Deutsche Reiterliche Vereinigung
19.11.2020 | 20:15 Uhr | Uta Helkenberg

HLP: Shu Fu und Quiwi Capitol dominieren ihre Prüfungen

Zwei von vier 50-tägigen Hengstleistungsprüfungen 2020 sind beendet

Warendorf (fn-press). Die Hengste Shu Fu und Quiwi Capitol dominieren bei ihren 50-tägigen Hengstleistungsprüfungen in Schlieckau beziehungsweise Neustadt/Dosse.

Von den 36 dressurbetonten Hengsten, die sich in Schlieckau der Abschlussprüfung stellten, erzielte der Hengst Shu Fu das höchste gewichtete Endergebnis. Der im niedersächsischen Landgestüt Celle stationierte Fuchshengst von Sezuan - Fürst Heinrich (Züchter: Gestüt Greim, Bärnau), Prämienhengst der DSP-Hengsttage in München, begeisterte die Bewertungskommission insbesondere im Galopp. „Eine Galoppiermaschine“, hieß es im Kommentar. Hierfür erhielt Shu Fu die glatte 10 (Schritt und Trab je 8,0), für seine Interieurwerte und Leistungsbereitschaft, für die Rittigkeit und den Gesamteindruck jeweils die 9,0. Von den Fremdreitern - Philipp Hess und Tessa Frank (in der Zwischenprüfung) - gab es in der Rittigkeit sogar die 9,5. Darüber hinaus zeigte sich der Fuchshengst souverän beim Gymnastikspringen (8,5), so dass sich am Ende eine gewichtete dressurbetonte Endnote von 8,84 für ihn errechnete.

Der Millenium-Sohn Montgomery erzielte mit einem Endergebnis von 8,48 das zweitbeste Ergebnis. Der von Reinhold Marschall (Horgenzell) aus einer Mutter von Foundation gezogene DSP-Hengst erzielte ebenfalls nur gute und sehr Noten: 8,5 für Trab und Galopp, 8,0 für den Schritt, außerdem die 9,0 für Interieur, Leistungsbereitschaft sowie von den Fremdreitern.

Die Qualität des Prüfungslots spiegelt sich in den Ergebnissen wider. So erzielte der Vivaldi-Sohn Viconte mit 8,44 das drittbeste Ergebnis der HLP. Der braune Oldenburger aus dem Besitz des dänischen Gestüts Blue Horse wurde von Klaus Tuchow (Grabow) aus einer gleichnamigen Schwester der zweimaligen Bundeschampionesse Poetin (v. Sandro Hit) gezogen. Gleich zwei Hengste erzielten ein gewichtetes dressurbetontes Endergebnis von 8,35: Der vom Holsteiner Verband ausgestellte Hengst Fidano von Fidertanz – Silvano (Züchter: ZG Frank und Sarah Pflügler, Weddingstedt) sowie der braune Hengst Belantis II (v. Benetton Dream – Expo’se), der für seinen Charakter als Einziger mit einer 10 bedacht wurde. Belantis II stammt wie sein Vollbruder Belantis, der inzwischen bei Isabell Werth eine sportliche Karriere eingeschlagen hat, aus dem Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse und ist auch dort stationiert. Nur ein Hunderstel weniger gab es am Ende der 50 Tage für den Oldenburger Körsieger Bellany (v. Bon Coeur – De Niro) aus der Zucht von Sigrid Schmidt (Villingen-Schwenningen) und ausgestellt vom Dressurpferde-Leistungszentrum Lodbergen.

Zur Abschlussprüfung ihrer 50-tägigen Hengstleistungsprüfung stellten sich auch in Neustadt/Dosse 36 Kandidaten, in diesem Fall die springbetonten Junghengste. Mit einer gewichteten Endnote von 9,3 erzielte der bereits sechsjährige Schimmel Quiwi Capitol das beste Ergebnis. Gleich zweimal gab es für den Holsteiner die 10 – für das Springvermögen und die Rittigkeit, vergeben durch die Fremdreiter - Reinhard Lütke-Harmann und Philipp Hartmann (Zwischenprüfung), zudem eine 9,5 für Manier und Gesamteindruck. Quiwi Capitol, ein Sohn des Quiwi Dream, entstammt dem von der Familie Thormälen in Kollmar gepflegten Holsteiner Stutenstamm 173, seine Großmutter U-Capitola I ist eine Vollschwester des Hengstes Capitol I. Stationiert ist Quiwi Capitol auf der Hengststation Maas J. Hell in Klein Offenseth.

Ebenfalls für den Holsteiner Verband trat der in den Niederlanden gezogene fünfjährige braune Hengst mit dem Sportnamen Khatou S (v. Chaman – Toulan) an, ausgestellt vom finnischen Kimmo Stallion Stud Helasuo. Er beendete die Prüfung als Zweitbester mit einer gewichteten springbetonten Endnote von 9,18. Vermögen und Manier des Hengstes bewertete die Kommission mit jeweils 9,5, ebenso den Gesamteindruck.

Ebenfalls als „sehr gut“ beurteilte die Bewertungskommission den schwarzbraunen Zangersheider Hengst Kanbalou, dessen Name die Abstammung bereits verrät: Kannan – Balou du Rouet. Der von Volkmar Schadock (Heideblick) angemeldete Hengst erhielt jeweils die 9,5 für sein Vermögen, dazu jeweils eine 9,0 für Manier und Galoppade. Mit einer Endnote von 9,01 schloss er die Prüfung ein Hundertstel besser ab als sein in Frankreich gezogener Stallkollege Blue Diamond (v. Balout du Rouet – Diamant de Semilly), der mit Topnoten im Springen (9,5 für Vermögen und Manier) kleine Abstriche in Schritt und Trab mehr als wettmachen konnte. Auch er wurde wie Kanbalou für den Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt gemeldet.

Am 25. und 27. November gehen auch in Adelheidsdorf die letzten beiden 50-tägigen Hengstleistungsprüfungen für dieses Jahr zu Ende. 

Alle Ergebnisse gibt es unter www.hengstleistungspruefung.de

Stand: 20.12.2020