Deutsche Reiterliche Vereinigung
14.09.2022 | 15:15 Uhr | Uta Helkenberg

WM Vielseitigkeit: Alle deutschen Pferde passieren Verfassungsprüfung

Startreihenfolge des Teams lautet Wahler, Auffarth, Krajewski, Jung

Das deutsche Vielseitigkeitsteam in Pratoni - Foto: Lafrentz

Das deutsche Vielseitigkeitsteam in Pratoni: Michael Jung/fischerChipmunk FRH, Julia Krajewski/Amande de B'Neville, Alina Dibowski/Barbados, Sandra Auffarth/Viamant du Matz, Christoph Wahler/Carjatan S.

Pratoni del Vivaro/ITA (fn-press). Die Spannung steigt bei den Vielseitigkeits-Weltmeisterschaften im italienischen Pferdezentrum Pratoni del Vivaro bei Rom, die mit dem Vortraben der Pferde heute ihren Anfang genommen hat. Alle fünf deutschen Pferde durften die Verfassungsprüfung passieren und können damit an der WM teilnehmen.

Im Anschluss daran gab Bundestrainer Peter Thomsen die Startreihenfolge bekannt. Erster Starter für Deutschland ist Christoph Wahler (Bad Bevesen) mit Carjatan S, als Zweite startet Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Viamant du Matz. An dritter Stelle folgt Julia Krajewski (Warendorf) mit Amande de B’Neville und Schlussreiter wird Michael Jung (Horb) mit fischerChipmunk sein. Alina Dibowski (Döhle) startet mit Barbados planmäßig als Einzelreiterin.

Da Deutschland bei der Ziehung der Startreihenfolge am Vortag Platz eins gelost hat, ist Christoph Wahler auch allererster Starter überhaupt in der Dressur, ebenso wie beim Geländeritt. Im abschließenden Springen wird dann in umgekehrter Reihenfolge der bis dahin erreichten Zwischenergebnisse gestartet. Zum „Losglück“ sagte Peter Thomsen mit einem Schmunzeln: „Wenn wir am Ende auch die Nummer eins sind, bin ich natürlich sehr zufrieden“ und weiter: „Einer muss halt die Nummer eins sein und so kann Christoph unbeschwert losreiten und einfach zeigen, was er kann. Und dann hoffen wir, dass wir das wuppen hier.“

Bereits vor der Verfassungsprüfung hatten die Teilnehmer erstmals die Gelegenheit, den von Guiseppe della Chiesa konzipierten Geländekurs zu besichtigen. „Genau, wie ich es erwartet habe“, sagte Bundestrainer Peter Thomsen im Anschluss. „Ich finde das Gelände unheimlich spannend, unheimlich clever aufgebaut. Es gibt technisch viele Abfragen, aber nicht im oberen Maß, was die Abmessungen anbelangt. Schwächere Reiter können rüberkommen und die Topreiter müssen, wenn sie direkt reiten, auch mal eine Vier-Sterne-Plus-Aufgabe reiten. Ich glaube, die Weltmeisterschaft wird im Gelände entschieden. Und ich glaube, dass der kluge Reiter, der auch in sein Pferd hineinhorcht, auch mal mit einem längeren Weg sehr gut beraten ist und Topergebnisse erzielen kann.“ Befragt nach Besonderheiten des Kurses in Pratoni sagte er: „Es gibt den berüchtigten Hang. Sprung Nummer sieben, den habe ich 2007 schon mal reiten dürfen, der hat damals etlichen Reitern Probleme gemacht. Auch das Wasser wird sehr spannend sein“, sagte der Bundestrainer, der selbst 1998 hier bei den WM und 2007 bei den EM am Start war. „Mut, präzises gutes Reiten, gutes Einteilen der Kondition der Pferde, das wird der Schlüssel sein, um die Weltmeister zu küren.“

Julia Krajewski teilt Thomsens Einschätzung. „Es ist so wie man es erwartet hat. Hügelig, technisch anspruchsvoll, es gibt unheimlich viele Alternativen, manchmal sogar drei Varianten. Ich glaube, dass das allen ermöglicht, nach Hause zu kommen, aber wenn man alle nimmt, ist man natürlich lange unterwegs.“ Es sei alles machbar, so ihr erster Eindruck, aber: „Es ist einer Weltmeisterschaft durchaus würdig.“ Der nächste Schritt ist nun, die Meter und Distanzen genau auszumessen und sich dann beim zweiten Abgehen mit den Details zu befassen.

Alle Informationen zur WM, dem Team, den deutschen Pferden sowie den Wettkampf- und TV-Zeiten gibt es unter www.pferd-aktuell.de/wm2022/vielseitigkeit-in-pratoni-del-vivaro.

Stand: 14.09.2022