Deutsche Reiterliche Vereinigung
24.04.2021 | 21:15 Uhr | Uta Helkenberg

Lexington/USA: Gelungener Gelände-Test für Anna Siemer

Reiter aus acht Nationen nehmen die Arbeit von Tokio-Aufbauer Derek di Grazia unter die Lupe

Lexington/USA (fn-press). Gelungene Fünf-Sterne-Premiere für Anna Siemer und FRH Butt’s Avondale: Bei strömenden Regen beendete das Paar aus Salzhausen die Geländestrecke der internationalen Vielseitigkeit CCI5*-L in Lexington/USA ohne Hindernisfehler und rangiert damit vor dem abschließenden Springen am Sonntag auf Platz 22. Führender nach Dressur und Gelände ist der Brite Oliver Townend, der mit Ballaghmore Class seinen dritten Sieg in Lexington dingfest machen könnte.

Anna Siemer ist die einzige deutsche Teilnehmerin im 63 Paare zählenden Starterfeld in Lexington. Das Dressurviereck verließ sie mit nur 28,1 Minuspunkten auf Platz zehn. Im Gelände sprang ihre Hannoveraner Stute FRH Butt’s Avondale alle Hindernisse ohne Fehler Lediglich an den „Hedgeline Corners“, zwei aufeinanderfolgenden Ecken, wählte die Reiterin den alternativen Weg und büßte dadurch etwas Zeit ein. Konkret hieß dies 14,8 zusätzliche Minuspunkte, so dass das Paar mit 42,9 Minuspunkten ins Springen startet. Bundestrainer Hans Melzer zeigte sich zufrieden: „Ich hatte von vorneherein auch ein sehr gutes Gefühl, denn der Kurs kam Avondale sehr entgegen. Und Anna hat gezeigt, dass sie kämpfen kann, wenn es darauf ankommt.“

Während Anna Siemer sich über die gelungene Fünf-Sterne-Premiere freuen darf, dient ihr Start in Lexington dem Bundestrainer auch zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Denn Kursdesigner Derek di Grazia, der 2011 die Geländestrecke in Lexington baut, ist auch für die Geländestrecke in Tokio zuständig. Ursprünglich war er auch als Parcourschef bei den Weltreiterspielen in 2018 in Bromont vorgesehen, nach deren Verlegung nach Tryon kam er jedoch nicht zum Einsatz. „Für uns ist es daher sehr interessant, hier in Lexington noch einmal einen Kurs von ihm zu sehen. Jeder Parcourschef hat ja so seine eigene Handschrift“, sagt Hans Melzer. „Was mir sofort aufgefallen ist: Derek di Grazia nutzt gefühlt jeden Huppel und jede Unebenheit im Gelände aus, um dort die Hindernisse zu platzieren“, schildert der Bundestrainer seinen ersten Eindruck.

Melzer stellt außerdem fest: „Der Kurs in Lexington war ein reeller Fünf-Sterne-Kurs.“ Nur vier Paaren gelang eine Nullrunde innerhalb der erlaubten Zeit: dem Australier Kevin McNab mit Scuderia 1918 Don Quidam (Platz sechs nach Dressur und Springen), dem Briten Harry Meade mit Superstition (Platz vier) sowie dem Neuseeländer Tim Price mit Xavier Faer – übrigens ein Halbbruder von Faerie Dianimo, mit dem Ehefrau Jonelle Price 2018 das CCI5*-L Luhmühlen gewinnen konnte, sowie Jonelle Price selbst mit Classic Moet (Platz elf). Mit seiner Leistung rangiert Tim Price mit 28,2 Minuspunkten auf Platz drei im Zwischenstand, hinter Oliver Townend (27,3) und dem für USA startenden Boyd Martin mit On Cue (27,8).

Mehr Informationen und Zwischenstand unter https://kentuckythreedayevent.com/

Stand: 25.04.2021