Deutsche Reiterliche Vereinigung
26.04.2013 | 21:20 Uhr | Susanne Hennig

Weltcup-Finale Göteborg: Luciana Diniz übernimmt Führung

Deutsche Reiter blieben hinter den Erwartungen zurück

Göteborg (fn-press). Das nötige Quäntchen Glück fehlte den deutschen Reitern auch in der zweiten Wertungsprüfung des Weltcup-Finals in Göteborg. Allein Marcus Ehning schaffte den Einzug ins 15-köpfige Stechen. Bundestrainer Otto Becker kommentierte knapp: „Es bleibt durchwachsen.“     

Marcus Ehning sattelte in der zweiten Wertungsprüfung des Weltcup-Finales um: Statt Plot Blue setzte er den 13-jährigen belgischen Hengst Copin van de Broy ein. Der machte seine Sache wahrlich gut und absolvierte den Parcours fehlerfrei. Im Stechen kassierte das Paar einen Abwurf, Ehning beendete die Prüfung auf Platz 14. In der Zwischenwertung rangiert der 39-jährige Borkener nun an 19. Stelle. Auch wenn das abschließende Springen mit zwei Umläufen am Sonntag für ihn perfekt verlaufen sollte, ist eine Platzierung unter den Besten unwahrscheinlich. Die Konkurrenz müsste viele, viele Fehler machen.

Mit dem Schicksal haderte auch Hans-Dieter Dreher (Eimeldingen). Nach seiner fehlerfreien Runde im Zeitspringen am Donnerstag kassierte der Weltcup-Debütant auf dem Hannoveraner Hengst Embassy in der zweiten Wertung einen Abwurf. „Ich habe die Distanz falsch eingeschätzt, ich kam zu dicht an den Einsprung der Kombination, danach passte es nicht mehr. Ärgerlich“, sagte er. Nach zwei Wertungen ist Dreher auf Rang 12 immer noch bester deutscher Teilnehmer und kann im Finale am Sonntag durchaus ein paar Plätze gutmachen.

Als ärgerlich empfand auch Meredith Michaels-Beerbaum ihren Fehler. Die Holsteiner Stute Bella Donna sprang hervorragend – bis am letzten Hindernis die Stange fiel: Rang 17. Der Pechvogel des Turniers heißt Christian Ahlmann. Nach der unglücklichen Verweigerung seines Hengstes Taloubet im Zeitspringen fiel in der zweiten Wertung gleich am ersten Hindernis eine Stange, ein weiterer Fehler folgte. Für ihn ist das Weltcup-Finale beendet, denn mit Rang 32 ist er nicht mehr für das Springen am Sonntag qualifiziert.

Bester Reiter des Tages war Olympiasieger Steve Guerdat aus der Schweiz. Im Sattel des französischen Wallachs Nino des Buissonnets absolvierte er das Stechen fehlerfrei und mit ungeheurer Geschwindigkeit (34,09 Sekunden). Fast drei Sekunden mehr benötigte der Niederländer Marc Houtzager auf Tamino vor Luciana Diniz auf dem Oldenburger Lennox (37,22). Die gebürtige Brasilianerin, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und 2012 als Siegerin der DKB-Riders Tour zum „Rider oft he Year“ gekürt wurde, liegt nach zwei Prüfungen in Führung. Die Ergebnisse der beiden Wettkampftage werden in Strafpunkte umgerechnet. Diniz geht am Sonntag mit null Punkten an den Start. Beezie Madden aus den USA, die die erste Qualifikation gewonnen hatte, ist mit einem Fehler belastet, auf den weiteren Rängen folgen der Franzose Kevin Staut (2), Rolf-Göran Bengtsson (Schweden/3) und Marc Houtzager (Niederlande/4). Jeweils fünf Strafpunkten sind bei Tagessieger Steve Guerdat, McLain Ward (USA) und Pius Schwizer (Schweiz) notiert.

Das finale Springen wird am Sonntagnachmittag vom ZDF übertragen. Ergebnisse: www.goteborghorseshow.com

Stand: 26.04.2013