Deutsche Reiterliche Vereinigung
28.08.2022 | 18:15 Uhr | fn-press

Münster: Parcourskrimi im Großen Preis

Janne Friederike Meyer-Zimmermann beim Turnier der Sieger unschlagbar

Springen - Foto: shutterstock

Münster (fn-press). Spannender hätte die Siegerrunde des Großen Preises, zugleich Wertungsprüfung für die Riders Tour, beim Turnier der Sieger vor dem Münsteraner Schloss nicht verlaufen können. Die Zuschauer, die endlich nach zweijähriger Corona-Pause ihr Traditionsturnier wieder in vollen Zügen genießen konnten, erlebten einen hochklassigen Wettkampf, bei dem schließlich Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) dem favorisierten André Thieme (Plau am See) quasi in letzter Sekunde den Sieg vor der Nase wegschnappen konnte.

Zittern bis zum letzten Ritt im Großen Preis, hochklassiger Sport an allen Tagen, ein starkes Teilnehmerfeld im Parcours und perfekte sportliche Bedingungen – Münsters Sommerturnier vor dem Schloss meldete sich nach zweijähriger Corona-Zwangspause glanzvoll zurück. Der Höhepunkt der Springsportprüfungen entwickelte sich zu einem Krimi der Extraklasse. Elf Paare hatten den von Olaf Petersen jun. gestalten Parcours im Großen Preis ohne Fehler beendet und sich für das Stechen qualifiziert. Manche von ihnen blieben fehlerfrei, waren aber nicht schnell genug, andere erreichten das Ziel in super Zeiten, kassierten aber einen Abwurf. Dann ritt André Thieme mit Conacco, ein Chacco-Blue-Sohn auf dem Zuchtverband Oldenburg International, ein. Ihm gelang eine pfeilschnelle Runde in fehlerfreien 37,51 Sekunden – und jeder Beobachter dachte: Schneller geht es nicht, das ist der Sieger. Doch, es ging schneller. Als vorletzte Starterin setzte Janne Friederike Meyer Zimmermann alles auf eine Karte. Im Sattel des Hannoveraner Cornado I-Sohns Büttner’s Minimax erreichte sie das Maximalziel. „Er war lange Zeit verletzt und hat während meiner Babypause viel Zeit auf der Weide und auf Paddocks verbrach“, erzählte sie. Aber dass er ein sehr schnelles Pferd ist, hat man natürlich nicht vergessen. Sieg und ein Preisgeld von 30.000 Euro also für Janne, Platz zwei für Thieme. Auf dem dritten Platz behauptete sich ein Italiener: Emanuele Camilli ist recht unbekannt in Deutschland, obwohl er seit etlichen Jahren bei Ludger Beerbaum in Riesenbeck stationiert ist. Bei der Weltmeisterschaft in Herning belegte der 39-Jährige mit dem Chacco-Blue-Sohn Chadellano PS Platz 63.
Marcus Ehning (Borken) begeisterte wieder einmal mit einer stilistischen Traumrunde. Im Sattel von Priam du Roset, ein elf Jahre alter Sohn seines einstigen Championatspferdes Plot Blue, wurde er Vierter (0/40,57), gefolgt von Sven Schlüsselburg (Ilsfeld) mit dem 13 Jahre alten Schimmelwallach Bud Spencer (0/44.71). Das Turnier in Münster war die fünfte Etappe der Riders Tour 2022, die jetzt noch über die Stationen in Lier/Belgien (1.- 4.September) und Wiener Neustadt/Österreich (6.-9. Oktober) zum Finale in Neumünster im kommenden Frühjahr führt (16.-19. Februar).

Stand: 23.09.2022