Deutsche Reiterliche Vereinigung
04.07.2021 | 20:30 Uhr | Uta Helkenberg

Goldene Schärpe Ponys Münster: Sieg für Hannover I

Hanna Niessen und Cappuccino WE feiern Doppelerfolg

Münster (fn-press). Die Gewinner der Goldenen Schärpe der Ponyreiter 2021 in Münster-Handorf kommen vom Landesverband Hannover. Nach fünf Teilprüfungen und einem Fitness-Workout für die Reiter siegte das Team Hannover I vor der Mannschaft Weser-Ems II und dem Team des westfälischen Kreisreiterverbandes Borken. Nachdem der Sport reibungslos über die Bühne gegangen war, musste zuletut nur die Siegerehrung wegen einer Unwetterwarnung ohne Ponys in der großen Auktionshalle des Westfälischen Pferdestammbuchs stattfinden. 

Nach der Theorie und der Dressur lagen die Reiterinnen des Teams Hannover I – Amelie Fulst (Königslutter) mit Phara, Lale Marie Helmke (Hildesheim) mit Ibiza, Sofia Meier (Salzhausen) mit Sammy Joe, Hanna Niessen (Salzhausen) mit Cappuccino WE und Elisa Schuette mit HA Galileo– noch auf Platz zwei. Beim Geländeritt in der benachbarten Westfälischen Reit- und Fahrschule eroberten sie dann jedoch mit Abstand die Spitzenposition. Diese ließen sie sich auch im Vormustern und abschließenden Springen nicht wieder nehmen. „Wir haben dieses Mal wegen Corona nur eine Sichtung gehabt und gesagt, wer gut ist, darf mit“, sagte der Landestrainer und Mannschaftsführer der Hannoveraner Teams, Claus Erhorn, der mit insgesamt 19 Ponyreitern in Münster am Start war und damit vier von insgesamt 25 Teams stellte. „Das Gelände hier war nicht zu schwer. Aber der Geländeplatz und das Abreiten waren fantastisch, vielleicht hätte man noch etwas daraus machen können, die Hindernisse noch etwas abwechslungsreicher gestalten können. Aber die Kinder sind wenig vorher geritten, insofern kam ihnen das auch zu Gute. Wir haben nur gute Bilder gesehen. Wir haben hier sehr viele junge Kinder und Einsteiger am Start. Die haben es hier alle super gemacht, auch zum Schluss, in dem doch schwierigen und vor langen Parcours. Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit meinen Reitern.“

Auf dem zweiten Platz landete die Mannschaft II aus Weser-Ems, die nach der Dressur noch geführt hatte, dann aber den Hannoveranern den Vortritt lassen musste. Für die Mannschaft starteten in Münster Louis Brinkmann (Dinklage) mit Dryfee Wandering M, Hannes Dirkes (Merzen) mit Silver Ross, Mira Groenke (Neuenhaus) mit Cracker Noble M, Cosima Schmedt (Rödinghausen) mit Double Blue sowie Rieka Marie Gerda Schnier (Ganderkesee) mit dem vormaligen Schärpen-Sieger Chefassistent.

Die Bronzemedaille blieb im gastgebenden Landesverband, der mit drei, Kreisreiterverbandsmannschaften, einer Verbandsmannschaft und zwei Einzelreiterinnen am Start war. Das verbandsinterne Rennen machte am Ende das Team aus Borken, das sich am letzten Tag im Springen auf den dritten Medaillenplatz vorarbeiten konnte. Vertreten wurde das Team Borken durch Mayla Lynn Langer (Rhede) mit Zino, Imke Schlütter (Bocholt) mit Via Bella, Lynn Schulze-Wext (Heek) mit Quick Step, Lukas Wilhelm Sühling (Borken) mit Dainy und Franka Upgang (Gescher) mit Viktor.

