Diplom-Trainer an der DOSB-Trainerakademie in Köln. Seit 1997 ist Regine Mispelkamp selbständig und betreibt aktuell einen eigenen Turnier- und Ausbildungsstall in Geldern.
Zur Dressur kam die Reiterin, die auch Erfolge im Springen bis Klasse S vorweisen kann, durch den Halbblüter Mack Lobell („Er war einfach zu untalentiert fürs Springen“). Neben der Ausbildung von Pferden von Dressurpferdeprüfung bis Grand Prix, erteilt sie Unterricht und strebt eine Richterkarriere an. Die Diagnose Multiple Sklerose erhielt sie eher zufällig im Rahmen einer Bandscheibenuntersuchung. 2018 startete sie beim CPEDIO Mannheim erstmals auch im Para-Dressursport (Grade V) und errang auf Anhieb drei Siege und zwei zweite Plätze. Der Deutsche Meistertitel und der erste WM-Start folgten noch im selben Jahr. Mit ihrem Rheinländer Look At Me Now v. Lord Nobel S gewann sie bei den WM in Tryon sowohl Bronze mit dem Team als auch in der Einzelwertung.
Ihre Erkrankung öffentlich zu machen, fiel ihr lange Zeit schwer und hatte zahlreiche Veränderungen zur Folge, u.a. einen Stallwechsel. Dennoch sieht die mittlerweile viermalige Deutsche Meisterin die Entwicklung positiv. „Ich bin offener geworden, nachdem ich das Gefühl habe, mich nicht mehr verstecken zu müssen. Und ich denke sogar, dass ich seither sogar noch eine Nummer besser reite“, sagt sie.
2021 startete sie erstmalig bei den Paralympics. Mit ihrem Dunkelfuchs Highlander Delight’s, genannt Lights, gewann sie die Bronzemedaille in der Kür, u.a. zur Musik von Star Sky (Two Steps from Hell und Heart), – die einzige Medaille für das deutsche Para-Dressur-Team in Tokio. Bei den WM verpasste sie knapp einen Platz auf dem Treppchen, wurde Vierte in der Kür, Fünfte in der Einzelwertung und Sechste mit dem Team.
- Geburtsdatum: 9. Dezember 1970
- Wohnort: Geldern
- Grade: V
2021 | Tokio/JPN | Championatsaufgabe | Highlander Delight’s | 4. |
2021 | Tokio/JPN | Kür | Highlander Delight’s | Bronze |
2021 | Tokio/JPN | Mannschaft | Highlander Delight’s | 7. |
2022 | Herning/DEN | Championatsaufgabe | Highlander Delight’s |
Bronze |
2022 | Herning/DEN | Kür | Highlander Delight’s |
4. |
2022 | Herning/DEN | Mannschaft | Highlander Delight’s |
5. |
2018 | Tryon/USA | Championatsaufgabe | Look at me now | Bronze |
2018 | Tryon/USA | Kür | Look at me now | 4. |
2018 | Tryon/USA | Mannschaft | Look at me now | Bronze |
2019 | Rotterdam/NED | Championatsaufgabe | Look at me now | 7. |
2019 | Rotterdam/NED | Mannschaft | Look at me now | 10. |
2023 | München-Riem | Einzel Grade IV und V | Highlander Delight’s | Gold |
2022 | München-Riem | Einzel | Highlander Delight’s | Gold |
2019 | München-Riem | Einzel | Look at me now | Gold |
2018 | Werder | Einzel | Look at me now | Gold |