Daniel Deußer
Springreiter
Von Hessen über die Niederlande nach Belgien – Daniel Deußer ist nicht nur im Parcours international unterwegs. Der gebürtige Wiesbadener startete seine Karriere im Stall Herröder (Büttelborn/Hessen), wo er eine Pferdewirt-Lehre absolvierte. Auf das große Talent des hoch aufgeschossenen jungen Mannes wurde Franke Sloothaak aufmerksam und verpflichtete ihn als Bereiter. Der Offerte des niederländischen Handelsstalls Tops konnte Deußer nicht widerstehen. Sechs Jahre lang arbeitete er für Jan Tops und sammelte in dieser Zeit wertvolle Erfahrungen im großen internationalen Sport. Später zog es Deußer weiter nach Belgien zu Stephan Conter. Beim Chef von Stephex Stables in Mechelen fand Deußer einen neuen Arbeitsplatz – und Spitzenpferde. Mit dem westfälischen Wallach Cornet d’Amour ritt er im April 2014 zu seinem bislang größten Erfolg: Sieg beim Weltcup-Finale. Außerdem gehörte das Paar zur Silberequipe bei den Europameisterschaften 2013 und 2015. Zweimal schon siegte Deußer bei der Deutschen Meisterschaft, 2013 mit Cornet d’Amour, 2014 mit dem Wallach First Class van Eeckelghem. Bei den Weltreiterspielen in Caen 2014 belegte er mit Cornet d‘Amour den sechsten Platz in der Einzelwertung und den vierten Platz mit der deutschen Mannschaft. Nach einer Verletzung des Schimmelwallachs setzte Deußer bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro auf den Fuchs First Class. Die beiden trugen maßgeblich zur Bronzemedaille des deutschen Teams bei. Im Jahr darauf musste das Team Deußer jedoch auf tragische Weise Abschied von First Class nehmen, der eine Kolik-Operation und deren Folgen nicht überlebte. Doch Deußer behauptete sich mit Nachwuchspferden weiter an der internationalen Spitze. Mit der Stute Jasmien vd Bisschop gewann er 2019 die Global Champions Tour in Hamburg. Für die EM in Rotterdam wurde er mit dem Zangersheider Hengst Scuderia 1918 Tobago Z nominiert, mit dem er im April Vierter im Weltcup-Finale in Göteborg geworden war. Gemeinsam mit Christian Ahlmann, Marcus Ehning und Simone Blum hat er mit der deutschen Mannschaft bei den Europameisterschaften 2019 Silber gewonnen.
Für die Olympischen Spiele in Tokio war die Stute Killer Queen VDM sein Sportpartner. Killer Queen ist bereits seit 2017 unter dem Sattel von Daniel Deußer. „Sie war ein sehr wildes und energiereiches Pferd“, beschreibt Deußer die braune Stute mit der er auch gerne auf die Rennbahn geht. „Sie hat durch ihre Erfolge einfach immer wieder bewiesen, dass sie das Pferd für Olympia ist.“ Für Olympia fühlte sich der Springreiter mit Killer Queen gut vorbereitet, denn sie hat für ihn bereits in der Vergangenheit immer konstant gute Leistungen gebracht. Dazu gehörten unter anderem der Sieg im Weltcup-Springen in Mechelen Ende 2019, der Sieg im Großen Preis in Doha 2020 oder der Sieg im Großen Preis in Wellington in den USA im Frühjahr 2021.
Bei den Olympischen Spielen schaffte es Deußer als einziger deutscher Teilnehmer ins Einzelfinale mit seiner Stute Killer Queen. Zwei Mal fiel eine Stange, so dass er mit acht Strafpunkten am Ende auf Platz 18 landete. Auch im Mannschafts-Springen lief es nicht optimal für die deutschen Springreiter - am Ende wurde es Platz neun.
Privat lebt Daniel Deußer mit seiner Lebensgefährtin Caroline Wauters, der Tochter des verstorbenen belgischen Weltklassereiters Eric Wouters, in Rijmenam. Die beiden haben eine gemeinsame Tochter, Stella.
- Geburtsdatum: 13. August 1981
- Wohnort: Rijmenam/Belgien