Insgesamt waren für die Goldene Schärpe 137 Ponys genannt, von denen am Ende 128 an den Start gingen - aufgeteilt in zwei Abteilungen. Den Sieg in der ersten Abteilung trug Alina Tatzer mit Heitholms Red Rose davon. Im vergangenen Jahr war die 14-jährige Münchnerin bereits Fünfte geworden, nun reichten ihre Topnoten (8,8 für Dressur, 8,0 im Springen und 8,4 im Gelände – insgesamt 126,2 Punkte) am Ende für Platz eins. Die silberne Schleife gab es für die erste zehnjährige Rieka Schnier vom Team Weser-Ems II (123,7), Platz drei sicherte sich die 12-jährige Amelie Fulst vom siegreichen Team Hannover I mit Phara (122,2).

Die erfolgreichste Reiterin der Veranstaltung war allerdings Hanna Niessen mit Cappuccino WE, die nicht nur die goldene Schärpe mit ihrem Team Hannover I gewann, sondern sich auch den Einzel-Sieg in Abteilung II sichern konnte. Obwohl erst elf Jahre alt, war es bereits ihre zweite Goldene Schärpe. Im vergangenen Jahr belegte sie noch einen Platz im Mittelfeld, nun besiegelten eine 8,7 in der Dressur, eine 8,6 im Gelände und die Tagesbestnote 8,5 im Springen den Doppelerfolg (insgesamt 128,8 Punkte). Zweiter in ihrer Abteilung wurde der zwölfjährige Louis Brinkmann vom Team Weser-Ems II (121,2 Punkte)  auf dem dritten Rang landete die Vorjahres-Mannschaftssiegerin Nika Reichart (Hartenstein) mit Anuschka vom Team Sachsen I (120,0). 

„Besonders aufgefallen ist mir, dass wir sehr viele, sehr junge Leute hier hatten. Das ist sehr positiv. Auffällig war aber auch, dass hier richtig gute Ponys am Start waren. Das war schon mal anders, das hat eine gute Entwicklung genommen“, zog Fritz Lutter, Vorsitzender der AG Nachwuchs des DOKR-Vielseitigkeitsauschusses, sein Fazit „Ich glaube auch, dass wir mit unserem Konzept für die Goldene Schärpe genau auf dem richtigen Weg sind, vor allem, dass wir das so offen gemacht haben und viele teilnehmen können. Natürlich ist das anstrengend für einen Veranstalter, wenn da 130 Ponys am Start sind. Aber es ist doch super, wenn 130 Reiter dadurch etwas lernen können.“ Hb

Mit der Goldenen Schärpe 2021 ist die Veranstaltung nach rund 45 wieder an ihre Geburtsstätte zurückgekehrt. Bereits Mitte der 70er Jahre wurde das Jugendturnier in Münster ausgetragen – damals allerdings noch in ganz anderer Form und auch nicht im Westfälischen Pferdezentrum Münster-Handorf. Zu den Gründen, sich jetzt für die Ausrichtung zu bewerben, sagte Daniel Stegemann, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Westfalen: „Wir wollten, dass es wieder losgeht und die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit bekommen, einen solchen Wettkampf zu erleben. Nachdem es im letzten Jahr für alle, auch für die Vereine, die Situation extrem schwierig war, eine solche Veranstaltung auszurichten, haben wir uns gesagt, es wäre jetzt der richtige Moment, dies als Verband auf unsere Schultern zu nehmen.“ Stegemann weiter: „Aus meiner Sicht müssen wir, weil wir durch Corona gerade dieser Altersklasse sehr wenig anbieten konnten, eine Motivation schaffen und Lust auf den Sport machen. Sonst laufen wir Gefahr, dass uns diese Generation wegbricht. Und gerade solche Mannschaftswettkämpfe bieten sich doch an, Freude am Turniersport zu wecken, denn gemeinsam im Team kämpft es besser und einfach mehr Spaß!“

Ergebnisse unter www.pferdesportwestfalen.de/goldeneschaerpe

 

Stand: 04.07.2021