Deutsche Reiterliche Vereinigung
23.08.2015 | 18:30 Uhr | Uta Helkenberg

EM ländliche Reiter Helvoirt: Gold für deutsche Mannschaft

Frank Feldmann aus Münster gewinnt Silber in der Einzelwertung

Helvoirt/NED (fn-press). Und noch eine Goldmedaille für Deutschland. Bei den „Europameisterschaften der Ländlichen Vielseitigkeitsreiter“, dem Europachampionat mit der längsten Tradition, hat die deutsche Mannschaft erfolgreich ihren Titel vor Großbritannien und Belgien verteidigt. Für die Mannschaft starteten in Helvoirt Marc Dahlkamp (Selm-Cappenberg) mit Salvatore D, Anna Roggenland (Everswinkel) mit San Siro´s PlaymateStefanie Böhe (Ganderkesee) mit Haytom. Martina Reemtsma (Groß Walmstorf) mit Henry, Sophie Pritschau (Westerrade) mit Brer Rabbit sowie Frank Feldmann (Münster) mit Florenz, der sich zusätzlich über Einzelsilber freuen durfte. 

Selbstverständlich war dieser Erfolg nicht, denn krankheits- und verletzungsbedingt war die deutsche Equipe schon vor der Abreise in die Niederlande immer mehr zusammengeschrumpft. Zuletzt musste Dr. Marc Dahlkamp sogar auf das Pferd seines Bruders Michael zurückgreifen, da sein eigener Lege Artis kurzfristig ausgefallen war. „Das Wort ‚Restposten‘ wurde hier zum Running Gag. Aber wir sind mit dem Restposten gut zurechtgekommen“, berichtete Equipechef Roger Böckmann lachend.

Einzig die gemeinsam gerittene Mannschaftsdressur, die Spezialität dieser besonderen Europameisterschaften, endete dieses Jahr ausnahmsweise einmal nicht zugunsten der Deutschen. Das Team wurde – trotz des Vorbereitungstrainings in Lastrup unter Leitung von Alt-Equipechef Diedrich Fick – nur Dritte. „Das Pferd von Martina Reemtsma ist beim Halten ein bisschen abgedreht, das gab natürlich Abzüge in den Fußnoten. Dafür haben sich die Briten wirklich gefreut, zum ersten Mal die Teamdressur zu gewinnen“, sagte Böckmann.

In den darauffolgenden drei Teilprüfungen – Einzeldressur, Geländeritt und Springen in Form eines CIC2* - machten die deutschen Reiter alles wieder wett. Als einzige Mannschaft brachten sie alle sechs Reiter ohne Hindernisfehler ins Ziel der Geländestrecke und erobertenn sich so vor dem abschließenden Springen die Führung. Daran änderte sich auch nichts mehr, auch wenn es im Parcours gewaltig klapperte. "Aber das war bei allen Teilnehmern so. Unsere 20 Punkte Vorsprung haben wir uns trotzdem erhalten“, sagte Roger Böckmann. Anders das niederländische Team, das seine zweite Position verspielte und knapp eine Medaille verpasste. Stattdessen rückten die Briten und Belgier vor und sicherten sich mit einem Endstand von 309,55 beziehungsweise 315,95 Minuspunkten Silber und Bronze. Für die Deutschen waren es nur 285,35.

Das beste Einzelergebnis ging auf das Konto der Britin Francesca Raid-Warrilow. Als Einzige beendete sie die Europameisterschaft mit ihrem Dressurergebnis von nur 40,4 Minuspunkten und sicherte sich damit unangefochten den Titel. Auf dem Silberrang landete der 29-jährige Frank Feldmann mit seiner elfjährigen Westfalenstute Florenz (v. Fürst Heinrich). Nach Dressur rückten sie mit ihrer Nullrunde und nur einem Abwurf im Springen auf die zweite Position vor (47,1). Dritter wurde der Belgier Bart Hermans mit Gorki von Pertjeshoeve mit 48,4 Minuspunkten.

Alle Ergebnisse unter www.rechenstelle.de

Stand: 10.05.2017