Deutsche Reiterliche Vereinigung
19.05.2012 | 15:54 Uhr | Daniel Kaiser

Voltigier Trophy Süd: VV Ingelsberg gewinnt dritte Station in München

Gesamtsieg der Tour geht zum dritten Mal an Schweizer Team Lütisburg

München (fn-press). Die erste Mannschaft des VV Ingelsberg hat die dritte und letzte Station der Voltigier Trophy Süd (VTS) gewonnen. Der amtierende Vize-Weltmeister setzte sich im Rahmen der Pferd International auf der Olympia-Anlage in München-Riem nach zwei Umläufen mit zwei Zehntel Punkten Vorsprung durch. Den Gesamtsieg der Tour sicherte sich das Team Voltige Lütisburg aus der Schweiz.

Gleich zweimal bestätigten die Bayern um Voltigiermeister Alexander Hartl an der Longe ihre derzeitige herausragende Form. Auf dem 17-jährigen Oldenburger Arador verwies der dreimalige Weltmeister eine hochkarätige internationale Konkurrenz auf die Plätze. In beiden Umläufen setzten sich die Ingelsbergerinnen, die in diesem Jahr um die Teilnahme an den Weltmeisterschaften im August in Le Mans/FRA kämpfen, mit jeweils über 8,8 Punkten vor Lütisburg und die S-Gruppe des VRV Pegasus-Mühlacker. Mit einer Gesamtwertnote von 8,864 Punkten hielten die Hartl-Schützlinge die Voltigiererinnen von Trainerin Monika Winkler-Bischofsberger auf Will be Good auf Abstand (8,669). Die Schweizer lagen im zweiten Durchgang allerdings ganz dicht hinter den Deutschen, verpassten den Tagessieg um lediglich neun Hundertstel Zähler und kassierten acht Punkte für die Tourwertung.

Der Gesamtsieg der VTS, die sich neben dem Turnier in München aus zwei Wettbewerben in Offenburg (BadenClassics) im Februar und Leonberg im April zusammensetzte, war Winkler-Bischofberger und ihren Pferdeakrobatinnen damit nicht mehr zu nehmen. Der amtierende Vize-Europameister ging somit zur dritten Trophy-Auflage bereits zum dritten Mal als Sieger hervor. Im Gesamtranking, das sich aus einem Wertungssystem mit bis zu zehn Zählern pro Station ergab, kam das Team auf 21 Punkte (gewertet werden nur die beiden besten Ergebnisse). Der Triumph war den Schweizern damit erstmalig ohne einen Etappen-Sieg gelungen. Profitiert hatte die Mannschaft von einer Neuerung im Bewertungssystem, die zusätzliche fünf Punkte für eine Teilnahme an allen drei Stationen beinhaltete. Rang zwei der Gesamtwertung ging an die Baden-Württemberger aus Mühlacker (19 Punkte), gefolgt vom Team Wildegg aus Österreich (18).

Lütisburg und Mühlacker profitierten in München von der Abwesenheit des UVT Salzburg/Freisaal und des RC Wildegg. Die beiden österreichischen Mannschaften lagen nach ihren Siegen in Offenburg (Salzburg/Freisaal) und Leonberg (Wildegg) in aussichtsreicher Position. Beim Finale in München konnten beide Teams allerdings nicht teilnehmen, da zeitgleich das CVIO*** in Stadl Paura ausgetragen wurde, bei dem die Alpenrepublik für die diesjährigen Championate sichtete.

Organisiert wurde die VTS von Wolfgang Renz. Der Trainer und Longenführer der Leonberger Voltigiermannschaft hatte die bislang einzigartige Serie 2010 in Kooperation mit zahlreichen Sponsoren ins Leben gerufen. Der Initiator erhofft sich mit seinem Engagement ein breites Interesse der Öffentlichkeit und der Medien für die „aufstrebende und hoch anspruchsvolle Sportart“. Die für den Voltigiersport außergewöhnlich hohen Preisgelder – pro Station werden 4000 Euro ausgeschüttet, zudem ein „Zusatzhonorar“ von 3000 Euro für die Gesamtwertung – soll zum einen ein Anreiz zur Teilnahme für Top-Teams sein. „Zudem möchten wir die sportlichen Spitzenleistungen und den enormen Aufwand dieser Disziplin einmal entsprechend honorieren“, erklärte Renz. Die Voltigier Trophy Süd 2012 stand unter der Schirmherrschaft von Ulrike Rieder. Die langjährige FN-Funktionärin, Wegbereiterin des modernen Voltigiersports und internationale Richterin, saß in Offenburg und Leonberg sogar selbst am Richtertisch. Daniel Kaiser

Stand: 20.05.2012