Deutsche Reiterliche Vereinigung
14.05.2023 | 16:40 Uhr | Uta Helkenberg

Marbach: Doppelerfolg für Michael Jung

Lokalmatador gewinnt CCI4*-S und damit auch das Berufsreiterchampionat Vielseitigkeit

Michael Jung und fischerChipmunk FRH. Foto (c) TOMsPiC Media Production

Michael Jung gewinnt mit fischerChipmunk FRH die internationale Vielseitigkeit in Marbach. Foto (c) TOMsPiC Media Production

Mit seinem Paradepferd fischerChipmunk FRH hat Michael Jung die internationale Vier-Sterne-Prüfung in Marbach vor Olympiasiegerin Julia Krajewski und Malin Hansen-Hotopp gewonnen. Damit einher ging der neunte Sieg für den Reitmeister im Berufsreiterchampionats Vielseitigkeit, das in Marbach im Rahmen des CCI4*-S sein 25-jähriges Bestehen feierte.

Mit einem Ergebnis von nur 24,3 Minuspunkten setzte sich Jung mit fischerChipmunk FRH bereits in der Dressur an die Spitze und belegte mit Zweitpferd Kilcandra Ocean Power auch gleich noch Platz zwei. Der irische Fuchshengst soll allerdings mit Zustimmung des Bundestrainers am kommenden Wochenende in Baborowko an den Start gehen, so dass ihn Jung nur einige Sprünge mit ihm im Gelände machte dann aufhörte. Aber auch mit seinem Hannoveraner Chipmunk ließ sich Jung im Gelände etwas Zeit und konnte sich sogar im Springen noch 1,6 Zeitfehler leisten, ohne seinen Sieg zu gefährden. Endstand: 32,3 Minuspunkte. „Das war eine schöne, harmonische Runde, Michi hat ihn einfach so galoppieren lassen, wie er es anbot“, sagte Bundestrainer Peter Thomsen.

Zweite wurde Julia Krajewski aus Warendorf mit den neunjährigen französischen Hengst Ero de Cantraie. Nach der Dressur rangierte das Paar noch auf Platz fünf, machte im Gelände mit nur 5,6 Zeitstrafpunkten bereits einen Platz gut und rückte schließlich dank einer Null-Runde im Parcours auf den zweiten Platz vor. Endstand: 35,4 Minuspunkte. Als Pferdewirtschaftsmeisterin gab es für sie dafür auch die Silbermedaille im Berufsreiterchampionat Vielseitigkeit. „Julia hat sich hier in den letzten zwei Jahren ein hervorragendes neues Pferd aufgebaut, das gleich bei seinem ersten Vier-Sterne-Turnier sehr gut aufgetreten ist. Ein Pferd mit Championatsperspektive, das jetzt weiter ausgebildet wird und reifen kann“, so der Bundestrainer.

Im Parcours eine Sekunde zu langsam für Platz zwei waren Malin Hansen-Hotopp und Carlito’s Quidditch K. Das Paar aus Gransebieth in Mecklenburg-Vorpommern hatte die Prüfung auf Platz acht begonnen und war dank der schnellsten Geländerunde aller 42 Starter auf den dritten Platz vorgerückt. Im Springen kamen 0,4 Zeitstrafpunkte dazu. Das das bedeutete insgesamt 35,5 Minuspunkte und damit Platz drei im CCI4*-S. „Malin wird immer konstanter, hat in allen drei Disziplinen eine tolle Leistung erbracht und sich mit einer guten Runde in dem anspruchsvollen, selektiven Gelände empfohlen“, sagte Thomsen.

Das Nachsehen hatte der Schweizer Felix Vogg, der mit Dao de L’Ocean seinem ehemaligen Trainingspartner Jung bis nach dem Gelände noch am dichtesten auf den Fersen war. Wegen eines Abwurfs im Springen musste Vogg jedoch nicht nur Jung und Krajewski, sondern mit einem Endstand von 36,4 Minuspunkten auch Hansen-Hotopp den Vortritt lassen. Zum Trost gab es die Bronzemedaille im Berufsreiterchampionat, an dem der Reiter vom Bodensee als in Deutschland geprüfter Pferdewirtschaftsmeister ebenfalls startberechtigt war.

Komplettiert wurde die Spitzengruppe durch Nico Aldinger (Salzhausen), der mit Timmo Platz fünf belegte. Endstand 38,6. Wie Malin Hansen-Hotopp ist auch er dank seiner Erfolge im vergangenen Jahr Mitglied im Olympiakader Vielseitigkeit. „Nico zeigte sich in der Dressur weiter verbessert, war im Gelände wie immer zuverlässig und schnell und schloss die Prüfung mit einer Nullrunde im Springen ab“, kommentierte Peter Thomsen. „Malin und er haben hier gezeigt, dass sie zurecht in den Olympiakader berufen wurden.“

Für die deutschen Teilnehmer war die internationale Vier-Sterne-Prüfung zugleich auch eine erste Sichtung für die anstehenden Europameisterschaften in Haras du Pin im August. „Mein Kompliment geht an den Veranstalter, dem es gelungen ist, die Philosophie von Marbach als freundliche Frühjahrsprüfung mit den Anforderungen einer EM-Sichtung zu verknüpfen. In diesem Jahr waren auch zwei, drei Vier-Sterne-Plus-Aufgaben im Kurs, die von den Pferden aber gut angenommen wurden. Dazu bot Marbach wie immer großzügige Galoppierstrecken, die die Pferde gut in Rhythmus brachten. Insgesamt wurde das Ziel erreicht, den Pferden Spaß und Kondition zu bringen und Lust auf mehr zu machen“, so das Fazit von Peter Thomsen. fn-press/Hb

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Stand: 14.05.2023